Chapter Five

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Stille breitete sich unter den beiden Clangefährten aus als sie auf der Suche nach dem letzten Kraut waren. Ampfer war das einzige was sie noch nicht gefunden hatten. Schwalbenpfote wusste genau wo sie suchen musste und hatte auch noch die Stelle im Kopf wo sie das letzte Mal welchen gefunden hatte, nur irgendwie schien er.. naja, spurlos verschwunden wenn man es denn so nennen konnte. Die Heilerschülerin hatte zusammen mit Eichenfell fast die komplette Gegend nach dem Ampfer abgesucht, ohne Erfolg bis jetzt. Schwalbenpfote konnte sich nicht vorstellen das es keinen mehr gab, es war schließlich noch so viel davon da gewesen als Rotbrust sie vor knapp einem halben Mond losgeschickt hatte! Tief durch die Nase einatmend und mit leicht geöffnetem Maul um die vielen Gerüche und Düfte, auch wenn es ausschließlich nach dem feuchten Waldboden und dem Harz der Nadelbäume roch, unterscheiden zu können, versuchte die junge, gefleckte Heilerschülerin ein Anzeichen auf Ampfer zu finden. Doch die Suche blieb erfolglos bis die Sonne schon in einem tiefroten Licht hinter den Gletschern unterging und lilafarbene und rosane Streifen sich am Himmel erstreckten. Die Wolken wirkten in diesem Pastellrosa wie kleine Schafe die gedrängt auf einer Weide standen. Mittlerweile waren Eichenfell und Schwalbenpfote schon so tief in das Territorium vorgedrungen, dass der Kiefernwald sich langsam zu lichten begann und sich schließlich ganz auftat. Vor ihnen erstreckte sich der See welcher den Himmel wie eine riesige Pfütze wiederspiegelte. Auf der anderen Seite war das Territorium vom Flussclan leicht zu erkennen mit dem sumpfartigen Flair und dem großen Fluss der sich bei seiner Mündung in den See teilte. Kurz verharrten die beiden Schattenclankatzen dort und genossen die Aussicht, der Sonnenuntergang hatte etwas magisches und anziehendes an sich. ,, Riechst du das?" Schwalbenpfote blickte zu Eichenfell, der Kriegerin mit dem rotbraunen Fell, auf und prüfte die Luft. ,, Könnte das Ampfer sein?" Fragte die ältere Kätzin weiter und Schwalbenpfotes bernsteinfarbene Augen wurde so groß wie zwei Monde. Ihr schilfpattfarbenes Fell plusterte die Kätzin leicht auf, na endlich! Tatsächlich war es der intensive Geruch nach Ampfer und die Heilerschülerin war es ein wenig peinlich, dass sie den Geruch nicht vor Eichenfell erkannt hatte, wo er doch so offensichtlich war. Rotbrust würde ihr jetzt für ihre Unachtsamkeit die Ohren zerfetzen und für diesen Moment war Schwalbenpfote wirklich froh, dass nun Eichenfell und nicht ihre aufbrausende Mentorin neben ihr stand. Schnellen Schrittes näherten die Clankatzen sich dem Ampfer, wieso hatte Schwalbenpfote ihn hier noch nie bemerkt? Oftmals verließ die junge Schülerin in der Nacht das Lager, um sich hier niederzulassen und über die Geschehnisse des Tages nachzugrübeln. Nur so konnte sie wirklich entspannen und den Tag ausklingen lassen. Schnell trennten beide Katzen einige Stiele des Krautes ab und nahmen sie zusammen mit den anderen Kräutern wieder auf, die sie die ganze Zeit über getragen hatten bevor sie den Waldrand erreicht hatten. Nun wurde es aber höchste Zeit nach Hause zum Lager zu gehen, Rotbrust würde sich nicht ewig gedulden!

Wildness is a killer | OLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt