Fate || Hyungwon x Leser

8

Jia POV

Er stand immer noch in meiner Tür. "Gehen wir was essen?", fragte er dann. Ich nickte und wir liefen eine Weile durch Seoul, bis wir ein Ramen Restaurant fanden. Es sah nicht gerade sehr... Normal aus. Alles war verziert, edel, es gab sogar einen wunderschönen Außenbereich. Sehr merkwürdig für ein Ramen Restaurant. Was war das für ein Ort? Meine Antwort fand ich in der Menükarte...

"Hyungwon, das ist doch viel zu-!" "Keine Sorge, ich zahl das schon." "Das kann kein Mensch bezahlen!" Er schaute von der Karte auf, direkt in meine Augen und zog eine Augenbraue hoch. "Du hast wohl vergessen, wer ich bin." Dann fiel mir wieder ein, dass er Sänger unter Starship Entertainment war. Ich schlug mir in Gedanken die Hand vor die Stirn. "Aber ist es dann nicht ziemlich riskant, an einen so öffentlichen Ort zu gehen?" "Hier kommen meistens nur ältere Leute her, das sollte kein Problem darstellen. Such dir lieber was zu essen aus."

Wir bestellten und plötzlich hatte ich eine Art... Déjà-vu. Ich kannte dieses Restaurant bis eben nicht, und es kam mir so vor, als hätte ich bereits unzählige Male dieses eine Gericht bestellt. Es war genauso wie gestern mit dem Lied, das ich singen konnte, obwohl ich es vorher nie gehört hatte. Vielleicht machte ich mir auch zu viele Gedanken darum und schüttelte den Kopf.

Ich muss mich auffällig verhalten haben, da Hyungwon mich mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. "Alles gut?", fragte ich. Er zuckte zusammen, als hätte man ihn aus dem Halbschlaf geweckt. "Eh... Ehm, ja, alles gut."

Wir aßen und verließen das Restaurant direkt danach, da uns zu viele Leute kamen. Es gab tatsächlich ein paar, die ihn erkannt hatten und hier und da sollte er Bilder mit irgendwelchen Leuten machen. Man konnte ihm schon ansehen, dass er keine Lust mehr darauf hatte. Nachdem er das gefühlt 20. Bild gemacht hatte, griff er nach meiner Hand und zog mich in eine Hintergasse. "Sorry, ich brauch ne Pause." Ich nickte verständnisvoll und sah mich um, bis...

"Hyungwon, sieh mal! Der Hangang!", sagte ich und zeigte auf das glitzernde Blau des Flusses, den man von hier aus sehen konnte. Hyungwon lächelte und fragte mich, ob wir hingehen sollten, worauf ich als Antwort eifrig bejate. Ich kam mir schon ein wenig kindisch vor, aber ich liebte das Wasser und wollte unbedingt hin.

Es dauerte ein wenig, bis wir den Fluss erreichten, aber als wir endlich dort waren, ging ich so nah dran, wie nur möglich und setzte mich ins Gras. Neben mir lag ein langer Stock, mit dem ich begann, sanft aufs Wasser zu tippen und den Kreisen, die dadurch entstanden, zuzusehen, wie sie sich langsam auflösten. Als ich ins Wasser schaute, sah ich mein Gesicht, das sich darin spiegelte. Nur sah das Bild nicht hundertprozentig aus, wie ich. Vielleicht wie eine Zwillingsschwester von mir. Nicht ich, aber erschreckend ähnlich. Und warum zur Hölle sah ich jetzt andere Personen in meinem Spiegelbild? Plötzlich begann mein fremdes Spiegelbild zu weinen, verfärbte sich rot und wurde in Tiefe gezogen, die Hand nach mir ausstreckend. Ich hörte einen lauten Schrei und schreckte hoch, schwer atmend. Ich blickte mich um, schaute an den hohen Häuserfronten hoch, die Werbeschilder drangen fast schon attackierend in den Vordergrund, alles flimmerte und schien immer näher zu kommen, bis alles schwarz war.

Hyungwon POV

Ich setzte mich neben Jia und es war so schön friedlich. Kaum jemand war hier. Doch dann stand, nein sprang Jia auf und atmende schwer, als hätte sie etwas schlimmes gesehen. "Jia?"

"Hyungwon! H-hast du das gesehen?" Ihre Hände zitterten, während sie auf eine Stelle im Wasser zeigte. "Das Mädchen! Du hast es doch auch gesehen?" Ich beugte mich weiter übers Wasser, aber dort war nichts. "Das Wasser ist sogar noch rot! D-da war ein Mädchen und sie ist untergegangen. Sie hat meinen Namen gerufen, das musst du doch gehört haben!"

"Jia... da ist nichts." Langsam machte ich mir Sorgen und stand auf. Schweiß begann ihre Stirn hinunter zu laufen, ihr Atem wurde immer schwerer und auf einmal fiel sie. Ich konnte sie gerade noch so auffangen. Mehrmals rief ich ihren Namen, doch sie zeigte keine Reaktion.

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