Das letzte Training

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Drina's Sicht:

Als wir Ron endlich aufgegabelt hatten, führte uns Hermine zur heulenden Hütte. Wir gingen in den Raum, indem damals die ganze Wahrheit mit Peter Pettigrew rauskam. Harry, Ron und Hermine setzten sich hin und schauten mich erwartungsvoll an.

"Also ich muss euch etwas sehr wichtiges sagen. Aber bevor ich es euch sage, bitte versprecht mir, dass ihr mich dann nicht hassen werdet!", begann ich unsicher.

Die drei schauten sich besorgt an und nickten dann schließlich.

"Was es auch ist, du kannst uns vertrauen Drina!", beruhigte mich Harry.

Okay dann mal los!

Ich atmete ganz tief ein und dann erzählte ich ihnen alles. Wie mich Draco ins Mädchenklo gezerrt und mir die Wahrheit erzählt hatte, wie er mich überzeugen wollte, ebenfalls ein Todesser zu werden, wie ich ihn zurückgestoßen hatte und meine Vermutungen über seine Aufgabe, für die er auserwählt wurde.

Es war ganz still im Raum. Das Schweigen meiner Freunde war für mich lauter als alles andere. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis Harry endlich anfing zu reden: "Wenn deine Theorie stimmt und Draco wirklich in Auftrag von Voldemort Dumbledore töten sollte, dann ist das ziemlich ernst. Wir müssen ihn beschützen!"

Zustimmendes Nicken von uns allen.

"Aber wie sollen wir das anstellen?", fragte Ron verwirrt.

"Wir stalken Malfoy! Verfolgen ihn auf Schritt und Tritt! Ich bin ihm schon ein paar Mal gefolgt und da ist er jedes Mal in den Raum der Wünsche gegangen!", antwortete Harry.

"Der Raum der Wünsche? Aber was will er denn da?", fragte jetzt Hermine ratlos.

"Das wissen wir nicht! Fakt ist: Wir müssen meinen Bruder irgwie daran hindern, dass er ihn tötet. Ich kenne ihn! Er mag zwar eine harte Schale haben, doch er hat einen inneren weichen Kern. Er wird schnell unsicher und ich bin mir sicher, dass er das nicht wirklich durchziehen kann!"

Ron schaute mich nur ungläubig an.

Klar, er kannte Draco seit der 1 Klasse! Er kannte ihn nur als gemein und fies. Ich kannte ihn als lieb und fürsorglich. Er war vor der Schulzeit immer für mich da gewesen. Da er ganze 10 Minuten älter war, wollte er mich vor allem beschützen. Die Schule und der Einfluss von Vater hatten ihn verändert! So sehr, dass er ein Todesser wurde.

"Leute ihr kennt ihn als fies und gemein, ich dagegen als fürsorglicher lieber großer Bruder! Er war vor der Schulzeit immer für mich da gewesen. Alles hat ihn verändert. Als Kinder haben wir uns geschworen, niemals Todesser zu werden. Wir wollten dieses dunkle Mal nie an unserer Hand tragen."

Als ich das sagte, lief mir eine Träne über die Wange. Hermine nahm mich fürsorglich in den Arm, dann kamen auch die Jungs und wir machten so eine Art Gruppenumarmung. Ich fühlte mich sicher. Doch im inneren hatte ich große Angst.

Was würde wohl auf uns zukommen? Wir würden Draco daran hindern, Dumbledore zu töten! Das schworen wir uns!

Ein paar Wochen später stand das nächste Treffen mit Dumbledore an.

"Wo willst du denn hin, ich dachte wir wollten zusammen lernen?", fragte Hermine, als ich zur Tür hinaus schleichen wollte. Ich hatte ihnen immer noch nichts von dem geheimen Training erzählt und ich fühlte mich schon ganz schlecht bei all den Lügen, die ich ihnen wegen Dumbledore auftischen musste.

"Ich geh nur in die Bibliothek und schau ob ich ein gutes Buch für Kräuterkunde finden kann!", log ich schon wieder.

Sie nickte nur und richtete ihren Blick wieder auf ihren Aufsatz für Muggelkunde.

Ich konnte sie dabei wirklich nicht verstehen, weshalb sie dieses Fach belegt hatte. Da sie Muggelstämmige war, nahm man an, dass sie alles über Muggel wusste oder nicht?

Ich ging also wieder zu Dumbledore's Büro, ohne dabei noch irgendwem über den Weg zu laufen.

Die waren wohl alle draußen beim Lernen!









"So Drina wir sind fast fertig mit deiner Ausbildung. Durch dein vieles ehrgeiziges trainieren, sind wir ganz schnell voran gekommen. Jetzt musst du nur noch lernen, dich zu konzentrieren!"

"Aber Professor Dumbledore-", fing ich an, doch wurde sofort unterbrochen: "Schließe deine Augen und stehe gerade! Dann stellst du dir eine besondere Person aus, die du sehr liebst!"

Ich folgte seinem Befehl und stellte mir natürlich Harry ganz deutlich vor.

Ich konnte ihn vor meinem inneren Auge sehen. Wie er mich angrinste. Wie seinen funkelnden grünen Augen tief in meine blickten, wie wir uns immer näher kamen, so wie bei der Weihnachtsfeier.

"So und jetzt stell dir vor, dieser Person würde etwas schlimmes geschehen und du willst es unbedingt verhindern. Stell dir ganz deutlich vor, wie du diese Person beschützt. Stell dir deine Liebe ganz deutlich vor!", hörte ich Dumbledore's Stimme.

Auch das stellte ich mir vor, ohne weitere Fragen zu stellen. Als ich mir es ganz ganz deutlich vorstellte, spürte ich die wohlbekannte Wärme, nur, dass sie diesmal von mir auszugehen schien. Ich öffnete ganz langsam meine Augen. Dieses Gefühl verschwand sofort.

"Hast dus gespürt?", fragte mich Dumbledore neugierig.

"Jaaaa", hauchte ich. Ich war noch zu überwältigt von diesem Gefühl.

"Bitte setz dich!", bat mich Dumbledore und ich setzte mich auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch.

"Hör mir genau zu Drina! Du beherrscht jetzt deine Kraft. Du kannst sie jetzt kontrollieren. Du darfst keine Angst haben. Lass keine negativen Gefühle an dich heran! Die Angst ist dein schlimmster Feind!"

"Was soll ich tun Professor?", fragte ich vorsichtig.

"Achte auf meine Worte Drina: Voldemort ist hinter deiner besonderen Kraft her. Er will sie dazu benutzen die Zaubererwelt unter seine Gewalt zu bringen. Du musst deine besondere Macht richtig einsetzen! Du kannst Menschen sowohl töten als auch zurückholen! Du kannst Wunden zufügen, sowie heilen. Und du kannst mit einem Schlag alles zerstören!", sprach er weiter.

Als ich das hörte, war ich wie gelähmt.

Das alles konnte ich nur mit dieser Kraft? Aber wie sollte ich das nur hinkriegen?

"Mach dich bereit für den größten Kampf den es je geben wird!", sagte Dumbledore zum Abschluss. Dann erhoben wir uns. Bevor ich zur Tür hinausging fiel mir noch eine Frage ein: "Professor, wie kann ich Wunden heilen?"

Dieser legte mir eine Hand auf die Schulter und sagte fürsorglich: "Liebe! Die Liebe heilt Wunden aller Art!"

Und mit diesen Worten im Kopf verließ ich Dumbledore's Büro. Noch völlig verwirrt ging ich den Gang entlang und stieß gleich mit jemandem zusammen. Es war Harry!

"Oh sorry Harry ich hatte dich nicht gesehen!", sagte ich abwesend.

Er packte mich und zog mich ohne ein weiteres Wort hinter die nächste Ecke.

"Was soll das Harry?", fragte ich.

Er hielt einen Finger vor seine Lippen als Zeichen, dass ich leise sein sollte.

Dann hörten wir ein Geräusch. Wir lugten beide um die Ecke und da ging Draco den Gang entlang Richtung Raum der Wünsche.

Was wollte er denn da schon wieder?

Die Teufelin (Harry Potter FF) [WURDE ÜBERARBEITET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt