Markus

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Wir fuhren jetzt schon seit 4 Stunden. Leo hat sich mehrfach übergeben, Will und Kalypso sind mehrmals eingepennt und Nico und ich haben eine Weile miteinander geredet. Er war netter, als gedacht. Und anscheinend hat er Mythomagic gespielt. Als ich 10 war, war ich von diesem Spiel besessen gewesen!
Aber zurück zur Geschichte.
Etwas an unserer Fahrt beunruhigt mich. Wir wurden kein einziges Mal von Monstern angegriffen. Aber wir sind 5 Halblute! Die Monster müssten geradezu Schlange stehen!

Leos Magen hatte sich endlich mal beruhigt und er sagte:"Wir sind bald da! Noch etwa 15 Minuten!"
Der Junge sah nicht besonders gut aus. Sein Gesicht war blass und seine Augen waren blutunterlaufen. Wenn es zum Kampf käme, würde er sich nicht verteidigen können. Ich schob den Gedanken bei Seite. Plötzlich hörte ich ein Schnauben und Metallene Hufe schlagen.
"Äh Leute? Hört ihr das auch?", fragte ich meine Freunde.
"Ja. Was ist das?" Kalypso rieb verschlafen die Augen.
Will machte grosse Augen.
"Alle aus dem Wagen! Schnell!", schrie er, öffnete die Wagentür und stürzte aus dem Mercedes.
Ich fragte nicht nach und folgte seinem Beispiel. Als ich dann sah, was auf uns zukam, hätte ich mich am liebsten zusammengekauert und geweint. Ein bronzener Bulle jagte auf das Auto zu.
"Schnell lauft!", rief Nico und wir brachten so viel Abstand wie möglich zwischen uns und dem Auto. Dann rammte der Stier den Mercedes, der Wagen flog einige Meter und das Auto krachte mit einem Knall auf den Asphalt.
Der Stier wandte sich uns zu.
"Ich glaube nicht, dass wir den davonlaufen können", murmelte Nico.
"Woher stammt der überhaupt?", fragte Leo.
"Von deinem Vater!", schrie Will.
"Dad! Ist das dein Ernst?!", rief Leo in den Himmel.
"Jungs! Der Stier kommt auf uns zu!", erinnerte uns Kalypso.
"Wir schaffen doch nie den da zu entwischen!", meinte Will. Der Bulle kam immer näher. Plötzlich umhüllte mich Dunkelheit. Einen Moment später sah ich wieder klar. Wir waren nicht mehr auf der Straße. Wir befanden uns auf einer großen Wiese. Aber wie...?
"Nico!", schrie Will und kniete sich neben am Boden liegenden Sohn des Hades. Er war blasser den je. Seine Augen waren geschlossen und er atmete viel zu schnell und flach. Seine Hände waren transparent geworden.
Panisch durchwühlte der Heiler seinen Rucksack. Er zog eine Flasche Necktar und die Phiole mit dem Einhorntrunk hervor. Er mischte alles zusammen und träufelte etwas davon in Nicos Mund. Dann hob er die Hände über den Körper des kleinen Jungen und stimmte einen Sprechgesang an. Die Hände des Heilers begannen zu leuchten und das Licht ging auf Nico über. Nach 5 Minuten des Wartens hörte Will auf zu singen. Die Hände des Geisterkönigs haben sich wieder verfestigt, doch er ist immer noch nicht aufgewacht.
Will fühlte seine Stirn.
"Er ist eiskalt", sagte er besorgt.
"Ich weiss nicht, wann er aufwachen wird. Ich glaube wir sollten warten."
"Will, wir können nicht warten!", schrie Leo. "Morgen bei Sonnenuntergang sollte Tartarus erwachen! Wo sind wir überhaupt?" Er sah sich um.
"Oh, wir sind ja schon in Houston. Sorry."
Erst jetzt schaute ich mir die Umgebung genauer an. Fünfzig Meter von uns entfernt war eine kleine Wohnsiedlung. Auf der Wiese, auf der wir standen, gab es einige kleine Bäume.
"Wo sind den die alle?", hörte ich Leo fragen.
Ich folgte seinen Blick zu der Wohnsiedlung.
"Um die Zeit sollte es doch Leute auf den Platz haben. Alte Menschen bei den Cafés, Kinder, die beim Spielplatz spielen."
Ich hörte wie er sich danach sehnt, durch die Stadt zu laufen. Ich kann es ihm nicht verübeln. Er war seit 7 Jahren nicht mehr hier gewesen. Ich hätte auch Sehnsucht nach meiner Kindheit, wäre sie nicht so scheisse gewesen. Aber ist jetzt egal.

Wir schlugen unser Lager auf.
Leo schaute zu den Häusern. "Leute ich gehe mit zwei von euch zu meinem alten Haus. Amy muss dort sein. Will, bleibst du bei Nico? Ich gehe dann mit Kalypso und Markus."

Naja, das mit dem suchen können  wir uns Abschminken. Weil wir hinter einem Hügel waren, konnten wir die Monster nicht sehen. Aber jetzt, da wir auf dem Hügel waren sahen wir die Armee.
"Markus, hol' Will", sagte Leo und starrte die Monster an. Es waren mindestens 600!
Ich rannte zu unserem Lager zurück Will sass neben seinem Freund, strich ihm durch die Haare und murmelte ein Gebet zu seinem Vater.
"Will! Monster... Hügel... da vorne", brachte ich nur heraus. Nach meinem Sprint war ich ausser Atem.
"Was?", fragte der Apollosohn verwirrt.
Ich holte tief Luft und sagte:"Hinter dem Hügel steht eine Monsterarmee!"
Der Heiler machte grosse Augen. Er nahm die Hand vom Kopf seines Freundes und wollte aufstehen, doch eine leise Stimme murmelte:"Will?"
Der Angesprochene hielt inne und sah auf Nico.
"Sunshine! Du bist wach!"
Will kniete sich wieder neben den Hadessohn, der versuchte sich aufzusetzen.
"Wa-was ist los?", fragte er, als Will ihn am Arm packte.
"Monsterarmee. Du wartest hier. Ich bin gleich wieder da."
"Aber ich will mit!", protestierte Nico.
"Neeks, du bist in keiner guten Verfassung", wollte der Heiler dem anderen erklären, doch der Schwarzhaarige war schon aufgesprungen, nur, um wieder umzufallen.
"Nico!", rief Will, als er seinen Freund auffing. "Du bist in keiner..."
"Mir gehts gut", unterbrach Nico müde, aber entschlossen.
"Markus, gib mir ein Stück Ambrosia."
Widerwillig gab ich dem Hadessohn die Götterspeise, die er sofort in den Mund steckte. Einen Moment später kam wieder Farbe in sein Gesicht und er richtete sich auf.
"Also, los", sagte er und zog sein Schwert. Bevor Will protestieren konnte war der Geisterkönig schon den Hügel hoch gerannt.
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Hi guys
Heute mal zwei Kapitel. Vielleicht kommt nachher nochmal eins.
Was denkt ihr, was passieren wird? Schreibt es in die Komis. Das nächste Kapitel wird aus Wills Sicht sein.
Dieses Kapitel widme ich allen meinen Lesern😉
Lg Pajkea ✌️

Die verlorene Schwester (Leo Valdez)Where stories live. Discover now