Im Labyrinth mit einem Monster

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Im Labyrinth mit einem Monster

Es ist wieder passiert. Ich bin in diesem Raum und weiß nicht wo ich bin. ES hat mich hierhergebracht. Es ist dunkel im Raum und ein Gefühl von absoluter Hilflosigkeit breitet sich in mir aus.

„Hallo? Ist da irgendjemand?“, schreie ich.

„Ist da jemand?“, höre ich jemanden sagen.

Das Licht geht an und ich kann mir ein grobes Bild von meiner Umgebung machen. Ich bin an einem Gelände festgebunden. Mir sitzt ein Junge gegenüber, vielleicht 15 Jahre. Er ist an einem Gelände gefesselt. Er sieht nicht so aus als wüsste er warum er hier ist.

„Wie geht’s?“, frage ich.

„WIE ES MIR GEHT? ICH BIN ENTFÜHRT UND IN EINEM RAUM GESPERRT WORDEN!“

Stimmt, eigentlich eine dumme Frage. Ich schaue mich um und bemer-

„Hey, die Tür ist auf!“, schreit der 15-Jährige und versucht aufzustehen. Aber auch er ist fest gekettet.

„Wir müssen uns erst befreien. Zusammen!“

„Zusammen? Hey Mann. Woher soll ich denn wissen, dass Sie mich nicht eingesperrt haben? Vielleicht sind Sie auch ein pädophiler Irrer.“

Ich seufze „Warum sollte ich mich denn, selbst festbinden?“

„Kein Plan, vielleicht sind sie gestört oder so.“ Der Junge versucht weiter sich zu befreien.

Ich seufze. Das manche Leute nie auf andere hören wollen. Ich konnte ihn noch nicht mal sagen, wie das hier normalerweise abläuft. Du musst wissen, ich habe das hier schon einige Male erlebt. Diese Kreatur entführt nachts zwei Menschen und bringt sie in eine Art Labyrinth. Einer wird auf jeden Fall überleben und der war bis jetzt immer ich.

Ich schaue mich weiter um und sehe einen Schlüssel neben mir liegen. Schnell greife ich den Schlüssel und stecke ihn in meine Fesselschloss. Aber er passt nicht richtig. Verzweifelt versuche ich ihn irgendwie zu bewegen, aber vergebens. Da bemerke ich einen Schlüssel neben den Jungen.

„Hey du. Siehst du den Schlüssel da neben dir?“ Der Junge schaut neben sich. Auch er nimmt den Schlüssel und versucht sich zu befreien. Aber auch er schafft es nicht.

„Verdammt!“

„Ganz langsam.“, versuche ich ihn zu beruhigen, „Der Schlüssel kann mir helfen.“

Er schaut mich. Dann grinst er.

„Dann sind sie wohl von mir abhängig.“

Ich verdrehe die Augen. „Nicht weniger wie du von mir.“ Ich zeigte ihm den Schlüssel und seine Mundwinkel gingen wieder runter.

„Ok. Der Plan ist: Ich gebe dir meinen Schlüssel, wenn du mir deinen gibst.“

Ich strecke ihm meine Hand mit dem Schlüssel entgegen und er tat es mir nach. Wir nehmen schnell den Schlüssel des jeweils anderen und lösen unsere Fesseln. Der Junge war schneller und rannte bereits aus der Tür. Ich habe mich inzwischen auch befreit und stehe auf. Der Junge ist nach links abgebogen, wahrscheinlich hat er die Blutspuren übersehen. Ich helfe den Leuten, wenn sie höflich und kooperativ sind. Es mag grausam sein, diesen Jungen gehen zu lassen, aber er ist eigentlich selbst Schuld. Eigentlich spielt es ohnehin keine Rolle. ES bekommt sie alle.

Ich gehe nach rechts. Neben mir ist eine Tür. Ich untersuche sie nach Blutspuren und mache sie schlussendlich auf. Ich kenne den Raum. Es ist der Spielzeugraum. Auch wenn das was hier rum liegt schon lange kein Spielzeug mehr war: Verbrannte Puppen, kaputte Autos und zerstörte Kuscheltiere. Kein schöner Anblick, aber immerhin weiß ich jetzt wo ich mich befinde. Ich habe mir mit der Zeit eine Art Karte im Kopf gezeichnet. Beim Spielzeugraum gibt es drei Flure: Eine führt zum elektrischen Stuhl (kein schöner Ort um aufzuwachen), einer zu einem Heer von anderen Abzweigungen und einer ist der richtige Weg. Ich gehe also gerade aus (der richtige Weg) und da sehe ich es: Ein Tor. Ich weiß nicht, was passiert wenn ich durch das Tor gehe. Ich weiß nur, dass ich dann frei bin. Zumindest für ein paar Tage. Ich will gerade durch das Tor gehen, da höre ich einen Schrei.

„HIIIIIILFE!“, schreit der Junge.

Er rennt auf mich zu. Er hatte mal schwarze Haare, aber die haben sich von seinem Blut gefärbt. ES hat wohl versucht seinen Kopf zu knacken und er ist dabei entkommen.

„HELFEN SIE MIR!“, schreit der Junge laut. Ich erkenne, dass ES hinter ihm ist. Es ist schwer ES vom Aussehen zu beschreiben.

Ich renne inzwischen zum Tor. Wenn dieser Junge mir nur nicht nachgelaufen wäre. ES wird ihn kriegen und ES wird auch mich kriegen. Ich bin fast da, nur noch ein Stück. Ich höre jemanden stolpern, der Junge ist zu Boden gefallen. Ich höre ein Schmatzen, ES ist ihn auf. Ich renne zum Tor und mache es auf.

Gleißendes Sonnenlicht kommt mir entgegen und ich wache in meinem Bett auf. Es ist beinahe so, als wäre es ein Traum. Aber die Vermisstenanzeige von einem 15- jährigen, schwarzhaarigen Jungen sagt etwas anderes. Ich weiß, dass ES mich wieder verschleppen wird und dass ES mich irgendwann kriegen wird. Deshalb schreibe ich euch: Passt auf, dass ES euch nicht bekommt. Und wenn ES euch doch bekommt…na ja bleibt einfach höflich, vielleicht helfe ich euch dann...

Falls ihr selbst Geschichten habt schreibt mir :* ich veröffentliche sie wenn sie mir gefallen :)

Kommentieren und voten wäre echt nett :)

Nicht meine Geschichte! :)

FeAr -creepy stories-Where stories live. Discover now