-15- | PoV Misha

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„...Vicky ist-...war die Person, die mir gezeigt hat, was es heißt wirklich zu lieben. Wahrscheinlich war es nicht ihr Ziel.", ich machte eine Pause und lächelte bei dem Gedanken. „Wahrscheinlich wollte sie anfangs, als wir uns kennenlernten, nicht ein bisschen mit mir zu tun haben. Aber...da war etwas...in ihrer Ausstrahlung. Ihr Verhalten hat mich interessiert, verblüfft und ich konnte kaum aufhören an sie zu denken oder mir vorzustellen wie es wäre, mit ihr zu sprechen. Es trieb mich fast in den Wahnsinn, dass sie mich so einnahm, obwohl wir kein Wort mit einander gewechselt hatten.

Mittlerweile bin ich mir sehr bewusst, dass...meine Schüchternheit und meine Bedenken genauso unbegründet wie angebracht waren.

Ich hielt meine Gedanken selber kaum aus und schrieb sie auf, formulierte ganze Briefe ohne eine Intention dahinter zu haben. Ich hatte nicht geplant und schon gar nicht erwartet, dass jemand die Briefe findet und sogar liest.

Als ich dann sah, dass Vicky die Briefe las – und zwar alle, jeden einzelnen, mit jedem Wort – bekam ich wirklich Panik. Es hätte jeder andere sein können und es hätte mich nicht interessiert, aber als ich Vicky erblickte, wie sie vollkommen konzentriert da saß und die Briefe in ihren Händen hielt, hatte ich zum ersten Mal wirklich Angst davor zu hören, was sie darüber dachte. Was sie da zu sehen bekam, waren intime Gedanken, alles was ich niemals laut, geschweige denn einer anderen Person gegenüber aussprechen würde. Ich war geschockt und wollte in diesem Augenblick einfach nur nicht da sein.

Aber...Vicky schien so fasziniert davon und...sie lachte. Ich werde niemals vergessen, wie sie damals lachte. Unglaublich. Als sie dann endlich mich bemerkte, freute sie sich und bat mich, ihr einiges zu erklären. Aber nicht, dass sie verwirrt war oder von mir verlangte, sie nie wieder anzusehen. Ganz im Gegenteil. Sie fragte, wie ich auf solche Sachen käme und...wann ich das geschrieben hätte. Sie hat mir gezeigt, dass manches einfach so kommen würde, wie es sollte. Dass man Personen begegnet und sie sich in dein Leben zwingen, ob man es möchte oder nicht. Manchmal war es vorherbestimmt, ob als Strafe, Prüfung oder Belohnung.

Ich weißt noch ganz genau, wie ich war bevor wir uns trafen und wie ich mich veränderte, in der Zeit, in der wir uns begegneten, aber nicht sprachen, uns nicht kannten, bis hin zu dem Moment, als ich sie so sehr strahlen sah. Und... und ich... ich...habe sie so zum Lachen gebracht. Sie hatte sich über mich gefreut, über meine Aufmerksamkeit und die Gedanken, die ich ihr gewidmet hatte.

Sie hat mir gezeigt was es heißt zu geben und zu nehmen, was es heißt zu vertrauen und sich zu öffnen, wie es ist, in die Gedanken anderer einzudringen und wie es ist, wenn sich andere einem gegenüber öffnen und vertrauen. Für mich war...Vicky...allein Vicky, dass ich sie kennengelernt hatte und Zeit mit ihr verbrachte ein so großer und ausschlaggebender Schritt in meinem Leben. Wenn man dann noch bedenkt, dass wir seit der Highschool zusammen waren, geheiratet und zwei Kinder haben. Ohne sie würde ich in meinem Leben nicht da stehen, wo ich jetzt bin. Sie hat mein Leben verändert und mich verändert.", die Tränen die sich in meinem Augen gebildet hatten drohten über meine Wangen zu rollen, was an sich nichts schlimmes war. Es war normal zu weinen, wenn man trauert. Trotzdem musste ich inne halten und mir einen Moment nehmen und mich wieder sammeln.

Kurz schaute ich auf, erblickte alle anwesenden. Darunter meinen Bruder, meine Eltern, Liv, die neben meinen Kindern saß und einen Arm um beide zu jeder Seite gelegt hatte. Darius war auch da, so wie Jensen neben Danneel und Jared mit seinem Arm um Genevieve gelegt.

Alle hatten ihre Köpfe gesenkt oder sahen mich an, Mitleid in ihren Augen, aber auch Trauer; offensichtlich. Darius sah zu all dem noch wissend zu mir, Jensen's Blick war getränkt mit Sorge.

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