-8- | PoV Jared

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,,Und, schmeckt es dir?", fragte ich beinahe aufgeregt und schaute den Jungen mit hochgezogenen Augenbrauen an. ,,Mmmmmmh!", grinste West während er kaute. ,,Das ist super." Er blieb daraufhin stumm und aß weiter. Als er fertig war, sahen wir uns gegenseitig fragend an. ,,Wann kommt Daddy?", fragte er mich zuckersüß. ,,Ich weiß es nicht genau, aber ich denke, er wird sicher gleich hier sein.", antwortete ich kurz. ,,Hey Kumpel, weißt du was? Es ist spät. Du musst jetzt schlafen gehen.", befahl ich ihm, mehr oder weniger, nach einigen Momenten der Stille. Er seufzte unzufrieden. ,,Wirklich? Ich will aber nicht!", quengelte er und verzog sein Gesicht. ,,Doch komm, ich geh' auch mit dir Zähne putzen.", versuchte ich ihn zu locken. Er sprang ohne ein weiteres Wort auf und ging ins Badezimmer. Ich räumte noch die zwei benutzten Teller plus Besteck in die Küche und machte mich auf den Weg zu West.

Am Ziel angekommen sah ich den Kleinen am Waschbecken, wie er sich noch immer seine Zähne putzte. Unglaublich wie reif er mit seinen sechs Jahren schon ist... Ich beobachtete ihn stumm, wie er sich den Mund ausspülte und sein Gesicht nur mit Wasser wusch. Aber ich war so in Gedanken versunken, dass ich all das nur am Rande mitbekam.

,,Fertig!", zog er mich wieder in die Gegenwart. ,,Okay, gut. Also, müde?", fragte ich. Er seufzte nur wieder, nickte aber kurz darauf. ,,Na dann...", mit diesen Worten ging ich voraus in Richtung seines Zimmers. Ich war schon mehrmals hier gewesen, deshalb kannte ich mich mehr oder weniger aus. Ich ging einfach mal davon aus, dass West mir folgte, weshalb ich sobald ich dort war das Licht einschaltete und die Bettdecke zurückzog. Er legte sich nur einen Moment später hin und wartete darauf, dass ich ihn zudeckte. Vielleicht war es mir vorher schon aufgefallen, aber trotzdem sah ich erst jetzt wie müde er wirklich war. ,,Okay ähm...Falls etwas ist, es ist auf jeden Fall jemand da. Ich bleibe aber nur solange, bis dein Dad und Jensen hier sind. Alles klar?", versuchte ich möglichst ruhig zu sagen, da ich mittlerweile auch selber endlich schlafen wollte. ,,Ja ist gut. Gute Nacht, Onkel Jared.", murmelte er, Augen geschlossen und schon im Halbschlaf. Auf leisen Sohlen verließ ich das Zimmer, nchdem ich uf das Licht ausgeschaltet hatte. Ich hatte nichts Besseres zu tun als wieder ins Wohnzimmer zu gehen. Ich hoffte wirklich, dass Jensen und Misha bald hier waren. Gleichzeitig fragte ich mich, wo die beiden zur Zeit waren. Fast wie aufs Stichwort klingelte mein Handy. Es war Jensen.

,,Hey, was gibt's?", fragte ich mit bereits müder Stimme. ,,Naw, ist da jemand müde?", Jensen war ganz klar amüsiert darüber. ,,Ja, schon ein wenig. Ich hab West gerade ins Bett gebracht, nur so nebenbei falls Misha fragen sollte.", antwortete ich, während ich schon beinahe eingeschlafen war. ,,Hey, West ist jetzt auch im Bett.", hörte ich Jensens entfernte Stimme sagen. ,,Ich soll Danke sagen. Im Übrigen, wir sind demnächst auch da, keine Sorge. Also in spätestens 20 Minuten...Hältst du solange durch?" ,,Äh, ja klar, bestimmt. Mach dir keine Gedanken." ,,Aber du machst dir lieber mal 'ne Tasse Kaffee. Ich will nicht, dass du am Steuer einpennst und dir etwas passier, hast du gehört?!" ,,Ja ist gut...ähm, hey...wie kannst du so einfach von Autounfällen sprechen wenn neben dir ein frisch verwitweter Misha sitz?", das wäre nämlich schon echt mies, selbst für unsere Verhältnisse.

Und vor allem ist Jensen in letzter Zeit so schon vorsichtig mit Misha, als wollte er seine Gefühle nicht verletzen. Immer wenn wir einen Witz machen, lacht er zwar kurz mit, aber direkt danach nimmt er ihn in Schutz und entschuldigte sich bei ihm für alle.

,,Indem er mittlerweile schläft und das... hoffentlich auch wirklich, sonst fühle ich mich echt scheiße.", er machte während dem Sprechen eine Pause, wahrscheinlich schaute er zu Misha rüber und überprüfte, ob dieser reagiert hatte. ,,Okay, ich fahr jetzt vom Highway auf die Landstraße ab. Also wenn es weiterhin so leer bleibt, sind wir in weniger als 15 Minuten da." ,,Okay, ist gut.", 15 Minuten?, überlegte ich stumm. Dann bin ich etwa um zwei Uhr Zuhause.

how to: cocklesWhere stories live. Discover now