*24*

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Der Tag danach

Als Avan mit den Kleinen unten ein weiteres Bett besorgten, stieg ich in das nun lauwarme Wasser und schloss müde die Augen. Es war viel passiert, aber dennoch war es einer der schönsten Tage meines Lebens. Wir haben gelacht, gegessen, gekämpft und auf gewisserweiße sogar etwas erreicht. Nach einer Weile trocknete ich mich ab, zog das schlichte grüne Damen Surkot über ein Weißes Leinen Kleid und setzte mich Hundemüde an den Kamin. Kurzbdarauf folgte Avan mit einen Strohsack, Decken und Essen.

"Du siehst müde aus."

"Ich fühle mich noch viel schlimmer." Scherzte ich und half den beiden jungs mit den Bechern. "Hast deine Brüder gesehn?"

"Kora, Samuel und Eric sind krank. Michels Freunde sind zurück zu ihren Familien im nächsten Dorf geritten und diese beiden schlafen leider bei uns." Arin klammerte sich hilfesuchend an Avans Bein, als der nächste Donner über uns hinweg grollte. "Eric ist zu krank um bei ihn zu sein. Also..."

"Kein Problem, wir werden bestimmt sowieso wie Steine schlafen."

Taran warf den Strohsack und die Decken vor das Bettende und began von seiner Schale zu Essen. Arin sitzte weiterhin bei Avan und zuckte bei jeden Blitz zusammen. Nach dem Essen machten wir das Feuer aus, stellten ein Kohlebecken so nah an uns wie möglich und legten uns schlafen...

***

Am Morgen bekam ich keine Luft durch die Nase, mein Hals kratzte als hätte ich Nägel verschluckt und ich war müde. Denn die ganze Nacht ging das Gewitter nicht weg und brachte es nicht übers Herz Arin allein und wimmernd neben der Tür kauern zu lassen. Also hatte ich genau zwei Stunden geschlafen nachdem die Wolken endlich weitergezogen waren.

Gilbert ältester Sohn Meurig setzte sich neben mich und recihte mir einen warmen Zimttee. Er war in meinen alter und lernte noch in der Mühle, da er nicht der erstgeborene war, würde ihm das Gasthaus nie gehören. So musste er also einen Beruf erlernen.

"Ihr seit also Lord Campbell?"

"Ja."

"Dann hätten wir euch wohl ruhig ein wenig teurere Mahlzeiten und Kleidung gebracht, Mylord."

Ich lächelte matt. "Tja, zu spät."

Meurig lächelte ebenfalls und starrte mich an. Irgendwann merkte er es und entschuldigte sich. "Es ist nur, das Ihr ja nicht unbedinngt dem Dorfgetratsche entsprecht. Ihr seid weder ein Monster, noch ein einsiedler, weder noch ein Herzloser Bastard der keine Lebenserfahrung hat noch Interesse an anderen zeigt. Eindeutig seid Ihr anders."

"Na, dann bin ich ja erleichtert..." murmelte ich trocken und trank meinen Wein.

Arin rieb sich sein Auge. "Ihr seid der Bastard wenn Ihr jemanden so direkt alle Gerüchte ins Gesicht spuckt. Man muss sehr dumm sein, wie ein Schaf, wenn man Gerüchte von jemanden glaubt den man gar nie gesehen hat..."

Ich verschluckte mich an meinen Wein und hoffte er sah mein grinsen nicht. Schimpfen würde ich allerdings nicht. Meurig sah ihn finster grinsend an. "Was hast du für eine spitze Zunge..."

Als Bea die Treppen herunter kam, erhoben wir uns und traten nach draußen zu unseren Pferden und Wagen. Ich bezahlte großzügig und machte mich mit meinen Leuten auf den Heimweg.

Zuhause rügte mich Benedikt auf der Stelle. Der sonst so blasse Glazkopf wurde feuerrot. "Was habt ihr euch dabei gedacht nicht mehr nachhause zu kommen!? Wir dachten ihr seit alle in dem Sturm umgekommen... Bist du erkältet!? Das ist doch... Brenda! Suppe und Tee! Diese Bengeln sind allesamt Krank!"

Bea starrte mich überrascht an und folgte mir in den Stall. Brummend reinigte ich die Hufe und rieb mein Pferd mit Stroh ab. "Mein Gott, zuletzt wurde ich so ausgeschimpft als mein Vater noch gelebt hat."

"Warum schert es ihm überhaupt?"

Ich grinste. "Er wird gehängt wenn mir was geschieht."

Bea riss die Augen auf. "Dein Vater?"

"Jup, er war ein Genie."

Nach dem Mittagessen verkroch ich mich in mein Bett und forderte Suppe und Tee an. Wie ich es gehofft hatte, kam Bea und kroch neben mir ins Bett. Ihr warmer Körper schmiegte sich an mich und forderte mich herraus.

"Geht es dir schlecht?"

"Ich hatte nur Sehnsucht nach dir. Außerdem bin ich müde... So müde."

Sie grinste und kraulte meinen Hinterkopf. Deshalb liebten das Pferde so sehr...

Bea kicherte. "Schlaf jetzt ja nicht ein!"

Oh niemals...

Den Restlichen Tag verbrachten wir im Bett und genossen einfach, das es keiner wagte mich heute zu stören....

Der weiße RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt