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Der weiße Ritter

Es war wieder einmal einer der Bälle meines Vaters, um für Sonia einen Mann zu finden. Sonia ist meine Schwester und wird die Brug meiner Eltern übernehmen und sie leiten.

Ich habe großes Glück, das ich überhaupt hier aufwachsen durfte. Meine Eltern haben sich entschieden ihre Töchter hier zu behalten. So blieb mir ein Leben als Nonne ersparrt.

Dafür ertrage ich diese unaustehlichen Veranstaltungen. Ich saß in Korsett und zwölf Röcken auf einen Hocker am Tisch un schwenkte meinen Weinkelch weil mir so langweillig war, das ich wenigstens eine Beschäftigung brauchte.

"Bea!" Unser Kindermächen Lanett. Sie kümmerte sich immer um Sonia, sie würde schließlich die Burg erben. Und somit war ich abgemeldet und eine Last. "Warum besäufst du dich hier!?"

"Das ist der selbe Wein vie vor zwei Stunden. Ich schenke schon die ganze Zeit nicht nach."

Ich klang genauso schlecht gelaunt wie sie. Meine Güte, ich wäre viel lieber auf einen Pferd. Irgendwo in den Bergen der Highlands.

Lanett presste ihre Lippen zusammen bis sie weiß und dünn sind. "Ich hasse dich."

Ich wippte mit den Augenbrauen. "Sehr gut."

Zornig ließ sie mich stehen und stampfte zu meinen Eltern. Sie deutete wild mit den Arm und spielte verzweifelt die unschuld. So wie sie sich aufführte, erregte sie weit mehr aufsehen als ich. Gerade wollte ich den Blick von den Schauspiel wenden, da bemerkte ich meinen Vater aufstehen und zu mir herüber gehen.

Als er vor mir stand wechselte seine Strenge Miene in eine nervöse. "Du benimmst dich doch, oder Kind?"

"Natürlich, du weißt ich würde dich nie blamieren." Und so war es auch. Meine Eltern waren immer gut zu mir und sorgten sogar dafür, das ich mir niemals weniger Wert als meine Schwester vorkam.

Er streicht mir sanft über die Wange. "Das weiß ich. Nur um Friedens Will muss ich eben vorbei kommen. Willst du denn nicht tanzen?"

"Es tut mir leid, aber ich kann nicht einmal tanzen, Vater. Darf ich denn wirklich nicht gehen? Die Männer kommen doch sowieso wegen Sonia."

Vater lächelte und ließ den blick über unseren vollen Saal schweifen. "Du weißt, wie unhöflich das wirken würde."

Danach tätschelte er nochmal meine Schulter und ging zurück zu meiner Mutter.

"Keine Lust zu tanzen, Mylady?"

Meine Nacken Haare stellten sich auf. Dieser tiefe Bass und das listige in dieser Stimme. Ich sah erst die langen Beine an, die breiten Schultern und dann das unverschämte Grübchen.

"Sir Campbell."

"Sie sehen wunderschön aus." Er ließ seinen listigen Blick über mich gleiten. "Wollt ihr nun tanzen?"

Ich erwiederte seinen Blick stur, als er mir wieder in die Augen sah. "Ich bin zu ungeschickt."

Avan. Dieser Mann. Gerade achtzehnjahre alt und doch hat er eine Ausstrahlung die mir den Atem raubt... Er ergriff sanft meinen Ellenbogen und führte mich auf die Tanzfläche. Also... Ich sagte doch ich tanze nicht. Als ich aprubt stehen blieb, schenkte er mir ein überraschtes lächeln.

Der weiße RitterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt