×Siebzehn×

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Yoongi:

Seitdem ich vor Jimins Gedicht stand kriege ich den Kopf nicht mehr frei.
Ja, vielleicht habe ich keine Träume, aber was noch dazu kommt ist, dass ich keine Pläne habe. Es ist vielleicht traurig, aber das bereitet mir mehr Sorge, als die Tatsache, dass ich keine Träume habe. Denn es geht hier um meine Zukunft. Ich habe keine Ahnung, was ich machen möchte, wenn die Schule vorbei ist. Ich habe keine Ahnung in welche Richtung ich will. In diesem Moment macht mir das erwachsen werden Angst.
Für mich sah all das noch so weit Weg aus, doch dieses Jahr muss ich mich entscheiden, wie es mit mir weiter geht und um ehrlich zu sein fühle ich mich nicht bereit dazu.
Ich bin ahnungslos.
Wie soll ich all das wissen.
Wie soll ich erwachsen werden?
Ich dachte, dass ich es schon wäre oder zumindest auf einem guten Weg dahin wäre, aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, habe ich keine Ahnung vom erwachsen sein.
Ja, vielleicht hatte ich die letzten Monate eine harte Zeit, aber erwachsener machte mich das nicht, oder?
"Willst du was essen?", fragt Jimin, der gerade in sein Zimmer kommt.
Seufzend nicke ich.
Auch wenn in diesem Haus kein Essensplan am Kühlschrank hängt, der übrigens nur wegen meiner Mutter existiert, muss ich etwas essen. Außerdem bin ich noch krank und eine Stärkung würde da auch nicht schaden.
Ich erhebe mich mühsam aus dem gemütlichen Bett und gehe zu Jimin, der immernoch in der Tür steht.
"Es ist wirklich okay, dass ich hier bin?", frage ich nocheinmal bevor wir die Küche betreten.
"Natürlich.", lächelte Jimin.
Der Tisch ist schon gedeckt, als wir die Küche betreten und Jimins Mutter ist schon dabei das Essen aufzuscheppen.
"Ich hätte helfen können.", sage ich leise, da ich etwas schlecht fühle, weil ich mich schon in diesem Haus einniste.
"Red keinen Unsinn, Yoongi. Du bist unser Gast und dazu auch noch Krank. Außerdem bist du in diesem Haus immer willkommen."
Jimin nickt auf die Worte seiner Mutter hin und zieht mich neben sich.
"Guten Appetit.", lächelt seine Mutter, was wir alle erwiedern und beginnen zu essen.
"Was möchtest du eigentlich nach der Schule machen, Yoongi?", fragt Jimins Stiefvater.
Und da ist es wieder.
Ein Thema, welches so present ist und trotzdem habe ich es kaum wahrgenommen. Aber ich war ja auch mit anderen Dingen beschäftigt.
"Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht.", sage ich.
"Ihr habt ja auch noch ein wenig Zeit. Ihr kommt ja erst in die Anschlussklasse. Bis dahin weißt du bestimmt in welche Richtung es gehen soll." Ich nicke lächelnd.
Eigentlich wäre ich dieses Jahr in der Abschlussklasse, aber da ich auf Grund meiner Diagnose ein länger gefehlt habe hielt meine Mutter es für das beste, wenn ich nocheinmal ein Jahr unter mir in den Unterricht gehe und das Jahr dann nochmal ganz mache.
"Im Notfall arbeitest du einfach bei mir in der Tanzschule.", meint Jimin begeistert, was mich zum Lachen bringt. Jimins Mutter sieht ihn kopfschüttelnd an. Klar, eine Tanzschule ist bestimmt nicht die sicherste Anlage.
"Ich tanz' echt nicht gerne."
"Dann sitzt du eben am Tresen und begrüßt lächelnd unsere Kunden."
Wieder lache ich auf.
"Lächeln liegt mir auch nicht."
Jimin zuckt mit den Schultern.
"Dann musst du eben Lachen."

Not made for love || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt