×Fünf×

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Yoongi:

"Wird schon.", versucht mich mein bester Freund Namjoon aufzumuntern. Ich sitze in meinem Zimmer. Das Handy habe ich zwischen Ohr und Schulter geklemmt und spiele irgendein Spiel auf meiner Konsole.
"Du warst schon immer mies im Aufmuntern." Trozdem lache ich. Namjoon schafft es immer auf seine eigene Art mich zum Lachen zu bringen.
"Sei doch froh, dass dieser Jimin mit dir befreundet sein will."
"Ich hab keinen Bock auf Freunde.", erkläre ich.
"Danke."
"Auf neue Freunde.", verbesser ich mich.
"Ich habe keine Ahnung, warum du dich so dagegen sträubst. Willst du für immer alleine in unserer Hauptstadt versauern?"
"Weil ich einfach zurück will, ok? Ich hab keinen Bock auf diese Stadt, auf die Schule und Menschen. Alle hier gehen mir auf den Sack."
Ich drücke agressiv auf den Knöpfen des Controller herum und versuche Namjoon nicht anzuschreien. Schon nach einem Tag in der Schule will ich mehr nach Hause als die ganzen Wochen davor zusammen.
Das hier ist alles für den Arsch.
"Ich kann dir da auch nicht helfen, Bruder. Mach was du für richtig hältst."
"Ganz schnell Volljährig werden und abhauen."
"Denk an deine Gesundheit."
"Wer bist du? Meine Mutter? Ihr könnt mich alle mal.", blaffe ich ihn an.
"Ruf an, wenn du dich angeregt hast." Und schon hat er aufgelegt. Namjoon weiß einfach, wann man nicht mit mir reden kann.
"Scheiße man!" Mit voller Wucht werfe ich den Controller aufs kleine Sofa und stehe auf.
Früher hätt ich jetzt eine geraucht. Doch da meine Eltern und die Ärzte mir ins Gewissen geredet haben und mich der Tabakkonsum wohl eher ins Grab bringen würde als der Virus. Trotzdem hätte ich jetzt gerne eine. Vielleicht hat mein Vater noch irgendwo welche versteckt. Meine Mom denkt zwar, dass er mir zu liebe aufgehört hätte, aber ich hab mir schon die ein oder andere Kippe bei ihm geklaut. Leise geheich in sein Arbeitszimmer. Hier lagern wir viele wichtige Dokumente und unser Computer steht hier. Zum Arbeiten ist es eigentlich nicht. Ich weiß genau, in welcher Schublade er seine Zigaretten versteckt. In der Schublade befinden sich Dinge wie unsere Handyverträge. Da sieht Mom nie rein. Ohne zu zögern öffne ich die Schublade und schiebe hole die Briefumschläge raus. Bingo, viele Schachteln. Ich sehe mir ein Paar an. Drei sind leer, eine angefangen und zwei voll. Ich schnappe mir eine der Vollen. Wird er schon nicht merken. Der hat doch schon vergessen, welche er nun geraucht hat und welche nicht. Ich lege die Umschläge zurück an ihren Platz und schließe die Schublade.

***

"Ich dachte, du hast Asthma."
Panisch werfe ich die Zigarette auf den Asphalt.
"Alter, erschreck' mich nicht so.", fauche ich Jimin an, der gerade hinter der Turnhalle aufgetaucht ist.
"Das ist ungesund. Weißt du, oder?" Dabei deutet er auf die Zigarette, die immer noch glühend auf dem Boden liegt. Genervt trete ich drauf.
"Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß."
"Wenn ein Lehrer dich erwischt-"
"Ich weiß. Deswegen hab ich mich ja so erschrocken, Man!", unterbreche ich ihn.
"Du solltest besser aufpassen."
"Und du solltest aufhören mir hinterher zu laufen.", blaffe ich ihn an. "Hast du nichts besseres zu tun?", füge ich hinzu.
"Nicht wirklich. Nein."
Ist das sein ernst?
"Mir egal. Verpiss dich."
"Was ist heute los mit dir?", fragt er und lehnt sich neben mir an die Wand. Hab ich nicht gesagt, er soll verschwinden?
"So bin ich immer. Gewöhn dich dran oder geh. Unwohl mir zweites lieber ist."
"Gestern hast du mich nicht so blöd angemacht.", meint er und sieht mich mit gerunzelter Stirn an. Genervt lege ich den Kopf in den Nacken. Warum versteht mich keiner? Ich will einfach in meine Heimat zurück. Zurück zu meinen Freunden, zurück in das alte Haus. Alles hier nervt mich. Ich fühle mich nur noch kranker, als ich eigentlich bin. Meine Laune ist am Tiefpunkt.
"Weil ich gehofft habe, dass meine abweisende Art reichen würde."
"Aber nicht einmal deine Beleidigungen helfen." Mit diesen Worten dreht er sich zu mir um und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Was willst du?", frage ich.
"Nichts."
"Kannst du mich dann nicht einfach in Ruhe lassen?", frage ich.
"Ich möchte, dass wir uns verstehen."
"Du willst also doch was. Ich will aber nicht."
"Und ich gebe nicht so leicht auf.", sagt er überzeugt.
Gott, mach, dass er weg geht.
"Hör zu. Ich bin nicht drauf aus mir in dieser Scheiß Stadt Freunde zu machen. Ich will weder was mit dir, noch den anderen Arschkriechern in dieser scheiß Anstalt zu tun haben. Ich will alleine sein und hier die Schule beenden, um schnellst möglich von hier zu verschwinden. Also lass mich in Ruhe und kümmer dich um deinen eigenen Mist."
"Du musst in deinem Leben schon ne ganz schöne Scheiße erlebt haben.", stellt er fest.
Wie recht du doch hast.
"Hau ab solange ich noch nett bin.", drohe ich.
"Was willst du dann machen? Mich mit deinen Ärmchen erstechen?"
Autsch.
Das hat gesessen. Auf meinen Körper bin ich alles andere als gut zu sprechen.
"S-Sorry. Das war nicht so gemeint." Ich muss wohl für einen kurzen Moment die Fassung verloren haben.
"Als ob mich deine Meinung einen Scheiß interessiert."
Nun lacht Jimin kurz. Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich ihn an.
"Tu nicht so, Yoongi. Es gibt auch Dinge, die dich verletzten. Du bist nicht gefühlskalt. Das ist keiner." Versucht er mir gerade ins Gewissen zu reden?
"Wenn du meinst."
"Meine ich.", sagt er weiterhin selbstbewusst. Auch wenn er nicht groß ist, ist er trotzdem so groß wie ich und um einiges Muskulöser. Wenn ich mich mit ihm anlege, habe ich eindeutig den kürzeren gezogen. Er hat recht. Ich könnte keiner Fliege etwas zu leide tun. Mein Körper ist abgemagert und schwach. Eine einfache Erkältung und schon ist mindestens eine Woche Bettruhe angesagt. Ich bin schwach und erbärmlich. Ich komme nicht einmal gegen diese Nervensäge an.
"Yoongi, alles in Ordnung?"
Später ist noch genug Zeit für Selbsthass.
"Du bist immer noch hier?" Der Angesprochene nickt.
"Geht's dir gut?"
"Bestens."
"Wirklich?"
"Verpiss dich."
Jimin stößt sich aufgebracht von der Wand ab und stellt sich vor mich. Das aller erste mal sehe ich genau in seine Augen. Ich hab ihn noch nie wütend gesehen.
Kenn ihn ja auch erst seit gestern.
"Man Yoongi! Was ist dein verdammtes Problem?"
"Du, du bist momentan ein ziemlich großes Problem für mich.", gebe ich gelangweilt zurück.
"Wieso? Was habe ich dir getan?"
"Du lässt mich einfach nicht in Ruhe. Ich verlange nur diese eine Sache, doch selbst das kannst du nicht." Ich stoße mich von der Wand ab und laufe an ihm vorbei.

"Wir haben Unterricht."

______

✔️

Wieder nen bissln miesepeter Yoongi
Love him😏🍑💕

Rauchen ist nicht gut, Kinder

Alxskx Dein Sensei ist weise. 🙏👆

Not made for love || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt