×Vier×

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Yoongi:

‚Nur noch eine Viertelstunde, Yoongi.', versuche ich mich selbst zu beruhigen. Nur noch eine Viertelstunde und ich bin sie für heute alle los. Der Lehrer erzählt irgendetwas über Winkel und Formeln und am liebsten würde ich ihm sagen, dass ich das schon letztes Jahr nicht verstanden habe. Welcher Sadist hat Mathe auch in die letzte Stunde gesteckt? Der Stundenplan ist eh scheiße. Kann mich aber auch nicht daran erinnern, mal einen schönen gehabt zu haben. Jimin neben mir kritzelt irgendwas auf seinem Block und hört dem Lehrer wohl auch nur mit einem Ohr zu. Ich gebe mich damit zufrieden, mit meinen Fingern auf meinem Block rum zu trommeln. Solange es keinen stört. Herr Im beendet den Unterricht sogar ein paar Minuten eher und so schnell ich kann packe ich meine Sachen zusammen.
"Warte, Yoongi!", höre ich Jimins Stimme hinter mir, als ich gerade über den Flur laufe. Ich weiß nicht warum, aber ich verlangsame meine Schritte wirklich.
Ich hätte es lassen sollen.
"Wir wollten doch zusammen laufen! Jungkook läuft ein Stück mit.". Ich nicke und sehe weiter gerade aus.
Draußen angekommen laufen wir über den Schulhof, über den gerade auch alle andern Schüler schnell ihren Weg in die Freiheit antreten. Vor dem großen Tor angekommen, stehen ein paar Autos. Manche Schüler verabschieden sich und steigen in das Auto ihrer Eltern.
"Yoongi." Ich sehe nach links, wo mein Vater angelehnt an seinem Auto steht und schaue schnell zu Jimin und Jungkook, die neben mir stehengeblieben sind.
"Ich habe heute Morgen vergessen dir Bescheid zu sagen, dass ich dich abhole. Du hast heute wieder einen Arzttermin.", meint er und ich gehe auf in Richtung Beifahrertür.
"Ich hätte auch alleine gehen können."
"Ich weiß. Der Termin ist dieses Mal nur so blöd gelegt. Wir müssen in zwanzig Minuten da sein." Ich nicke und sehe noch einmal zu den zwei andern, die immer noch auf dem Bürgersteig stehen. Ich hebe nur kurz die Hand.
"Vielleicht ein andern Mal.", ruft Jimin.
Danke, Dad.
Ich steige ein und mein Vater fährt los.
"Was ist heute?", fragt mein Vater.
"Blutuntersuchung." Lautet meine knappe Antwort.

Jimin:

"Warum bist so darauf fixiert dich mit ihm anzufreunden?", fragt Jungkook, als wir uns alleine auf den Weg nach Hause machen.
"Warum nicht?"
"Weil er ganz offensichtlich nicht daran interessiert ist. Und naja, er ist eigentlich nicht der Typ Mensch mit dem du dich sonst abgibst."
"Ich finde ihn interessant.", verkünde ich und Jungkook sieht mich stirnrunzelnd an.
"Ich will wissen warum er so ist. Und jeder braucht Freunde."
"Und warum du? Du musst nicht immer alles tun. Es gibt da draußen noch genug andere Menschen."
"Aber wer von ihnen kümmert sich schon um irgendeinen Einzelgänger. Das ist denen doch egal. Aber mir nicht." Jungkook nickt. Er wusste noch nie, warum ich mich so sehr für andere einsetze. Und obwohl er mein bester Freund ist, verstehe ich ihn manchmal nicht. Er hat manchmal einfach diese 'Wieso-sollte-ich-mir-das-Leben-für-andere-schwer-machen?'-Art. Ich verstehe es. Es ist dieser Selbstschutz, den die meisten Menschen auch haben. Die Vorstellung sich das eigene Leben für jemand anderen zu zerstören, missfällt den meisten, verständlicher Weise, eben. Aber immer wegsehen ist nunmal keine Lösung. Die, die wegsehen sind genauso schlimm wie die Täter. Auch wenn es bei Yoongis Fall keinen gibt, oder ich noch keinen ausfindig gemacht habe.
"Naja, wir sehen uns morgen." Jungkook klopft mir auf die Schulter und biegt rechts ab. Ich muss weiter geradeaus.
Dieser Yoongi ist mir ein Rätsel. Und ich will es unbedingt lösen. Seine ruhige, verschlossene Art, die auf viele Abstoßend wirkt, muss doch einen Grund haben. Vielleicht hat er auch Probleme. Zuhause? Auf der alten Schule? Wurde er gemobbt? Vielleicht. Ist er magersüchtig? Nein, dafür hat er zu viel gegessen. Außerdem hatte eine Freundin von Mum mal eine Essstörung und hat mir ein wenig darüber erzählt, weil mir am Tisch rausgerutscht war, dass ich unzufrieden mit meinem Körper wäre. Ich werde ihre Hände nie vergessen. Yoongis Hände sind schön. Dünn, aber schön. Vielleicht ist er von Natur aus einfach sehr Dünn.
Mit Asthma kenne ich mich nicht aus, aber abkaufen tue ich ihm das trozdem nicht ganz. Aber ich habe da nicht genug Ahnung von, um ihm nun Lügen zu unterstellen. Doch auch der plötzliche Arzttermin macht mich ein wenig stutzig. Könnte zwar genauso gut eine Vorsorge Untersuchung sein, doch es hat so geklungen, als wäre der Besuch beim Arzt häufig angesagt. Könnte aber auch mit dem Asthma zusammen hängen.

Verdammt, warum mache ich mir überhaupt so viele Gedanken um ihn?
Ich meine, klar, ich will wissen, was sein Geheimnis ist. Aber ist das nicht zu persönlich? Ich sollte nicht unnötig in sein Leben eingreifen. Ich denke, dass Yoongi es wohl auch nicht mögen würde, wenn ich mich derart in sein Privatleben einmische. Das würde keiner. Ich sollte das tun, was ich schon seit der ersten Sekunde vorhatte. Ich will mich mit ihm anfreunden und das seitdem er da neben unseren Lehrer in der Klasse stand. Er hat mich von der ersten Sekunde an fasziniert. Vielleicht weil er für andere so gelangweilt und teilnahmslos ausgesehen hat. Ich fand aber, er sah auch ein wenig traurig aus. Seine Mimik wirkt für mich durchgehend ein wenig traurig.
Ich will ihn aufmuntern, ihm helfen, falls er meine Hilfe überhaupt braucht.

"Bin wieder da!", rufe ich ins Haus und meine Mum sieht um die Ecke.
"Ich hab das Essen schon fertig." Ich nicke und schlüpfe schnell aus meinen Schuhen. Mum, mein Bruder Jiyoung und Hyunseung, der Mann der seit sechs Jahren mit meiner Mum verheiratet ist, sitzen schon am Tisch.
"Wie war euer Tag?", fragt meine Mum, als wir das Essen in uns herein schaufeln. Früher hatte sie uns immer ermahnt, wenn wir so geschlungen haben. Doch sie hat wohl gemerkt, dass es nichts bringt.
"Gut.", gibt mein Bruder die Standart-Antwort ab.
"Auch. Wir haben einen neuen Schüler."
"Wirklich. Wie heißt er?"
"Min Yoongi.", sage ich knapp und schaufel weiter.
"Ich habe seine Mutter vor ein paar Tagen im Supermarkt getroffen. Nette Frau. Die Mins Wohnen nur ein Paar Häuser weiter."
"Woher willst du wissen, dass es seine Mutter ist?", frage ich.
"Frauen", kommentiert Hyunseung. "Die reden über alles, wenn sie einmal dabei sind.", fügt er hinzu.
Meine Mum verdreht nur die Augen.
"Sie hat uns am Freitag zum Essen eingeladen. In der Nachbarschaft haben sie noch nicht so viele Bekanntschaften gemacht."

Das entspricht zwar nicht meiner geplanten Vorgehensweise, aber ein Besuch bei den Mins könnte mir auch weiterhelfen.
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Sorry, dass nichts kam (ich hatte mir vorgenommen öfter was zu bringen.), aber ich hab die ganze Woche Latein gelernt -.-
Eigentlich wollte ich dann gestern updaten, aber da habe ich wieder Migräne bekommen -.- ('Zum Glück' erst dann, weil vorher hätte ich es noch weniger gebrauchen können )
Naja, hier ist es.

Ich werde versuchen 1-2 mal die Woche zu updaten. Kommt drauf an, wie ich das zeitlich immer so hinbekomme.

Übrigens habe ich noch eine Story veröffentlicht.
(Ich konnte mich einfach nicht zurück halten😅✋)

(Ich konnte mich einfach nicht zurück halten😅✋)

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Wenn ihr wollt könnt ihr ja vorbei schauen.

Bis zum nächsten mal

Koemie

Not made for love || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt