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Meine Mutter schleppte mich mit einkaufen. Und wenn ich eins hasse dann ist es diese Aktivität. Aber ich hatte ja jetzt freie Zeit und sollte mich auch "im Haushalt einbringen" was ich ja angeblich nicht tue. Dann würde ich aber auch gerne lieber selber einkaufen, statt den Wagen meiner Mutter hinterher zu fahren.

Während wir durch den Laden gingen, ließ sie sich auch nicht nehmen, über alle die uns entgegen kamen zu lästern.
"Blöde Kuh, ich mag die nicht?"
"Kennst du die noch? Das Kind ging mit dir in den Kindergarten. Oberzicke"

Während ich schon gar nicht mehr zuhörte oder mein Gehirn anstrengte um mich an meine Kindergartenzeit zu erinnern,schlurfte ich einfach mit und hoffte das es bald vorbei ist.

Doch dann kam die Mutter von Giulia in den Laden und beachtete uns gar nicht, denn wahrscheinlich hat sie uns einfach nicht gesehen. Meine Mum nahm dies zum Anlass und fuhr über sie her.
"Für was hält die sich eigentlich? Los, schnell raus hier!"
Endlich. Meine Rettung.

*

Am Abend traf ich mich mit meinen Freunden zuhause bei Finn, denn er war der einzige der eine Playstation 4 hatte. Er war auch der einzige Junge bei uns im Freundeskreis der auf sowas wert legt, zu besitzen. Wir spielten gerne ab und zu, wollten uns deshalb aber keine kaufen. Da kommt uns Finn's grade gelegen.

Als Ella und ich gerade dabei waren ein Spiel zu spielen, klingelte es an der Türe. Verwundert schauten wir zu ihm: " Hast du noch jemanden eingeladen?"

Er nickte, gab aber keine konkrete Antwort,bis 3 Minuten später Giulia im Türrahmen stand. Ich schluckte, denn es bildete sich ein riesen Kloß in meinem Hals.

Sie begrüßte uns alle mit einem Hallo, umarmte Ella (denn die beiden waren befreundet) und zwinkerte mir zu. Ich lächelte nur.

Sie war noch nie dabei, obwohl sie gut mit Finn befreundet war. Es war komisch, still und neu. Keiner traute sich etwas zu sagen, zumindest die, die nichts mit Giulia zu tun hatten. Clara, Lia und ich. Clara und Lia störte das nicht, dass sie hier war, aber bei mir drehte sich wieder der Magen.

Ella und Lia fingen eine Unterhaltung an, ob sie schon ihre Bewerbungen abgeschickt haben. Ich hörte nur oberflächlich zu, denn mein Blick schweifte immer zu Giulia. Ich musterte sie und fühlte mich unwohl in der neuen Situation, sie hier in meiner Umgebung zu haben. Ich dachte eigentlich dass wir uns nicht mehr wiedersehen nach der Sache auf der Party. Aber anscheinend gab sie sich mühe, bei mir im Freundeskreis zu punkten.
*

Nach einer weile wurde es dunkel und wir verließen Finns Haus. Ich verabschiedete mich und setzte an um zufuß nach Hause zu gehen. Es war kein langer weg.

"Soll ich dich mitnehmen?" Ich drehte mich um und sah Giulia direkt in ihren blauen Augen. Ihre Hand strich ihre wilden, braunen Locken zurecht.

"Nein danke," sagte ich und lächelte nur kurz um mich wieder umzudrehen. Ich wollte nicht laufen, es war dunkel aber eine peinliche Situation wollte ich auch umgehen.

"Sicher?"
Ich seufzte und schüttelte den Kopf.
Ein triumphierender Blick breitete sich auf ihrem Gesicht aus und hielt mir die Beifahrertür auf. Zögernd stieg ich in ihren schwarzen Sportwagen.

"Weisst du wo ich wohne?"
"Ja klar," antwortete sie.
"Dann lass mich am besten am anfang der Nebenstraße raus," murmelte ich bevor meine Mutter noch Giulia im Auto sieht. "Wird gemacht."

Die paar Minuten verbrachten wir in Stille, das Radio lief aber ich kannte das Lied nicht. Um ehrlich zu sein war es auch schrecklich.

Sie hielt an, ich schnallte mich ab und bedankte mich fürs mitnehmen. Ich warf ihr einen letzten Blick zu, aus höflichkeit denn ich konnte es nicht vermeiden sie an zugucken weil es mir unangenehm war, aus irgendeinem Grund.

"Hey, ich wollte fragen ob du lust hast dich mit mir zutreffen?" Unsicherheit machte sich in ihrer Stimme breit während Giulia sich auf ihre Lippe biss und meine Antwort abwartete.

Ich sagte nicht zu, ich gab ihr nur meine Nummer. Denn ich musste überlegen ob ich es riskieren sollte, denn wenn sich eine Freundschaft entwickelt muss ich das meinen Eltern beibringen. Ich brauchte Zeit.

Sie bedankte sich und ich ging hoch zum Haus. Erst als ich die Türe hinter mir schloss hörte ich, wie ihr Motor durchdrehte und sie davon fuhr.

Mein Herz klopfte mir immer noch bis zum Hals.

Heaven in hiding || girlxgirl lgbtq #UnlimitedprideWhere stories live. Discover now