(5)Frage&Antwort

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Er begann zu grinsen. Dabei zeigte er seine langen Rasiermesser scharfen Fangzähne, welche nun vollständig aus dem Kiefer gebrochen waren.

>Rot..steht.. dir< stotterte ich zusammen. Elias lachte. 

>Dankeschön.< Seine Augenfarbe normalisierte sich wieder und er saß wieder ganz normal neben mir. 

>Was machen wir jetzt?< fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern und schaute aus dem Fenster. 

>Erzähl mir was über dich< forderte ich ihn auf. 

>Wenn du auch was über dich erzählst?< fragte er nach. Ich stimmte zu und überlegte mir eine Frage. 

>Was ist deine Lieblingsfarbe?< fragte ich ihn. 

>Schwarz und Rot< 

>Hast du Hobbys?< fragte er mich. Ich ging kurz meinen Tagesablauf durch und schüttelte leicht den Kopf. >Nein, ich mach meinen Job und höre nur gern Musik. Und selbst?< 

>Ich mach viel Sport und treffe mich gern mit Leuten. Macht deine ganze Familie diesen Job mit dem Vampire Jagen?< 

>Von meiner Familie ist nicht mehr viel übrig. Meine Mutter und mein Vater wurden von Vampiren getötet. Vor meinen Augen< sagte ich. Es legte sich eine kurze zeit Stille über uns ehe er von selbst sprach >Meine Mutter wurde von Vampirjägern getötet. In gewisser weise ist es meine Schuld. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle und hab jemanden umgebracht. Meine Mutter hatte sich vor mich gestellt und die Kugeln abbekommen, die eigentlich für mich gedacht waren< 

Ich schluckte und spielte mit meinen Fingern. 

>Warum lebst du überhaupt von Menschenblut?< fragte ich. 

>Wieso nicht? Weil es euch schadet? Außer zwei kleine Punkte am Hals bleiben keine Schäden. Ich töte keine Menschen aber ich sehe es nicht ein mich von Ekligen Tierblut zu ernähren. Das schwächt mich, dass schmeckt furchtbar und ich hab kein bock jedes mal ein Fellbüschel in der fresse zu haben.<

  >Aber die Junge Frau war tot.< spielte ich auf die vergangene Nacht an. 

>Ja, das hatte sie dir zu verdanken. Du hast mich abgelenkt. und noch was. Wir Vampire schlachten nicht tausende von Tieren, damit wir was zu Essen haben. Wir organisieren keine Massenzucht, damit der Bedarf von Fleisch immer gedeckt ist. Wir holen uns das was wir brauchen und verschwinden wieder. Menschen sind viel schlimmer< brummte er. 

Jetzt, wo er das so sagte, musste ich mir eingestehen, dass er sogar recht hatte. 

>Was wenn ein Vampir sich nicht kontrollieren kann?< 

>Dann sollte man ihm helfen und nicht abschlachten. Wir könnten ein echt gutes Verhältnis haben, weißt du? Aber ihr seid wie aggressive Hummeln. Eine Falsche Bewegung und auf uns wird drauf rum gekloppt. Seid froh, dass wir uns nicht verbünden und euch überrennen<

Ich schluckte und schaute in sein kaltes Gesicht. >Ich weiß, darüber hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht.<

>Genug von den schlechten Dingen. Wie alt bist du?< fragte er. 

>Ich werde bald 19< sagte ich. >Und du?<

>25< grinste er. 

Ich verdrehte die Augen und lächelte leicht zurück. >Und tatsächlich?< 

>Rate doch mal< sagte er. 

>Na Klasse. Das kann alles sein. Man, wieso hab ich mir deine Akte nicht genau angeschaut?! du scheinst nicht den Eindruck zu machen, dass dir das Leben schon langweilig wird.. Also noch definitiv unter 500 Jahren. Sagen wir mal zwischen 150 und 250 Jahren?< fragte ich vorsichtig. 

>Kommt hin. Im Dezember werden es 212 Jahre.< 

>Wow. Da gehörst du ja noch zu den Jungen Exemplaren< sagte ich augenzwinkernd. 

>Kann man so sagen. Aber ich finde es nicht schlimm. Ich hab noch eine ganze Menge vor mir.<

>Was machst du eigentlich beruflich?< fragte ich mit großen Augen. 

>Ich bin Model< sagte er. 

>Hätte ich selbst drauf kommen können< grummelte ich. Guckt ihn euch mal bitte An! Kein Wunder, dass er so eine Teure Bude hat.

>Wie ist es ein Mensch zu sein? Hat man Angst vor dem Tot? Fühlt ihr euch schwach? Was würdest du tun, wenn du ein Vampir werden würdest?< bombardierte er mich mit Fragen. Er setzte sich im Schneidersitz vor mich hin. Auch ich drehte mich zu ihm und kaute auf meiner Lippe herum. 

>Das ist schwer zu sagen Elias. Wenn ich dich frage wie es ist ein Vampir zu sein? Könntest du mir antworten? Es gibt Menschen, die haben Angst vor dem Tot und dann gibt es welche die haben keine. Wahrscheinlich hat man angst, wenn man der Meinung ist noch nicht alles Erlebt zu haben, was man erleben wollte. Wir fühlen uns weder schwach noch stark. Manchmal fühlen wir uns wie eine Mücke neben einem Elefanten, wenn wir uns mit Vampiren anlegen. Aber wir wissen uns ja zu verteidigen.  Und ich würde mich selbst hassen, wenn ich ein Vampir wäre. Ich könnte niemanden was zuleide tun.< 

Elias musterte mein Gesicht. >Ich mag deine Sommersprossen< sagte er mit schräg gelegtem Kopf. 

Meine Augen Weiteten sich und meine Hand wanderte zu meiner Nase. 

>Danke? Also ich Mag deine Augen..und deine Lippen...deine Haare sehen so flauschig aus..Wie können Zähne nur so weiß strahlen?.. Dein lachen ist echt sch-< Ich guckte ihn entsetzt an, als er mich breit anstrahlte. Hatte ich grad echt alles mögliche aufgezählt, was ich an ihm schön fand? Mit Hochrotem Kopf wand ich mich ab. 

>Danke, das Kompliment weiß ich sehr zu schätzen< Er erhob sich elegant und ging zum Kühlschrank. 

>Ich trinke noch schnell was, dann mach ich los, okay?< 

>Geht klar< 

Elias nahm eine Glasflasche aus dem Fach und schenkte sich etwas in ein Glas ein. 

>Guck nicht hin wenns dich stört< warnte er mich. Ich nickte aber behielt den blick auf ihn gerichtet. 

Seine Augen färbten sich schlagartig Rot als er das Glas in weinigen Zügen austrank. 

>Du guckst mich an, als wäre ich eine Wissenschaft. Hab damit gerechnet, dass du schreiend vor mir weg läufst< sagte er. 

>So schlimm ist es nicht< lächelte ich ihn an. 

>Freut mich.<

Er nahm sein Handy von der Kommode und steckte es sich in die Tasche. 

>Ach ja, meine Nummer< murmelte er und schrieb schnell ein paar Zahlen auf einen Zettel. >Ruf an, wenn was ist. Ich bin gleich wieder da. Sieh dich ruhig um.< damit verschwand er aus der Wohnung und ich war allein. 

Allein in der Wohnung eines Vampirs. 

Vampire DrugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt