(30)Geburtstag

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Ich saß mit meiner Mutter, Rico und Elias im Garten und genoss die Sonne. Es war Mittlerweile 16Uhr. Heute Abend würde es ein Lagerfeuer geben. Elias und Rico hatten beide eine Flasche Bier in der Hand und redeten leise. Mein Vater hatte drinnen noch etwas zu erledigen und meine Mutter saß neben mir.

>Du hast deinen Partner fürs Leben gefunden, hab ich recht?< fragte sie mich. Ich wurde augenblicklich rot und nickte schwach.

>Er schaut dich immer so an< raunte sie.

>Ich weiß.< flüsterte ich.

>Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht dass du dich je in einen Vampir verlieben würdest.<

>Wo die Liebe hinfällt. Er hat mich zum umdenken gebracht. Elias ist anders als die Anderen. Keine Ahnung ob mich die Gefahr so reizt, oder ob es einfach dieser Adrenalin Schub ist, welchen ich immer bekomme wenn er mit glühend roten Augen vor mir steht und seine Fangzähne in mein Fleisch versenkt.<

>Beides, Bella. Beides.<

Elias stand auf und kam die Paar Meter zu uns rüber.

>Ich glaube du hast noch gar kein Geschenk von mir bekommen< sagte er und streckte die Hand nach mir aus. Nach einer Tasse Kaffee bekam ich von meinen Eltern eine Halskette mit einem kleinen funkelnden Herz. Mein Bruder schenkte mir einen Büchergutschein, da ich ja auch so gern lese.... Ich hatte mich so sehr über die kleinen Aufmerksamkeiten gefreut, dass ich gar nicht realisiert habe, dass Elias mir kein Geschenk gegeben hatte.

>Komm< sagte er und führte mich durch den Garten zurück ins Haus. Jetzt stand sogar mein Vater am Türrahmen und wartete auf uns. Plötzlich verschwamm meine Sicht und alles wurde Schwarz.

>Elias ich sehe nichts< sagte ich Panisch.

>Ich weiß. Ich nehme dir grade deine Sehkraft. Wenn Überraschung, dann richtig!<

Sofort entspannte ich mich und nahm seine Hand etwas fester. Ich hörte wir jemand die Haustür öffnete. Die frische Luft welche meine Haare in mein Gesicht wehte und die singenden Vögel verrieten meinen Aufenthalt ebenfalls.

>Alles liebe zu deinem 19. Geburtstag meine schöne.< sagte Elias und umarmte mich einmal. Sofort klärte sich meine Sicht und ich blickte gegen den grauen Stoff von seinem T shirt.

Er ging einen Schritt beiseite.

In der Einfahrt stand eine Pinke BMW S100RR. Die gleiche hatte Elias in schwarz. Mein Mund öffnete sich einen Meter weit und meine Augen vergrößerten sich gefühlt auf die Doppelte Größe. Auf dem Bike saß ein riesiger Plüschhase. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und drehte mich langsam um. Mein Bruder hielt eine Schwarze Lederkombi in der Hand und mein Vater einen schwarzen Helm mit verspiegeltem Visier. Oben hatte er sogar kleine Teufelshörner.

>Ihr seid verrückt< schluchzte ich. Natürlich musste ich in Tränen ausbrechen, was sonst.

>Wir haben Elias schon vor ein paar Tagen kennen gelernt. Er hatte zusammen mit Rico das Motorrad hergebracht und um lackiert. Das alles Nachts, während du geschlafen hast. Wir haben uns Gedacht das wir dich auch unterstützen und dir einen Helm schenken< sagte mein Vater.

Elias umarmte mich erneut und wischte mir mit dem Daumen die Tränen von der Wange.

>Gefällt es dir?< wollte Rico wissen.

>Es ist perfekt!< rief ich. >Allerdings viel zu teuer<

>Ach quatsch! Mach dir mal wegen dem Geld keine Sorgen< lachte Elias.

Ich löste mich aus der Umarmung und ging langsam auf mein Motorrad zu.

Ich nahm den Hasen von dem Feuerstuhl und knuddelte ihn einmal, bevor ich ihn meiner Mutter in die Hand drückte. Dann klappte ich den Ständer ein und setzte mich vorsichtig.

Ein Schlüssel mit einem wunderschönen Anhänger baumelte vor meiner Nase. Elias hielt ihn mir entgegen. Das 'B' für Bella war mit kleinen silbernen Steinchen besetzt.

Ich erweckte mein Rosanes Biest zum Leben und schloss für den Moment die Augen, als meine Hand kurz am Gas drehte und ein wunderschönes tiefes Brüllen in meine Ohren drang.

>Na dann. Wir sehen uns in zwei Stunden zum Abendessen< sagte Elias und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Ich nahm mir schnell meinen neuen Helm und setzte ihn auf. Er passte perfekt. Rico bestand darauf, dass ich die passende Jacke dazu noch über ziehe.

>Du sitzt auf einer offenen Tausender! Da wird eine Jacke angezogen!< mahnte er.

>Ich fahr jetzt sicher nicht mit 190kmh auf die Autobahn< stöhnte ich.

>Stimmt. Das machst du dann mit mir, und da sind auch locker 299kmh drinnen< grinste Elias. Ich stieg in sein lachen mit ein und rollte langsam aus der Einfahrt.

Der Rosa Lack glänzte nagelneu in der Sonne. Ich drehte eine kleine überland Runde. Auf der Landstraße gab ich auf graden Strecken etwas mehr Gummi. Ein Kurviges Stück durch den Wald hätte ich gern mit ordentlich Tempo hinter mich gebracht, allerdings wollte ich es nicht gleich übertreiben.

>Ist das Knie am Boden, wird man dich loben..< murmelte ich schmunzelnd zu mir selbst.

Punkt zwei Stunden später stellte ich 'Baby' in der Garage ab und klingelte an der Haustür. Innerhalb von Sekunden stand Elias in der Tür und grinste über beide Ohren.

>Na wie wars?<

>Geil< fasste ich mich kurz und strich über die kleinen Teufelshörner.

>Das freut mich.< sagte er. >Das Feuer ist schon an draußen. Deine Mutter hat eben zum Abendessen gerufen<

Ich wusch mir schnell die Hände und eilte hinaus zu den anderen. Mit grummelndem Magen setzte ich mich zu ihnen auf die Bänke und spießte mir eine Wurst auf einen Stock, um ihn anschließend über das Feuer zu halten.

Während ich die züngelnden Flammen beobachtete, wie sie meine Wurst umschmeichelten, ließ ich den Tag noch einmal Revue passieren. Es war seit langem der schönste Geburtstag den ich hatte. Ich hab mein eigenes Motorrad bekommen! Meine Familie war bei mir und das wichtigste: Rico und Elias haben zusammen gearbeitet, damit ich mich über ein schönes Geschenk freuen konnte.

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