Sturmfrei-Nachmittag

11.5K 86 6
                                    

Seufzend schloss Anni die Haustür auf und entledigte sich ihrer Schuhe.
" Bin wieder da!" rief sie und hörte, wie es im Wohnzimmer polterte.
" Mom?" verwirrt ging sie rüber, um zu gucken, woher dieser Krach kam.
" Hi, Anni!" wurde sie von einem rot angelaufenen Jake begrüßt.
" Hey. Wo sind Mom und Dad?" fragte sie dann gleich und sah sich im Wohnzimmer um.
" Äh, sie sind nicht da." nuschelte er. " Genaugenommen," fügte er noch hinzu, "kommen sie erst morgen Früh wieder.."
" Oh, toll. Ich bring nur schnell meine Sachen nach oben. Und übrigens, ich darf entscheiden, was für ein Film wir sehen." sagte sie dann noch in einem strengen Ton.
" Klar." lachte Jake, stieß ein Stöhnen aus, sobald Anni verschwunden war und warf sich auf das Sofa.
Oh Gott! Anni war genau zum falschen Zeitpunkt erschienen!
Nachdem seine Eltern weg waren, hatte er noch ein bisschen an all die Sachen gedacht, die sie machen könnten. Leider auch an etwas...naja...ungeschwisterliches.
Er wurde wieder rot, als seine Gedanken wieder das Bild zeigten, welches er sich vorhin ausgemalt hatte.
Anni, die mit roten Wangen unter ihn lag und immer wieder seinen namen Stöhnte.
Schnell schüttelte er den Kopf. Dieses Bild durfte er nie wieder in sein Gedächtnis lassen!

" So!" riss ihn Annis Stimme aus den Gedanken. Schnell setzte er sich auf und wurde gleich wieder rot. " Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?" fragte sie verwundert, als sie sich neben ihn aufs Sofa nieder lies.
" N-nichts." stotterte er und schnappte sich die Fernbedienung.
" He! Ich darf einen Film raussuchen!" rief Anni empört und versuchte ihm die Fernbedienung abzunehmen, doch Jake stand lachend auf und hielt sie in die Höhe.
Da Anni kleiner war, kam sie- auch wenn sie hüpfte- nicht an den kleinen Apparat dran und stöhnte frustriert auf.
Doch schon schlich sich ein diabolisches Grinsen auf ihr Gesicht und Jake verengte seine Augen zu Schlitzen. Wenn sie so lachte, würde es für ihn nicht mehr lustig werden!
" Nein!" rief er auch schon, als Anni versuchte, auf ihn zu springen. " Anni! Schluss!"
Immer weiter hielt er die Fernbedienung von sich weg und drehte ihr auch noch den Rücken zu. Fehler, denn jetzt sprang Anni aus seinen Rücken und versuchte so an die Fernbedienung ranzukommen. " Anni!" reif er nun lachend, da sie begann, seine Seiten zu kitzeln.
Auch Anni fing nun an zu lachen und immer wieder, wenn Jake seine Arme anzog, versuchte sie die Fernbedienung zu erreichen, doch noch bevor Sie sie mit den Fingerspitzen berühren konnte, streckte Jake seinen Arm wieder aus.

Plötzlich knickte Jake weg und fiel, mit Anni auf seinem Rücken, auf den Boden.
" Uff!" stöhnte er gedämpft,da sein Gesicht in den Teppich gedrückt wurde. " Geh runter." knurrte er dann auch schon. Doch Anni dachte nicht im Traum daran. Grinsend richtete sie sich auf und blieb aus seinem Rücken hocken. Er hob seinen Kopf und schaute sie mit Blitzen in den Augen an. " Geh runter!" wiederholte er langsam und bedrohlich, doch Anni lachte laut auf und schnappte schnell nach der Fernbedienung.
" Ha!" stieß sie hervor und hob triumphierend die Hände nach oben. "Kleine Schwester 1, großer Bruder 0." lachte sie.
" Großer Bruder haut die gleich in den Hintern, wenn du nicht sofort runter gehst!" murrte Jake und versuchte sich auf zu setzen, doch Anni begann erneut, ihn zu kitzeln.

Nach einigen Lachattacken, Luft schnappen und rumwälzen, blieb Jake schließlich auf Anni liegen.
" Tja, wer ist hier der stärkere?!" kichernd stemmte sich Jake auf seine Arme, seine Hände hatte er rechts und links neben Annis Kopf und nur einige Zentimeter trennten ihre Lippen.
" Ich geb' auf." flüsterte Anni. Ihr blieb die Luft in den Lungen, als sie realisierte, wie nah Jake ihr doch war. Ihr Herz beschleunigte noch um einen Gang und ihr Atem ging noch schneller, als er es eh schon tat.
Das Gewicht, das auf ihr lastete fand sie keineswegs belästigend. Es war eher angenehm. Es kam ihr vor, als würde er sie sicher und fest in seinen Armen halten.
Plötzlich überkam sie das Gefühl, ihn zu küssen. Zu schmecken. Seine Wärme an ihren Lippen zu spüren und ehe sie sich versah, hob sie den Kopf und presste ihre Lippen auf seine.
Sofort schossen tausende von Stromschlägen durch ihren Körper und sie schmiegte sich noch mehr an ihn.

Jake, der darauf gar nicht gefasst war, verstreifte sich und schaute Anni aus aufgerissenen Augen an.
Sein Herz pochte laut gegen seine Rippen und er war sich sicher, dass Anni es hören musste.
Kurz hielt er noch still, doch als sie sich an ihn schmiegte, war es um seinen Verstand geschehen.
Er erwiderte den Kuss zögernd und schloss langsam seine Augen.
Beide blendeten ihre Umwelt ab und konzentrierten sich auf die Gefühle, die in diesem Moment durch beide schossen.
Der Kuss wurde von Sekunde zu Sekunde immer fordernder und schließlich lies Jake seine Zunge über ihre Lippen gleiten und bat stumm um Einlass.
Anni gab dem sofort nach und als sie seine Zunge an ihrer spürte, konnte sie ein seufzen kaum aufhalten.
Doch dieses Geräusch holte Jake in die Wirklichkeit zurück. All seine Kraft aufwendend, löste er sich von Anni und rollte schell von ihr runter. Schwer atmend- hatten doch beide nicht bemerkt, dass sie langsam Luft brauchten- lagen sie neben einander und starrten an die Decke.

Oh nein, was hab ich getan? fragte sich Anni erschrocken und hob ihre Hand zu ihren Lippen. Noch immer fühlte sie Jakes auf ihren und sie sehnte sich augenblicklich nach mehr.
Nein, Anni! Es darf nicht sein! Das war einmalig! Der erste und letzte Kuss!, schalt sie sich selbst und spürte, wie sich ein Klos in ihrem Hals bildete.
" J-Jake." murmelte sie und sah zu ihm rüber.
Er hatte die Stirn in falten gelegt und schien angestrengt nachzudenken.
" Mh?"
" Tut mir leid...Ich...weiß auch nicht.."
" Anni, lass uns nie wieder darüber reden." es war keine Bitte, es war eher ein Befehl. Seufzend bejahte sie und sah Jake zu, wie er sich aufrichtete und dann aus dem Wohnzimmer
verschwand.

In der Küche musste er sich erstmal gegen die Küchenzeile lehnen, denn seine Beine waren wie Pudding.
Sein Herz hatte sich noch immer nicht beruhigt und das machte ihm Sorgen. Es dufte nicht sein, sagte er sich immer wieder, wie eine Mantra.
Langsam lies er seine Finger über seine Lippen gleiten. Er spürte sie noch immer und ein unglaubliches Kribbeln erfasste seinen Körper.
" Oh nein." murmelte er, als er spürte, wie sein Blut sich in der Mitte seines Körpers sammelte.
Schnell stieß er sich ab und rannte rauf ins Bad.
" Kalt, eiskalt duschen." nuschelte er leise und zog sich aus. Schnell stieg er unter die Dusche, drehte das Wasser auf und stieß einen leisen Schrei aus, als das kalte Wasser seinen heißen Körper berührte.
Lange stand er unter dem kalten Wasserstrahl, doch seine Erregung wollte einfach nicht verschwinden. Immer wieder tauchten die Bilder von Anni auf. Wie sie unter ihm lag und ihn küsste. Wie sie mit ihren Zungen spielten und sie leise Geräusche von sich gab!
Ein stöhnen entkam ihm und seine Erektion begann schon zu schmerzen.
Schnell drehte er das Wasser wärmer und beschloss, es eben anders verschwinden zu lassen.

Langsam lies er seine Hand zu seiner Körpermitte wandern, nahm seine Erektion fest in die Hand, was ihn stöhnen lies und stellte sich einen Porno vor, den er mal mit seinen besten Freunden aus Spaß angesehen hatten.
Doch immer wieder mischten sich Bilder von Anni in seine Gedanken und ließen ihn noch heißer werden. Schneller rieb er seine Erektion.
Schließlich konnte er nicht mehr und sein Orgasmus rollte über ihn hinweg.
" Nein!" keuchte er und lies sich an der Duschwand zu Boden gleiten. " Nein!"
Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und hasste sich in diesem Moment, denn er war gekommen, als er gerade gerade Anni küsste.

Geschwisterliebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt