Geschwisterliebe

Eltern fallen einem immer in den Rücken

Geschockt erhob sich Anni schnell und stellte sich ein bisschen von Jake weg.
" Daddy!" sagte sie leise und schaute zu ihrem Bruder, der nicht minder geschockt zu seinem Vater blickte.
" Könnt ihr mir mal erklären, was hier los ist!" reif Jakob und trat nun voll ins Zimmer.
" Dad...Das..das war nur Spaß." versuchte es Jake. Anni nickte bestätigend. " Anni hat mir von ihrem Problem in der Schule erzählt und..und es war nur Spaß. Komm schon, Dad! Sie ist meine kleine Schwester!"
" Ja." sagte Anni noch und ihr Vater schaute von seinem Sohn zu seinem kleinen Mädchen.
" Ja, eben, Jake! Sie ist deine kleine SCHWESTER!" aufgebracht fuchtelte Jakob mit den Händen in der Luft rum und blies dann sauer die Luft aus seiner Lunge.
" Dad!" Jake erhob sich und hob abwehrend die Arme. " Ich liebe Anni, aber als Schwester, verstehst du? Ich würde nie wirklich etwas mit ihr anfangen."
" Dad, bitte lass uns das vorspielen?!" bat Anni, "Ich will nicht immer als Mauerblümchen beschreiben werden! Es ist nur gespielt. Nur damit meine Freunde mich nicht für Prüde halten!"
" Aber..Ihr seid Geschwister!" klagte Jakob, der sich seine beiden Kinder nicht als Paar vorstellen konnte.
" Ja, aber.."
" Geht runter. Wir reden mit eurer Mutter beim Abendessen darüber." seufzte er schließlich und trat zu Seite um seine Kinder aus dem Zimmer treten zu lassen. Anni und Jake warfen sich noch einen kurzen Blick zu, ehe sie sich in Bewegung setzten und ins Esszimmer gingen.

Victoria war schon dabei, den Tisch zu decken, als Anni und Jake das Zimmer betraten.
" Ah, gut dass ihr kommt." sagte sie, ohne aufzusehen. " Helft mir doch beim Tischdecken"
" Ach Mom, muss das sein?" motze Jake, während Anni sich schon fleißig daran machte, den Tisch fertig zu decken.
" Jake, da du ja wieder zu hause bist, musst du auch wieder die Pflichten erledigen und da du heute keine Lust hast, den Tisch zu decken, wirst du nach dem Essen abspülen."
Frustriert stöhnte Jake auf. Es gab nichts, was er mehr hasste als abzuspülen. Und das wusste seine Mutter.
Er setzte sich an den Tisch, den Anni bereits gedeckt hatte und sah seiner Mutter nach, die in die Küche verschwand. Anni seufzte und setzte sich dann neben ihn.
" Mom wird uns skalpieren" sagte sie leise und sah ebenfalls in die Küche, in der Vic gerade die Töpfe vom Herd nahm.
" Ich glaube eher, dass Dad das übernehmen wird. Du bist immerhin sein kleines Mädchen und ich sein Sohn."
" Wir werden sehen. Aber Jake, eine frage.." Anni senkte ihre Stimme ein wenig und lehnte sich zu ihm rüber. " Wirst du es tun? Wenn Dad und Mom was dagegen haben, müssen wir halt gucken, dass wir es geheim halten."
" An, ich halte das für keine so gute Idee. Dad würde mich persönlich zum Teufel schicken.."
" Ach was." unterbrach Anni ihn. " Wir müssen nur aufpassen, dass sie nichts davon mitbekommen."
" Das ist sehr riskant..hoffen wir mal, dass sie dir diese Idee ausschlagen- auf mich hörst du ja nicht." Jake verdrehte die Augen und stütze seinen Kopf auf seine Hand.

Eine Weile herrschte ruhe zwischen den beiden. Victoria kam mit einem dampfenden Topf voll Spaghetti mit Bolognese zurück zum Tisch und stellte ihn in die Mitte des Tisches.
" So, haut rein." lächelte sie und setzte sich Anni gegenüber. Jakob kam ebenfalls an den Tisch und setzte sich an die Stirnseite. Anni und Jake saßen rechts von ihm, seine Frau links. Normalerweise saß auch Annis beste Freundin, Mimi mit ihnen am Tisch. Doch da Jake heute wieder nach Hause kam, blieb sie zuhause.
Schweigend begann das Essen und hin und wieder tauschen Anni und Jake blicke aus.
Plötzlich räusperte sich Jakob. " Vic, Schatz, Anni und Jake müssen dir was erzählen." meinte er und durch bohrte Anni und Jake mit seinem Blick.
" Mh, was ist denn?" lächelnd sah Vic von Anni zu Jake.
" Ähm...naja.." stotterte Anni, wurde rot und stopfte sich schnell eine Gabel Spaghetti in den Mund.
" Anni und Jake wollen sich als Paar ausgeben." sagte Jakob für seine Beiden Kinder

Victoria, die sich gerade eine Gabel in den Mund geschoben hatte, begann zu husten und spuckte die gekauten Spaghetti über den Tisch, die dann Anni und teilweise auch Jake trafen.
Angeekelt wischte sich Anni über ihre Bluse und sah dann sauer zu ihrer Mutter. "Übertreiben muss du nun auch nicht!" zischte sie. " Jake und ich spielen das nur."
" Warum?" quickte ihre Mutter, die sich gleich ein Glas Wasser in den Mund kippte.
" Viele meiner Freunde halten mich für Prüde und für ein Mauerblümchen, weil ich noch keinen Freund hatte. Ich dachte, ich frag einfach irgend einen Jungen, doch Jake wollte das nicht, also schlug ich vor, dass er doch mein Freund spielen könnte. Ich weiß, dass Jake mir nie etwas antun würde..."
" Aber.."
" Mom, es wäre wirklich nur gespielt. Niemand soll meine kleine Schwester ein Mauerblümchen nennen." unterbrach Jake seine Mutter und schon sich wieder Spaghetti in den Mund. Victoria schaute von Anni zu Jake, schüttelte dann den Kopf und meinte ruhig:
" Gut, nur gespielt und das auch nur, damit dich niemand als Mauerblümchen bezeichnet."
Anni öffnete erstaunt den Mund, Jake spuckte, wie seine Mutter zuvor, die Spaghetti aus und Jakob riss die Augen auf und lies seine Gabel in den Teller fallen, sodass einige Spaghetti und Soße auf dem Tisch landete. " Also wirklich! Hier, in diesem Haus, werden keine Spaghetti mehr gegessen." sagte Vic energisch und wischte die Sauerei mit einem Tuch weg.
" Was hast du gesagt, Liebes?" fragte Jakob und sah seine Frau an.
" Ich sagte, dass in diesem Haus.."
" Nein, das zuvor." unterbrach Jakob sie.
" Ah, ja. Anni und Jake können es ruhig vorspielen. Ich meine, sie dir unseren Sohn an." dabei deutete sie auf Jake, der jetzt kerzengerade dasaß und seine Eltern anstarrte. " Er ist ein Sahneschnitchen und niemand würde Anni vorwerfen, sie sei Prüde, bei so einem Freund."
Anni musste über die Wortwahl ihrer Mutter lachen und lächelte sie dann dankbar an.
" Danke Mom. Dad?" sie wandte sich jetzt an Jakob, der die Stirn in Falten legte und seinen Sohn musterte.

" Ich finde die Idee immer noch nicht gut, aber wenn es dir hilft, Anni Schatz, dann soll es an mir nicht scheitern."
Anni sprang bei den Worten ihres Vaters mit einem Quietschen auf und schmiss sich ihm um den Hals. " Danke, danke, danke. Ich habt was gut bei mir. Auch du Jake." Sie lächelte noch in die Runde, ehe sie aus dem Esszimmer stürzte und in ihr Zimmer rannte.
" Oh man, Mom, Dad. Wieso?" maulte Jake gleich los.
" Was? Sei froh. Morgen wenn du in die Schule kommst, hast du gleich eine wunderhübsche Freundin." sagte Vic lächelnd.
" Ja, aber.."
" Los, mach den Abwasch." sagte Jakob und stellte seinen noch halb vollen Teller auf Annis.
Murrend erhob sich Jake.

In der Küche an der Spüle stehend, dachte er an das eben Geschehene.
Er und Anni waren jetzt ein "Paar"
Oh Gott! Er war mit seiner Schwester zusammen!
Na gut, daran war eigentlich nichts schlimmes, immerhin war sie bild hübsch, hatte einen tollen Charakter, wundervoll karamell farbene Augen und eine kleine Stupsnase. Sie war nicht sonderlich dick, aber auch keine Bohnenstange, genau richtig.
Ihre Haare waren leicht gewellt, in einem glänzenden dunkelblond.
Kurz: Sie war einfach Wildfang. Für jeden "normalen" Jungen.
Aber Jake war ihr Bruder, der trotzdem eine Frau in Anni sah. Er konnte nicht verbergen, dass er sie unglaublich schön fand. Wären sie nicht verwandt, hätte er sie schon lange auf ein Date eingeladen.
Viele hätten dem nicht widerstehen können, denn nicht nur Anni war nicht von schlechten Eltern, sondern auch er.
Mit seinen blauen-grünen Augen, den dunklen Haaren, die ihm in die Stirn fielen, den weichen, aber doch männlichen Gesichtszüge und seiner Muskulösen Schulter und Brust, konnten ihm nur wenige Mädchen widerstehen.
Viele mochten auch seine Hilfsbereitschaft und seine nette Art, aber die meisten Mädchen, mit denen er ausgegangen war, achteten nur aus sein Aussehen, um angeben zu können.

Seufzend beendete er das Abwaschen und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer.
Morgen würde der große Tag kommen. Der erste Tag mit Anni als "Freundin".
Hoffentlich musste Jake Anni nicht küssen oder so..dachte er, als er sich gerade Bett fertig machte.
An diesem Abend schlief er schlecht. Immer mit den Gedanken an Morgen und dem Gefühl, dass dieses Experiment, wie er es im Stille nannte, nach hinten losgehen würde.

Anni saß auf dem Beifahrersitz, Victoria neben ihr, am Steuer und Jake hintern auf der Rückbank.
Heute war sein erster Tag an der neuen Schule, die auch Anni besuchte.
Beim Frühstück hatten Anni, Jake und Vic noch ein paar Details besprochen, z.B. das Problem mit dem Nachnamen. Victoria hatte dann entschieden, dass Jake einen neuen Nachnamen verpasst bekommt.
Jake musste sich beim Direktor nur mit falschen Nachnamen vorstellen und voi la, jeder Lehrer würde ihn so ansprechen.
Dann hatten sie auch noch ihren großen Auftritt geplant. Bei dem Gedanke musste Jake seufzen. Er wollte nicht gleich am ersten Tag, so viel Aufsehen erregen.
" So, da sind wir." unterbrach ihn die Stimme seiner Mutter. Sie hatte vor einem großen Tor gehalten, an dem immer wieder ein paar Schüler vorbei schritten.
Er wusste, dass das, das Tor zum Park war, der gleich neben der Schule war. Victoria hatte er für besser gehalten, wenn Anni und Jake nicht gesehen wurden, wie sie aus dem gleichen Auto stiegen.
" Ah, Anni." sagte Jake plötzlich und beugte sich vor. " Wir sollten uns noch eine Geschichte erfinden."
" Lass das mal meine Sorge sein. Ich erfinde einfach was."
" Und was ist, wenn.."
" Besprecht das Nachher, ihr müsst jetzt schnell in die Schule." unterbrach ihn Vic und scheuchte ihre Kinder aus dem Auto.

" Und sowas schimpft sich Mutter." seufzte Jake, als er dem Auto nachsah, das gerade um die Ecke bog.
" Also." meinte Anni enthusiastisch. Sie streckte ihm ihre Hand entgegen, die er ergriff und verschränkte ihre Finder mit seinen. " Lass uns mein Image aufbessern."

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Naja, aber ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat.
Was mich allerdings stört ist, dass die "Erotik" erst später kommen wird, aber ich hoffe, das macht euch nichts aus :)

Also dann, haut in die Tasten und lasst mir ein Review da :D Bitte!?
gglg Polarfuchs345