Kapitel 22 - Er

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Auf keinen Fall sollte Ella auf der Couch schlafen. Aber sie war bereits eingeschlafen.Sie sah so süß aus,wie sie dort zusammengerollt lag. Die blonden verfilzten Strähnen,die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, fielen ihr ins Gesicht. Zusammengerollt lag sie da,mit kleinen Pflastern überseht und ihrem riesigen Verband am Fuß,den ich ihr verpasst hatte. Ich hatte zwar überhaupt keine Ahnung von Medizin noch hatte ich ärtzliche Fähigkeiten,trotzdem hatte ich das gut gemeistert .Ich war froh gewesen,auch ihr mal etwas Gutes zu tun,zumal ich auch den Anblick ihrer rot werdenden Wangen ,bei jeder Berührung,genossen hatte.
Als ich sicher war,dass sie eingeschlafen war, trug ich sie auf das Bett und deckte sie vorsichtig zu.Dabei strich ich ihr noch die Haare aus ihrem immer noch schmutzigen Gesicht.Da fiel mir eine große Narbe an ihrer Wange auf.Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie war nicht riesig,aber von nahem betrachtet doch ziemlich auffällig.Behutsam strich ich darüber.Ob es mit ihrem Job zu tun hatte? Hatte sie doch schon Angriffe miterlebt? Ich würde sie am nächsten Morgen fragen,woher sie die Narbe hatte.Ich hatte ja schließlich auch eine.Obwohl diese lang nicht so groß war ,wie die auf Ellas Wangenknochen.
Doch auch jetzt,wo ich von der Narbe wusste,war sie für mich nur noch schöner.
Sie schlief so fest,dass sie nicht einmal zuckte,als ich mir den Fuß am Bett anstieß ,während ich mich umdrehte und etwas zu laut fluchte.
Ich zog mir noch meine Hose und Shirt und aus und kuschelte mich in Boxershort unter die alte fusselige Bettdecke.
Mit einem letzten Blick auf meine Freundin schlief ich ein .

...

Ich wurde am nächsten Morgen durch ein Rascheln geweckt.Langsam öffnete ich meine Augen.Ich hatte ziemlich unruhig geschlafen.Ständig hatte ich nach Ella gesehen ,mich für Sie verantwortlich gefühlt,was eigentlich komisch war,denn schließlich sollte sie ja auf mich aufpassen .
Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten,dass die Vorhänge nicht ganz abschirmen konnten,sah ich Ella putzmunter durchs Zimmer laufen.Sie hatte bereits den kleinen Tisch neben der Couch mit Essen gedeckt.Ich konnte den Geruch von Speck und Ei wahrnehmen.Genüsslich leckte ich mir die Lippen. "Guten Morgen." ,hörte ich Ella sagen. "Guten Morgen." ,erwiderte ich. "Du hast Frühstück geholt?" "Ja ich war bereits um 4 Uhr wach,also hab ich mich auf den Weg gemacht und dann nach einiger Zeit ein Geschäft gefunden.Das hatte aber leider noch nicht offen,also musste ich noch warten,aber dafür haben wir jetzt ein leckeres Frühstück." Sie lächelte ein wenig. Sie war müde. Also stand ich auf und zog mich an. "Ella.",sagte ich. "Leg dich doch nochmal ins Bett und ruh dich aus.Bis Andrew kommt,dauert es noch eine Weile." "Aber was ist mit dem Essen?" "Du kannst im Bett frühstücken." Erstaunt sah sie mich an. "Sag bloß,du hast sowas noch nie gemacht!" Verlegend schaute sie zur Seite. "Das müssen wir schnell ändern!" ,bestimmte ich.Ich schickte sie ins Bett und fing an,das Essen auf ein schäbiges Holztablett zu packen und so schnell und vor allem schön ,wie es hier überhaupt möglich war ,alles anzurichten.Dann stellte ich daneben eine Flasche Orangensaft und lief wie ein Kellner zu Ella und überreichte ihr gespielt vornehm das Tablett.Sie hatte sich bereits ins Bett gelegt und es sich gemütlich gemacht . "So die Dame,hier haben sie ihr 5-Sterne Frühstück." ,sagte ich vornehm und überreichte ihr das billige Essen.Dann begann Ella zu lachen.Nicht so ein kurzes schüchternes Gekicher wie sonst,nein,dieses Lachen war echt und herzhaft.Mein Herz begann zu flattern und ich konnte ein Kribbeln in meinem Bauch spüren.Sie war so schön.
Gierig begann Ella zu essen und ich fing an ,ihr Dinge zu erzählen ,als ich mich neben sie auf die Bettkante setzte.Wir mussten soviel lachen,dass es mir vorkam ,als würden wir uns schon seit einer Ewigkeit  kennen.Wir redeten über die kommenden Konzerte,über mein Leben als öffentliche Person und über Sachen ,die wir mochten oder auch nicht. Dabei stellte sich heraus,dass wir ähnliche Interessen hatten.Wir beide hassten Tomaten,liebten Muffins und chinesisches Essen.Auch über Musik redeten wir,wobei sie sich dort nicht so viel beteiligte.Ich spürte,dass sie die selbe Leidenschaft für Musik empfand,wie ich.Dieses Strahlen in den Augen,das konnte nur Musik verursachen.Aber aus irgendeinem Grund wollte sie darüber nicht allzu viel reden.
Nachdem sie dann fertig gegessen hatte,stieg sie aus dem Bett und räumte auf. "Wann kommt Andrew eigentlich ?",fragte sie,während sie ihre Bettdecke zusammenfaltete.Sie hatte mir den Rücken zugekehrt. Ich blickte sie an. "Ich denke heute Mittag,vielleicht auch erst gegen Abend.Wir können ja so lange vielleicht noch was unternehmen." ,schlug ich vor.Ella nickte.Hatte ich wieder etwas getan? Gerade eben war noch alles gut gewesen.Dann drehte sie sich um und lachte plötzlich wieder :"Was soll man denn hier schon unternehmen ?" Das brachte mich selber in Verlegenheit.Ich hatte ganz vergessen,wo wir uns befanden oder besser gesagt nicht befanden. "Uns wird schon was einfallen.",meinte ich dann und nahm meine Sweatshirt-Jacke.
Gemeinsam verließen wir das Zimmer,wir hatten ja nichts außer unsere Kleidung dabei gehabt,also blieb uns lästiges Packen erspart.

Wir verabschiedeten uns von der männlichen ,unfreundlichen Dame und begaben uns dann in Richtung Imbisscafé,wo Ella unser Frühstück herhatte.Sie meinte ,dort würde es noch ein paar Geschäfte geben,vielleicht könnten wir dort etwas Zeit totschlagen.
Wie Ella berichtet hatte,dauerte es lange ,bis wir da waren.Es war eine Einkaufsstraße,wo sich bereits ein paar Leute tummelten.Überall waren kleine Geschäfte,in denen es Schmuck,Kleidung oder Essen gab.Dann roch ich plötzlich frisch gebackene Muffins. "MUFFINS!",rief ich, riss meine Uagen weit auf und breitete wie ein Zombie meine Arme aus.Ella verdrehte lachend ihre hübschen blauen Augen und lief in Richtung Konditorei,von dort kam auch der Geruch.
Ein Klingeln war zu hören , als wir eintraten und sofort erschien eine junge Frau hinter dem Tresen. Sie hatte rote glatte und kurze Haare und stechend grüne Augen.Sie lächelte mich sofort breit an und begrüßte uns, wobei sie nur mich ansah.Mir war das Ganze unglaublich unangenehm,ihr Blick war so unangemessen .
"Wie kann ich dir denn helfen?",fragte sie und beugte sich weit über den Tresen,dass man ihr total in den Ausschnitt hätte schauen können.Auch ihr überaus aufdringliches und stark aufgetragenes Parfum war furchtbar.
Ich ignorierte dies und antwortete:"Also WIR hätten gerne zwei Muffins.",wobei ich bei dem WIR Ella meinen rechten Arm um die Schulter legte und sie zu mir heranzog.Mit großen Augen schaute mich die Rothaarige an,sie hatte meine Freundin offensichtlich gar nicht bemerkt. Etwas verlegen griff die Verkäuferin nach einer rosa Papiertüte und packte zwei besonders große Blaubeermuffins rein.Ich nahm das Tütchen und bezahlte.Dann konnten wir endlich den ganz in Pastellfarben eingerichteten Laden verlassen.Nie wieder würde ich dort reingehen,das schwor ich mir.Aber beim Rausgehen achtete ich nochmal besonders darauf,der Dame zu zeigen,dass ich "vergeben" war. Hand in Hand spazierten mein Bodyguard und ich zur Tür hinaus und begaben uns zum nächsten Geschäft.

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So endlich mal wieder ein Kapitel ,und das mit 1168 Wörtern. Hatte in letzter Zeit nicht so viel Lust weiter zu schreiben und ich hatte auch nicht wirklich viele Ideen. Das ist jetzt aber vorbei und ich hoffe,ihr seid mir nicht allzu böse wegen den unregelmäßigen Updates! Viel Spaß beim Weiterlesen,
LG Anni

My Girlfriend is my Bodyguard -  [S. M. FF]Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ