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Wir hatten uns im Park auf einem kleinen Schattenplätzchen unter einem Kastanienbaum niedergelassen. Das gelegentlich durch die Äste und Blätter fallende Sonnenlicht liess auf seinem Gesicht Schatten spielen. Ich lehnte gegen den Baum und beobachtete das Spiel von Licht und Dunkelheit. Es war beinahe Märchenhaft.
Er grinste mich an. "Was ist? Hab ich etwas im Gesicht?"
Knall rot bemerkte ich wie ich gestarrt hatte. "Nein, nein." Ich nahm meinen warmen Kaffee und trank einen grossen Schluck um meine Peinlichkeit zu überspielen.
"Erzähl mir ein bisschen etwas über dich", ich liess den Kaffeebecher sinken. Was sollte ich ihm denn erzählen. Wirklich spannendes gab es da nicht.
Er grinste mich an. Er hob seine Hand zu meinem Gesicht und ich sah ihn erstaunt an.
"Du hast da was", lächelte er und legte seine warme Hand an meine Wange. Ich hielt den Atem an, als seine Haut meine berührte. Sein Daumen strich über meine Oberlippe um den Milchschaum abzuwischen und verweilte dort länger als nötig.
Seine Augen sahen auf einmal so tief in meine, dass ich das Gefühl hatten, dass sie bis zu meiner Seele vordrungen und sie leicht berührten. Diese kleine Berührung reichte aus um meine Seele einzulullen.
Ich wagte kaum zu atem. Als hätte ich Angst er würde mir davon fliegen, wie ein Blatt. Ohne es zu wollen wanderten meine Augen zu seinen Lippen. Sie zogen mich magisch an, wie eine Melodie, die durch den ganzen Körper klang und dich zu ihrer Quelle zog.
Aber ich wusste nicht ob es richtig war, ob ich es riskieren konnte.
Ich zwang meinen Blick wieder nach oben. Aber es half mir nicht wirklich mein Verlangen zu zügeln.
Auf seinen Augen lag etwas dunkles und wildes, was mir unwahrscheinlich gut gefiehl.
Seine Hand die immernoch auf meiner Wange lag, fuhr er langsam nach hinten in meine Haare und sein Oberkörper beugte sich nach vorne. Ich spührte ihn näher kommen und tat es ihm gleich.
Die Welt schien stehen zu bleiben und genau wie wir gespannt den Atem anzuhalten. Die Bäume hatten aufgehört sich genüsslich in der leichten Briese zu wogen, die Vögel gaben keinen Laut von sich, nichts rührte sich. Oder ich bemerkte es nur nicht, so gefangen war ich in diesem Moment. So gebannt auf das folgende.
Und dann... klingelte sein Handy.
Ich erschrak fürchterlich und zog mich wieder zurück, natürlich knall rot anlaufend.
Er knurrte und nahm ab: "Was?"
Sein finsterer Blick wurde noch finsterer als er zuhörte, was derjenige am anderen Ende sagte. "Nein! Der soll sich mal..." Wieder eine kleine Pause. "Ja, ich weiss. Aber ich kann jetzt nicht..." Er verstummte wieder.
Ich legte den Kopf schief und sah ihn an.
Er hatte die Augenbrauen zusammengezogen und er mahlte leicht mit seinem Kiefer. Ja, er war sauer und sein Lächeln war nicht zu übertreffen, aber er sah so verdammt heiss aus!
Und auf einmal legte sich ein gefährlich dunkler Schatten auf sein Gesicht. Ich hielt die Luft an.
"Du kleiner Bastard hörst mir jetzt mal zu. Ohne mich wärst du jetzt unter einer Brücke am vergammeln! Du wagst es ja nich so ne scheisse abzuziehen. Pass auf was du tust oder du wirst es bitter bereuen. Ich hab besseres zu tun als deinen Dreck auf zu Räumen. Also regel deinen Scheiss alleine oder ich mach dir richtig Feuer unterm Hintern!", ohne auf eine Reaction zu warten legte er auf und atmete tief durch.
Ich konnte nicht anders, als ihn an zu grinsen. Bisher hatte ich ihn immer nur als netten, einfühlsamen und hilfsbereiten Josh erlebt. Allerdings gefiel mir dieser Böse Josh genauso.
Er sah mich entschuldigend an. Dann bemerkte er mein Grinsen: "Was ist?"
"Du kannst ja richtig wütend sein!", ich sah wie er auch anfing zu grinsen.
"Nur bei manchen Dingen!"
"Ich wette ich kann dich auch so richtig wütend machen!", kaum hatte ich es gesagt bereute ich es schonwieder. Wieso wäre das denn relevant, und vor allem was brachte es mir?
"Da Wette ich dagegen!", er grinste immer noch aber jetzt war es mehr eine Mischung aus grinsen und lächeln. Es sah umwerfend aus.
"Bis jetzt hab ich es noch bei jedem geschafft!"
"Bei mir wird das nix."
"Wieso bist du dir da so sicher?"
"Weil ich dich mag."
Mir klappte die Kinnlade runter, ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dem! Naja dann hatte ich genau genommen nicht mit allem gerechnet.
"Aber...aber...aber", jetzt reiss dich zusammen, "aber du kennst mich doch gar nicht!"
"Genug um dich gern zu haben."
Irgendwie wusste ich nicht was ich fühlen sollte? Absolute Glückseeligkeit, Misstrauen, Lust, Sehnsucht, Angst, Unbehagen?
Meiner Ansicht nach hatte ich zwei Möglichkeiten. Numero Uno: Aufstehn und wegrennen. Was ich ja eigentlich nicht in Erwägung ziehen sollte, aber der Mensch ist nun mal ein Fluchttier, glaub ich. Allerdings war ich mir da nicht so sicher ob mir mein Gedächtnis keinen Streich spielte.
Numeros Dos: Ihn küssen. Eigentlich ganz einfach, ich musste mich nur entscheiden. Uno oder Dos?
Ich hatte jedoch nicht die Zeit eine Dezision zu fällen da er das übernahm. Allerdings entschied er sich leider nicht für Numeros Dos. Moment Leider?!
Er stand auf: "Tut mir leid, ich dachte nur... tut mir leid."
Er drehte sich um und ging davon. Mein Gehirn verarbeitete immernoch. Dachte er mein Schweigen bedeutete ich mag ihn nicht? Ist der Dumm? Hatte der nicht bemerkt wie ich ihn angeschmachtet hatte? Wie ich ihm auch näher gekommen war?
Mein Gehirn arbeitete einfach zu langsam aber zum Glück war mein Instinkt schneller!
Ich sprang auf und rannte zu ihm: "Warte!" Er drehte sich um und ich presste meine Lippen auf seine. Er war überrascht, aber als ich ihm meine Hände in den Nacken legte und mit einer leicht in seine Haare fuhr, löste er sich aus seiner Starre und legte seine Hände auf meine Taillie, werend er den Kuss erwiederte.
Ich liess mich komplett fallen. Seine Wärme ging über seine Hände in mich und ich war wie in einem Rausch. Ich merkte kaum wie ausser Atem ich war, bis er sich löste und meine Lungen brannten.
Schwer atmend lächelte ich zu ihm hoch: "Magst du mich immer noch?"
Er zog mich näher an sich ran und verschränkte die Arme um meine Tallie, so, dass ich eingeschlossen war. Er beugte sich runter und küsste meine Nasenspitze: "Und wie!"
Er strich mir eine Stähne hinters Ohr. Wie kann ein Typ so toll sein? Wahrscheinlich wache ich gleich auf und es war alles nur ein Traum. "So, jetzt will ich dich kennenlernen."
Ich grinste ihn an und bis mir auf die Lippe. "Ich bin Marie (Pi) Vander, 19 Jahre alt, liebe Hunde, unternehme gerne Sachen, chille aber auch gerne Zuhause, bin ein kleiner Fantasy Nerd , ich habe einen grossen Bruder und einen Dad die beide Soldaten sind, ich lese gerne und höre gerne Musik, singe gerne und verdammt noch mal ich steh auf so nen Typen, der irgendwie ständig perfekter wird", ich beendete meine Beschreibung mit diesem Satz, weil er mit seiner Hand von meinem Hals in meine Haare gefahren war und mich jetzt hinterm Ohr mit seinem Daumen kraulte. Jeder der mich kannte wusste, dass ich das liebte.
Er beugte sich runter und küsste mich wieder. Scheisse wie war das möglich, dass dieser Typ mich so aus dem Konzept brachte.
Als er sich löste, seufzte ich behaglich.
"Gut!", sagte er und und grinste mich an. Ich blinzelte. Sein Duft hatte schon seit langem meine Sinne benebelt.
Ich musste ziemlich verwirrt dreinblicken, denn er lachte sein wundervolles melodisches Lachen. "Gut, jetzt wo ich dich ein bisschen kenne, mag ich dich noch mehr."
Ich wusste schon jetzt, dass ich ihn nie wieder loslassen würde.

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Halli hallo, es ist passiert, ja, es war schon ziemlich vorhersehbar, aber das ist doch das Schönste.

Wie findet ihr es bis jetzt?

Meinungen erwünscht.
Glg Fera 😊

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⏰ Last updated: Aug 12, 2020 ⏰

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The Soldier's Daughter and The Bad BoyWhere stories live. Discover now