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Ein kleiner Sonnenstrahl kitzelte mich an der Nasenspitze und ich öffnete die Augen.
Was für ein Traum!
Langsam setzte ich mich auf und rieb mir die Augen. Ich sah mich in meinem Licht durchfluteten Zimmer um.
Mein Blick blieb an etwas hängen. Etwas schwarzem, glänzendem. Und unverzüglich musste ich grinsen. Ich liess mich in mein Kissen zurück fallen und zog mir die Decke bis unters Kinn.
Es war kein Traum, er war echt! Josh gab es wirklich!
Ich schloss die Augen und erinnerte mich. Probierte jedes Detail wieder auf zu rufen.
Seine dunkelblauen Augen, seine dunkelblonden Haare, den Klang seiner Stimme und seinen Duft.
Ich richtete mich auf und nahm mein Handy.
Unbekannte Nummer: Morgen Schönheit, hast du heute schon etwas vor? Wir könnten dein Auto in die Werkstatt bringen, ich kann meinen Kumpel anrufen. Josh
Ich sprang aus dem Bett und vollführte einen Freudentanz. "Omg, omg, omg!!!", schrie ich.
Okay, cool bleiben!
Pi: Hei du, ich hab noch nichts vor. Es wäre super, wenn wir das machen könnten. Wie wäre es wenn du mich um
Ich sah auf die Uhr.
11:00 abholst?
Mein Finger schwebte über der Sende Taste.
Sollte ich?
Sollte ich nicht?
Doch dann tat ich es. Keine dreissig Sekunden später leuchteten die Häckchen blau auf und in der Beschreibung stand schreibt...
Ich sah aus meinem Fenster, wärend ich auf seine Antwort wartete. Mein Zimmerfenster gab den Blick auf unseren Vorgarten und die Strasse frei. Die Sonne schien unermüdlich vom wolkenlosen Himmel und die Vögel trällerten fröhlich vor sich hin. Freudig nahm ich mir einen Haargummi und Band meine Haare zu einem Pferdeschwanz.
Bwwwwttt
Josh Carter (Ich hatte ihn inzwischen eingespeichert): Gut! Dann steh ich um 11:00 vor deiner Haustür. Bis dann, ich freu mich!
Pi: Ja, ich mich auch. Bis dann.
Ich drückte mein Handy gehen meine Brust und machte eine Drehung.
Ich ging pfeiffend ins Bad, schaltete das Radio ein und ging Duschen.
Es war zehn vor 11 als ich den letzten Rest meines Kaffees runter kippte und mir meine leder Stiefeletten anzog.
Ich hatte mir ein Weinrotes Sommerkleid und Joshs Jacke darüber angezogen.
Ich nahm nochmal mein Deo, ich meine ganz ehrlich, wer tut das denn nicht, und stellte die Tasse in das Spühlbecken.
Schon hörte ich den Motor. Mein Herz fing an zu pochen. Nein, das war das falsche Wort, es zersprang fast so schnell raste es.
Ich sah nochmal in den Spiegel, strich meine Haare glatt und zupfte mein Kleid zurecht. Seine Jacke war mir zwar viel zu gross, doch ich hatte mich noch nie so wohl gefühlt.
Ich grinste mein Spiegelbild an.
Dann klingelte es. Ich drehte mich zur Tür und riss sie auf. Ohne nachzudenken viel ich ihm um den Hals und drückte ihn. Was? Was tat ich da? Sollte er etwa denken, dass ich so ein Klammeräffchen war?
Er schloss seine Arme um mich.
Naja, wenigstens erwiedert er es.
Ich löste mich von ihm, als ich realisierte, was ich hier fabrizierte, trat einen Schritt zurück und lächelte ihn wahrscheinlich knallrot an: "Hi"
"Hi!", er grinste frech. "Wollen wir? Wir treffen Sam beim Parkplatz."
Ich nickte und strich mir die Haare hinters Ohr.
Jetzt erst musterte er mich und grinste dann breit.
"Du hast meine Jacke an!", stellte er fest.
"Ja...äh hier", ich wollte sie ausziehen, doch er legte seine Hand auf meine und schüttelte den Kopf.
"Nein! Sie steht dir gut", ich konnte mich nicht wirklich auf seine Wörter konzentrieren, denn langsam verschrenkte er seine Finger mit meinen und er führte mich sanft zu seinem Auto.
Seine grosse Hand sollte eigentlich viel zu gross für meine sein, aber irgendwie passten sie perfekt.
"W...woher kennst du Sam?", fragte ich, um irgendwie meinen Ohnmachtsanfall zu verhindern.
Er grinste mich nur an und mein Herz klopfte und klopfte und hörte nicht auf. "Bist du nervös?", fragte er auf einmal unverhohlen.
Ich sah ihn erstaunt an. Der kannte wohl keine Scham, oder irgendsowas.
Aber was sollte ich schon tun, er hatte mich eh durchschaut.
"Ein bisschen", ich probierte krampfhaft meine Finger nicht um seine zu krallen, damit er nie mehr los kommt.
Er lachte leicht: "Wieso denn das?", er drehte mich herum, so, dass ich an dem Lambo lehnte. Er stützte seine Hände links und rechts von mir am Autodach ab.
Er war mir nah, zu nah. Plötzlich schoss mir das Bild vom letzten Abend in den Kopf.
Angst flackerte in mir auf und sein wundervolles Gesicht veränderte sich in Eric's. Ich spannte mich automatisch an und hielt den Atem an.
Ich wusste, dass er die Angst in meinen Augen sah, denn er ging sofort einen Schritt zurück und raufte sich durch die Haare.
"Scheisse, es tut mir so leid! Ich bin so ein Idiot", er drehte sich zu mir und streckte die Hände aus, so, als wolle er mich berühren doch dann zog er sie wieder weg.
Ich atmete einmal tief durch und schloss kurz die Augen.
"Nein, es muss dir nicht leid tun, du machst mich halt nervös und dann in Kombination mit dem von Gestern, ich glaub, das ist nur im Moment keine gute Idee an Autos." Ich lächelte ihn verstohlen an.
Er musterte mich zuerst und schien dann meine Worte zu realisieren.
"Aber wo anders schon?", er hebt grinsend eine Augenbrauen.
Okay, und jetzt cool bleiben! Einfach zurück grinsen und einsteigen.
Und genau so tat ich es auch. Ich drehte mich grinsend um und stieg ein. Ich atmete erst wieder, als die Tür zu war. Ich war richtig stolz auf mich! Das ganze ohne rot zu werden.
Kurze Zeit später stieg auch er ein und fuhr los.
Als wir auf den Parkplatz fuhren, stand dort schon ein alter, dunkelblauer Abschleppwagen vor meinem Himmelblauen Autschgall. Ein Latino, etwas älter als Josh, stand an ihn gelehnt da und sah uns fröhlich entgegen. Auf der Seite des Wagens stand gross: Sam's.
Josh parkte neben meinem Käfer und stellte den Motor ab: "So da wären wir!", sagte er und stieg grinsend aus. Sam kam auf ihn zu und die zwei begrüssten sich herzlich.
"Na Kumpel, alles klar?", Sam grinste ihn an, wärend er zu mir schielte.
"Klar, das ist Pi", Josh zeigte zu mir und bedeutete mir her zu kommen.
Ich ging zu ihnen und wollte Sam die Hand geben, doch er kam her und umarmte mich direkt als begrüssung. "Olà, was hier mit Handschütteln, alle Freunde von Josh sind auch meine!", ich lächelte ihn etwas verdattert an.
"Hei, hei, hei", Josh schob sich zwischen Sam und mich, "steck dir dein Olà sonst wo hin! Du bist aus New Jersey! Und dreng dich nicht so auf."
Ich sah Josh lächelnd von hinten an, sagte er gerade seinem Freund, dass er die Finger von mir lassen soll?
Er drehte sich zu mir um und kratzte sich verlegen am hinterkopf: "Oder, magst du das?"
Plötzlich wirkte er sehr unsicher und ich sah ihn nur verwirrt an.
"Was denn?", fragte ich misstrauisch.
"Diesen Latino Charakter", er lächelte fast schüchtern. Und ich sah ihn nur mit grossen Augen an.

The Soldier's Daughter and The Bad BoyWhere stories live. Discover now