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Ich hörte Stimmen, die bedrohlich zu fauchen schienen und schläge. Aber ich konnte es nicht klar erkennen, alles schien wie durch einen Tunnel zu mir zu kommen. Ich probierte krampfhaft mich zu beruhigen. Es ist nichts passiert, alles ist gut! Aber mein Herz wollte nicht aufhören zu rasen. Leicht wippte ich vor und zurück. Probierte mich an ihr Gesicht zu erinnern. Ihre grünen Augen, die immer freundlich lächelten. Ihre wundervolle Stimme, die jeden Schmerz erstickte. Ich probierte mich zu erinnern, wie dieser Klang mich beruhigte. Wie ich sie mit grossen Augen bewundert hatte und mir gewünscht hatte, auch so wundervolle dunkelbraune, im Wind wehende Haare zu haben und ein so herzerwärmendes Lachen.
"Hei, ist bei dir alles in Ordnung?", die Stimme schien weit entfernt.
Ich wollte nicht auf sehen. Ich wollte nicht wissen wer mich gerettet hatte. Oder vielleicht wollte er mich gar nicht retten. Vielleicht wollte er nur das gleiche wie Eric.
Jemand kniete sich vor mich hin. "Hei!", die Stimme klang sanft und besorgt. Ein schauer durchfuhr mich aber ich konnte nicht genau sagen, ob es ein wohliger oder unwohler war.
Ich schniefte noch einmal und hob dann vorsichtig den Kopf. Etwas ängstlich sah ich durch meine Haare. Und mir stockte der Atem. Ich konnte nicht anders, als ihn an zu starren. Diese dunkelblauen Augen sahen mich besorgt und verständnissvoll an. Die schlechte Beleuchtung liess sie leicht flackern. Seine dunkelblonden Haare waren sicher perfekt gestylt gewesen, doch jetzt waren sie verstrubbelt und eine Strähne hing ihm in die Stirn, die einen kleinen Schatten warf.
Ich wollte den Mund aufmachen um etwas zu sagen aber es kam nur ein etwas geschocktes: "Oh", heraus.
Er lächelte. Ach du heilige scheisse! Mir sackte das Herz in die Hose und automatisch lächelte ich zurück.
"Hi", er sah kurz auf den Boden und fuhr sich dann durch die Haare. Und Ave Maria, ich hätte ihm alleine bei dieser Gesthe Tagelang zuschauen können.
"Hi", antwortete ich und ich könnte wetten, dass ich rot wurde.
Er grinste leicht. "Ich bin Josh", er streckte mir, immer noch in Knien, die Hand entgegen. Ich nahm sie und ein Stromschlag durchfuhr mich.
"Pi", brachte ich mit Mühe heraus.
Er stand auf und zog mich auch sanft nach oben. Er war ein gutes Stück grösser als ich, aber nicht unangenehm, sondern genau richtig, so bisschen weniger als einen Kopf. Oh mein Gott! Hör doch mal auf so zu schmachten!
"Freut mich!", sagte er mit dieser wohlig tiefen Stimme. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden.
"Mich auch!", sagte ich immernoch starrend.
Und dann merkte ich, dass er immernoch meine Hand hielt. Schüchtern enzog ich sie und riss mich endlich los.
Ich musterte ihn jetzt zum ersten mal komplett. Er war so um die 20, mit seinen Schwarzen Jeans, der schwarzen Lederjacke und den schwarzen T-shirt sah er eher gefährlich aus und ich müsste mich eigentlich unwohl fühlen, aber für mich strahlte er eine seltsame Sicherheit aus. Ich fühlte mich eindeutig zu diesem Typen hingezogen. Anscheinend hatte ich es mit den Bösen Jungs!
"Ist alles oke?", fragte er nochmal, da ich ihm immer noch nicht geantwortet hatte.
Ja war denn alles oke? Ich sah mich auf dem Parkplatz um. Aber von Eric und seinen Lackeien war nichts mehr zu sehen.
"Ähm... ja, i...ich glaube schon. Danke!", sagte ich und sah ihn wieder an. "Woher wusstest du, dass....dass", ich stockte, ich wusste nicht wie ich es sagen sollte.
Aber zum Glück verstand Josh, auch ohne dass ich es sagen musste.
"Ich habe sie gesehen, wie sie dir hier her gefolgt sind und mir war nicht geheuer, dass 4 möchtegerne einem hübschen Mädchen folgen das ganz alleine ist", er lächelte ganz so, als würde er es ernst meinen und mir schoss natürlich das Blut in den Kopf. Ich sah peinlich berührt auf meine Füsse.
"Na dann danke!", sagte ich nochmal und strich mir eine Strähne hinters Ohr.
Ich wollte mich umdrehen und zu meinem Käfer gehen, als er noch was fragte: "Soll ich dich mit nehmen?"
Ich sah ihn wieder lächelnd an: "Danke, aber ich hab ein Auto", sagte ich immernoch verlegen und wahrscheinlich zitternd wie Äspenlaub.
"Ich weiss, aber ich glaub nicht, dass des noch startet", er zeigte auf meine Motorhaube. Sie war aufgebrochen worden, na fantastisch.
"Oh scheisse!", ich lief zu meinem Käfer hin und öffnete sie ganz. Rauch stieg raus und es tropfte an allen Ecken und Enden. "Diese verdammten Arschlöcher!"
Josh stellte sich neben mich: "Ein Kumpel von mir hat eine Werkstatt, der kriegt das wieder hin. Ich kann dir seine Nummer geben!"
Mit einem seufzer fuhr ich mir durch die Haare: "Danke, aber du hast mich schonmal gerettet!"
Ich nahm mein Handy heraus. 00:01. Na super, die waren doch jetzt alle feiern und hacke dicht! Es war Freitag Abend und das bedeutete entweder eine ordentliche Sauftur, oder wie ich das dritte Rad am Wagen bei einem Date zu sein.
Du weisst genau, dass du das nicht so schlimm findest, weil dann musst du ihn bitten, dich mit zu nehmen! Jetzt blos nicht grinsen!
"Ach was, das mach ich echt gerne! Aber ich glaub ich bring dich erstmal nach Hause, ich muss eh in die Richtung!", sagte er und lächelte wieder mit diesem etwas spitzbübischen Lächeln, dass mich fast zusammen klappen liess.
Tema wechsel! Tema wechsel! "Du weisst doch gar nicht wo ich wohne!"
Er grinste: "Das ist egal!"
Ich musste auch grinsen. Ach du scheisse, hatte ich mich gerade auf den ersten Blick verliebt? Und er war dann auch noch so perfekt?
"Oke", sagte ich und ging mit ihm zu seinem Auto. Eigentlich hasste ich ja sport wagen, aber wenn meine Abneigung zu überwinden bedeutete, Zeit mit Josh zu verbringen, war ich gerne bereit mit einem Lambo durch St. John's zu fahren.
Josh ging auf die Beifahrertür zu und hielt sie mir auf. "My Lady", sagte er grinsend und verbeugte sich gespielt. Ich grinste ihn an machte einen Kniks und stieg ein. Als er die Tür schloss, machte ich einen lautlosen Jubelschrei. Er war so perfekt!
Er stieg ein und liess den Motor an. Das Radio sprang an und es lief gerade Can't help falling in love, und wie passent es doch war!
Er fuhr auf die Strasse und ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. Ich hoffte inständig, dass er keiner dieser Poser waren die mit 200 km/h rasten. Aber er fuhr echt normal!
"Woher kommst du eigentlich?", fragte ich auf einmal, da ich seinen leichten Akzent bemerkt hatte.
"Aus Toront, aber ich bin hier schon seit bald einem Jahr", er hielt an der Ampel.
Kanadier? Nicht so schlecht Herr Specht.
"Kanada? Echt? Wow! Ich wollte schon immer mal nach Kanada!", fing ich an zu schwärmen. "Die Niagaragälle und der grosse Bärensee, die ganzen Elche und Bären. So schön alles! So wild und rau und so märchenhaft!"
"Ja es ist echt schön", er klang etwas niedergeschlagen. "Und du? Bist du aus Portland?"
Ich merkte, dass er wirklich nicht weiter über seine Herkunft zu reden, also ging ich auf ihn ein.
"Also ich bin in der Schweiz geboren, allerdings eher als notfall Lösung, als meine Eltern hier her zurück fliegen wollten, aber mein Dad ist aus Portland und meine war Mom aus Deutschland", ich wusste nicht genau wo ich hinsehen sollte. "Da vorne rechts."
Er bog ab. Ich sah schon die Einfahrt in unsere Strasse. Wehmütig überlegte ich, wie ich es in die länge ziehen konnte.
"Deine Mom war?", fragte er ohne hinter Gedanken aber er war auf ein sehr heikles Tema gestossen.
"Hier wieder rechts. Ja, sie...sie ist tot", ich reusperte mich um den Klos los zu werden.
"Oh...tut mir leid!", ich sah wie er zu mir rüber schielte.
"Schon oke!", ich wartete auf die Frage, die ihm auf der Zunge brannte, die Frage die immer kam.
Aber wir kamen unserem Haus immer näher, doch er fragte nur.
"Sie wurde ermordet", ersparte ich ihm die Mühe. "Erschossen."
"Du musst mir das nicht erzählen!", er fuhr jetzt nur noch im Schritttempo.
"Aber du willst es doch wissen", eteas verwirrt war ich ja schon, alle wollten immer wissen wie sie gestorben war.
"Du kannst es mir erzählen wenn du bereit bist es zu erzählen!", wow! Konnte dieser Typ noch perfekter werden? Und hatte er gerade gesagt er wollte mich wieder sehen?
"Oh... das kleine blaue mit dem Apfelbaum", sagte ich und er hielt an. Man er kannte weder, dass es blau war, noch das da ein Apfelbaum stand, man konnte beides nur erahnen.
Er schaltete den Motor aus und stieg aus. Ich wollte es ihm gleich tun doch er war schneller als ich und hielt mir die Tür auf. "Danke!" Sagte ich beim Aussteigen und konnte nicht anders als rot zu werden als er :"Immer!", sagte.
So, wir standen vor dem Gartentürchen und wussten beide nicht so genau was sagen.
"Danke nochmal! Für alles!", ergriff ich schliesslich das Wort. Er lächelte wieder. Dieses LÄCHELN!
"Das war doch selbst verständlich. Ähm...", er krazte sich verlegen am Hinterkopf. Dass so ein Bad Boy verlegen sein konnte!, "ka....kann ich deine Nummer haben, keine Ahnung um vielleicht mal einen Kaffee trinken zu gehen?" Er lächelte mich immernoch schüchtern an. Mein Herz rasste wieder! Er wollte echt meine Nummer haben? Ein Typ wie er hätte locker die Nummer von einem Victorya's Secret model haben können und wollte mein.
"Sicher", meine Stimme klang irgendwie heisser. "G...gib mir dein Handy."
Ich nahm es in die Hand und seine Finger streiften dabei ganz leicht seine. Wieder durchuuckte mich dieser Schauer und ich bekam Gänsehaut.
"Ist dir kalt?", fragte er besorgt.
"Etwas, aber ich bin ja gleich drinnen!", lächelte ich und tippte dabei gewissenhaft alles ein.
Pi Vanders
Und dann jede einzelne Zahl so langsam und gewissenhaft wie nur möglich.
Plötzlich spührte ich wie er mir ganz nah war und mir seine Jacke umlegte. Sie war noch warm von ihm, und ich sah wahrscheinlich total verteäumt lächelnd auf. Er stand genau vor mir.
"Kann ich dann auch deine haben?", fragte ich um nicht vor Herzrasen in Ohnmacht zu fallen.
Er grinste frech, er wusste wie er auf mich wirkte: "Keine sorge, ich ruf dich an, früher als du denkst!"
Ich biss mir auf die Unterlippe, als meine Augen ohne es zu wollen zu seinem Mund wanderten. Ich sag nur so viel, es sah sehr einladend aus.
"Oke", grinste ich jetzt aich als sich das Tier in mir wieder beruhigt hatte. "Dann werde ich wohl mal reingehen."
Ich wollte mir die Lederjacke von den Schultern streifen, doch er legte seine Hände auf meine. Blitzeinschlagggg!
"Behalt sie, ich hol sie mir wieder ab!", sagte er und grinste.
Er beugte sich rinter und ich hielt den Atem an. Er gab mir einen Kuss auf die Wange. "Bis bald Pi Vanders!"
"Ich freu mich schon", mehr brachte ich vor Glück nicht heraus.
Ich drehte mich um, ging durch das Gartentürchen und auf unsere Haustür zu. Aber davor drehte ich mich nochmal um, nur um zu sehen was er tat.
Er lehnte an seinem Auto, die Hände in den Hosentaschen und sah mir nach. Ich wurde rot und sah lächelnd zu Boden, dann zog ich seine Lederjacke etwas enger um mich und ging in mein Haus. Aber bevor ich die Tür schloss sah ich abermals zurück. Und er winkte! Das konnte doch nicht sein. Freudig winkte ich zurück.
Dann schloss ich die Tür und sperrte ab. Wie der Blitz rannte ich zum Küchenfenster und sah nach draussen.
Er fuhr sich durch die Haare. Grinste er etwa, ich konnte es nich erkennen es war zu dunkel. Aber er drehte sich um und öffnete die Tür. Aber bevor er einstieg sah er nochmal zu unserem Haus und nickte. Wieso nickte er denn.
Der Motor heulte auf und er fuhr davon. Und ich seufzte und setzte mich überbeide Ohren grinsen und immernoch die Lederjacke über der Schulter, auf einen Küchenstuhl sinken.
Scheisse nochmal eins!

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Sooo das dritte Kapitel, diesmal etwas länger 😱
Wie findet ihr Josh?

Was hat es wohl mit Pi's Mom auf sich?

Hat sie sich schon verliebt?

Fragen, Fragen, Fragen.
Schreibt mir doch mal in die Kommentare wie ihr es fandet.

GLG FEE

The Soldier's Daughter and The Bad BoyWhere stories live. Discover now