Kapitel 2 Kassette 1/Seite A

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Mrs.Morales rief meinen Namen mehrmals und ich kehrte in unseren heutigen Unterricht zurück. Ich entschuldigte mich für meine Abwesenheit und sah dann wie Nina's Eltern zusammen mit Mr.Gutìerrez – wir dürfen ihn aber auch Rey nennen- den Flur entlang ging, anscheinend zu Nina's Spind. Ich sagte der Lehrerin das ich auf Toilette musste, und verließ den Raum. Die drei Erwachsenen standen vor dem Spind und Rey versuchte die Kombi aufzumachen, scheiterte beim ersten Mal. Beim zweiten Mal quitschte die Tür einmal und ließ sich dann öffnen. Mrs.Simonetti sah fertig aus und das besserte sich nicht, als sie in den Spind reinsah. Sie fragte Rey wieso in Nina's Spind keine Fotos oder so sind. Hier lagerte sie nur ein paar Bücher. Rey wusste darauf keine Antwort und dann guckte Mrs.Simonetti den Flur entlang und guckte mich an. Ich senkte lediglich meinen Kopf und machte mich auf den Weg zur Toilette.
Ich sah wie Arcade mit seiner Cappy und seiner hochwertigen Kamera auf den Männertoiletten stand und das Fenster geöffnet hat, um wohl irgendwelche Bilder machen zu können.

„Hey Arcade.“

„Hey Gaston.“ sagt er und ich blieb ein Moment stehen, da ich gerne wissen wollen würde wen oder was er denn da fotografiert.

„Ist irgendwas?“ fragte er. Ich zuckte mit den Schultern und schüttelte meinen Kopf, ging dann auf die Toilette. Plötzlich kam noch ein dritter Junge auf die Toilette. Xavi war es. Co-Kaptain unserer Baseball-Mannschaft, Frauen-schwarm unserer Schule und ebenfall Liebling einiger unserer Lehrer. Er telefonierte wohl mit jemanden und schickte plötzlich auch noch Arcade raus, um dann in Ruhe weiter telefonieren zu können. Ich wartete bis er weg war und verließ dann ebenfalls die Herren-Toilette und ging zurück in den Unterricht.
Etwa 30 Minuten später klingelte es dann zur Pause, weshalb alle schüler und meine Wenigkeit den Klassenraum verließen.

„Gaston!“ hörte ich plötzlich meinen Namen und kurz darauf erkannte ich Delfi, die auf mich zukam und mich umarmte.

„Delfi.“ sagte ich lediglich. Sie redete irgendwas davon das wir in schweren Zeiten wie diesen zusammen halten müssen. Ab der Hälfte unseres Gespräches habe ich nur noch halb zugehört, muss ich gestehen.

„Gaston, willst du mitfahren?“ fragte plötzlich auch noch mein bester Freund Simon. Er saß bereits in seinem roten Wagen und ließ lässig den einen Arm aus dem Fenster hängen.

„Ja klar.“ antwortete ich und stieg zu ihm in den Wagen, schnallte mich vorschriftsgemäß natürlich an.

„Ohne Fahrrad hier?“

„Oh, nein. Mom wollte mich heute morgen zur Schule fahren damit wir mal wieder miteinander reden können."

„Oh.“ war seine einzige Reaktion. Er startete den Motor und kramte einer seiner Kassetten raus. Simon ist wirklich der einzige, den ich kenne der noch solche alten Dinger hört. Er zeigte mir einen seiner neuen Remixes und so fuhren wir los. Während der Fahrt fiel mir plötzlich ein wie Nina und ich im Jam&Roller arbeiteten.

Wir standen hinter der Theke und Nina arbeitete mich ein, da ich gerade hier erst angefangen habe. Sie zeigte mir wie der Mixer geht und erzählte mir grundlegende Dinge sowie wichtige Regeln.

„Ach und noch ein Tipp: Wenn du weniger Früchte oder Schokosplitter in einen Milchshake reinmachst, kommen sie ein wenig später nochmal wieder.“

„Wieso?“ fragte ich nach.

„Dann kannst du mit ihnen reden.“

„Weißt du, Unterhaltungen sind nicht so meins.“ erklärte ich.

„Das ist gut. Ich denke wir kommen klar, solange klar ist das ich 3 Wochen vor dir hier angefangen habe und so Altersvorrang habe und deswegen ich dich einarbeite..was wahnsinnig ist, da ich erst vor 2 Monaten hierhin gezogen bin und überhaupt kein Plan habe was ich hier tue.“

„Das wird schon gut gehen.“ sagte ich, da ich nicht wusste was ich sonst groß hätte antworten können.

„Gefällt's dir...hier?“

„Das Jam&Roller? Ich finde diese ganzen Menschen und ganzen Gerüche faszinierend.“

„Nein, ich meine diese stadt“.

„Oh achso..ja dazu kann ich nicht viel sagen. Ich lebe ja schon immer hier und das wäre so wie Han Solo nach dem weltall zu fragen.“ erklärte ich, weshalb wir beide leicht lachen mussten.

„Wow...du bist ein richtiger Nerd, oder? Ich bewundere das, es braucht viel Mut ein Nerd zu sein.“ sagte sie.

13 Reasons Why - GastinaWhere stories live. Discover now