Kapitel 12 Teil 1

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Noah

Wow! Dieser Anzug war ein Traum! Grinsend zeigte ich ihn Raven. "Toll, oder?", sagte ich tonlos. Mein bester Freund lächelte. "Der würde dir bestimmt stehen! Zieh ihn an! Vielleicht ist es diesmal der Richtige!" Begeistert nickte ich.

Mittlerweile war dies der Siebte Anzug, welchen ich nun probieren durfte. Nie war etwas perfektes dabei. Lächelnd hängte ich den Anzug hin und fing an, meine Klamotten auszuziehen.

Mein Anzug, welcher perfekt vor mir hing, war in schwarz, das Hemd war weiß und die Krawatte in einem schönen Hellblau.

Voller Freude zog ich mir den Anzug an, er passte mir fast perfekt und ich fühlte mich wohl in ihm. Lächelnd trat ich hinaus, Raven saß auf einem Hocker und sah sofort auf. Er begutachtete mich und nickte lächelnd. "Etwas groß aber er passt perfekt zu dir!", zeigte mein bester Freund.

Die Inhaberin kam lächelnd zu uns. "Hier und da müssen die Maße noch etwas verändert werden, aber das bekommen wir schon hin!" Mit Ihrem Maßband fing Sie an, alles zu vermessen.

Ich wünschte, Tyler könnte mich jetzt so sehen, doch wir waren uns beide einig, dass wir unsere Anzüge nicht vor der Hochzeit zeigten. Genau so waren wir uns einig, dass wir uns 24 Stunden vorher nicht sehen würden. Seine Eltern hatten dies damals auch so gemacht und ich wollte ihm nicht dazwischen funken.

"Wollen Sie diesen Anzug kaufen?", fragte Sie mich. Lächelnd nickte ich. "Sehr schön, Herr Green. Ich gratuliere!"

Tyler

"Hey Alex!" Lächelnd umarmte ich meine Schwester. "Was machst du hier in New York?", fragte sie fassungslos. "Habe hier einen Auftrag. Mum ist auch dabei. Sie möchte mit dir, Marcus und mir shoppen gehen und uns noch irgendwas mitteilen." Dabei zuckte ich mit den Schultern.

"Für die Hochzeit?" "Für die Hochzeit", bestätigte ich. "Da kenne ich ein paar super Läden. Aber muss ich wirklich ein Kleid anziehen?"

"Natürlich wirst du ein Kleid anziehen!", rief Marcus aus der Küche. "Ach, er ist auch da?", fragte ich schmunzelnd. "Ja. Wir testen gerade neue Rezepte für die neue Speisekarte. Wo ist Mum?"

Meine Schwester zog mich am Arm in die Küche. "Ähm hat noch was zu erledigen und kommt in ein paar Minuten. Sie wollte in die Apotheke oder sowas."

Als mein Handy klingelte, sah ich auf das Display. "Was will den Elijah von mir?", fragte ich stirnrunzelnd. "Mein Gott, Tyler! Geh dran, dann weißt du es!", fuhr Alex mich plötzlich an und fuchtelte mit einem gefährlichen Messer vor mir herum. "Beruhige dich, mein Engel." Marcus nahm ihr das Messer ab.

Man waren Frauen kompliziert!

"Was gibts?", meldete ich mich am Handy zu Wort. "Ich bin am verzweifeln. Am krepieren. Ich weiß nicht, was ich tun soll." Kurz überlegte ich, doch dann machte es Klick. "Er ist dir immer noch sauer?" "Er hat Schluss gemacht! U-und redet seit Monaten nicht mit mir!" Ich schmunzelte. "Jacks Geburtstag ist aber noch nicht so lange her." "Dann fühlt es sich eben an wie Monate! Rede mit ihm! Er ist dein Bruder!" "Ob du das glaubst oder nicht, ich habe schon mit ihm geredet. Jack ist der Meinung, dass du ihn mit Absicht weh getan hast."

"Woher sollte ich wissen, dass er so empfindlich ist?" "Das ist Jack, man. Selbst ich weiß mittlerweile, wie man mit ihm umgeht. Also rede mit ihm." Und damit legte ich auf.

"Was kocht ihr denn da? Das sind doch Garnelen!" Wie ein kleines Kind sah ich meine Schwester an, die ihre Augen verdrehte. "Wie ein Kleinkind bei Garnelen."

Ich zog eine Augenbraue hoch. "Du bist komisch." Dann musterte ich die beiden. Marcus hatte eine schwarze Jeans an, stand mit dem nackten Rücken zu mir. "Wieso hast du kein Oberteil an?" "Weil nicht geplant war, dass du kommst. Ich mag den Anblick eben!", motzte Alex.

Seufzend sah ich aus dem Fenster. "Gibst du mir den Pfeffer?" "Wieso Pfeffer?! Da kommt keiner mehr dran!" Ich sah zu den beiden. "Aber-" "Ich bin deine Chefin, Marcus!" Alex haute ihn mit dem Kochlöffel. "Alex!"

Durch ein Klingeln wurden die beiden unterbrochen. "Beim Kochen kennt sie nichts!" Marcus rieb sich seinen Rechten Oberarm. "Sie ist trotzdem anders", stellte ich fest. "Jaja, kommt noch", brummte er.

Mum betrat die Küche, begrüßte Marcus mit einer Umarmung. "Du hast dich verändert, Mona", meinte er. Ich musterte Mum. Hatte sie? "Hab ich auch gesagt." "Alle merken es, außer mein Sohn", seufzte Mum und alle drei sahen mich an. "Hey, ich arbeite auch!", rechtfertigte ich mich. "Und habe ein Kind und eine Hochzeit zu planen!"

"Ich nehme es dir auch nicht übel." Mum strich mich durch die Haare. Jetzt merkte ich die Veränderung: Mums Finger waren dünner geworden. Fast schon knochig!

Mum stellte plötzlich Medikamente auf den Tisch und setzte sich. "Brian weiß es bereits. Ich wollte es euch beiden persönlich sagen, deswegen bin ich mit dir geflogen." Meine Mutter sah mich so intensiv an. Es war unheimlich!

"Was ist das?", hörte ich Alex fragen, doch Mum sah nicht zu meiner Schwester. "Neue Tabletten für meine Chemotherapie. Es tut mir so leid", sagte sie leise.

Für einen Moment war es still, ich realisierte gar nicht, was sie da sagte. "Mum?!" Alex kreischte. "Und ich weiß, dass Alex das verkraften wird, aber ich habe solch große Angst um dich, Tyler!" Mum legte ihre Hände auf meine Wangen. Noch immer war ich unfähig, irgendetwas zu sagen. Krebs. Sollte es nun vorbei sein? Sollte ich Mum etwa auch noch verlieren?!

Ohne etwas zu sagen fasste ich an ihren Arm, hielt Mum fest. Sie durfte nicht gehen! "Tyler...!"

"Mum! Du kannst uns nicht einfach verlassen! Du musst deine Enkel aufwachsen sehen!" "Noch bin ich ja da! Ich weiß nur nicht, wie lange ich es aushalte!" "Nein Mum! Ich bin schwanger! Du wirst den Krebs besiegen! Ihn in den Arsch treten!"

Ich bekam nicht mehr wirklich viel mit, bildete mir das alles wahrscheinlich ein, dann landete ich auf dem Boden, tauchte in ein tiefes, schwarzes Loch ein...

To be continued...

Deaf 3 | manxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt