Kapitel 16 - Abenteuernacht

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Mit verschmiertem Make-Up, vom eben eingesetzten Regen nasser Kleidung und heulend wie ein Schlosshund kam ich bei Elenas Wohnung an. Wie schon das letzte Mal öffnete mir Elenas Mutter die Tür. Sie guckte mich ziemlich erschrocken an. „Julie? Alles gut? Komm rein, Elena ist noch nicht da, sie wollte noch etwas klären. Soll ich dir einen Tee machen?" Ich nickte schluchzend, trat herein und zog meine Schuhe aus. Ich bekam meinen Tee, dürfte mich in das Wohnzimmer setzen und dort warten. Nach einer halben Stunde kam Elena von Jodie wieder. Sie hatte über Freddie geredet. Als sie mich sah, stürzte sie sich auf mich. „Julie, was ist los?", fragte sie mitleidig. „Palle", war das einzige, was ich antworten konnte, bevor mich ein weiterer Heulkrampf schüttelte. Ich weiß nicht wie, aber sie schaffte es, mich zu beruhigen und wir gingen schlafen.

Mitten in der Nacht wurde ich von meinem Handy geweckt. Ich blickte auf das das Display und sah einen breit lächelnden Patrick. Sofort kamen die Gedanken von der letzten Nacht wieder hoch. Fast den Tränen nah tippte ich auf den roten Hörer und legte das Handy wieder weg. Mein Handy gab nun einen Nachrichtenton von sich. Erneut nahm ich es zur Hand. Pat hatte mir geschrieben: 'Hey, kannst du bitte mal ans Telefon gehen. Es ist wirklich wichtig!' Ich atmete einmal tief ein und tippte ein 'Okay' als Antwort. Sofort wurden die Häkchen blau und das süße Bild von ihm erschien wieder. Darunter wieder die beiden Hörer, der eine grün, der andere rot. Noch einmal atmete ich tief ein und tippte den grünen an. Sofort sprudelten die Worte nur aus dem Lautsprecher: "Julie, ein Glück, dass ich dich erreiche. Wir müssen reden. Ich bi-" - "Halt, halt, halt. Du beruhigst dich jetzt erstmal und dann erzählst du mir genau, was los ist. Wo bist du überhaupt?" - "Okay, danke. Also, zum Einen, ich vermisse dich unglaublich und zum anderen, ich bin im Krankenhaus" - "WAS? Was ist denn passiert? Ich komme vorbei, sofort" - "Ja, mach das, aber-"
Den Rest von Patricks Worten konnte ich nicht mehr hören, da ich aufgelegt hatte und blitzschnell in "normale" Klamotten schlüpfte. Normal bedeutete bei mir meistens eine Jogginghose und ein Hoodie. Halt gemütlich. Ich rannte, kaum war ich fertig angezogen, auf die Straße und zur nächsten Bushaltestelle. Nach einem Blick auf den Plan erkannte ich, dass...

...es zu dunkel war um etwas zu erkennen. Ich seufzte genervt auf, als ich ein Hupen vernahm. Ich blickte auf und sah ein Auto vor mir halten. Als sich die Beifahrerscheibe herunterkurbelte konnte ich izzi auf dem Fahrersitz sitzen sehen. Er lächelte mich an: „Hey Julez, was machst du den um diese Zeit hier?" „Pat liegt im Krankenhaus, ich hab ihm versprochen zu kommen", erwiderte ich rasch. Alex' Gesicht wechselte zu einem erschrockenen Ausdruck. „Steig ein, ich fahr dich" „Danke" Er öffnete die Beifahrertür und ich setzte mich auf den Sitz.
Die Autofahrt verlief ziemlich still. Alex konzentrierte sich auf den Verkehr und ich dachte an Patrick. Was wäre, wenn ihm etwas schlimmes passiert ist? Das letzte, was ich mit ihm unternahm, war eine Runde Wahrheit oder Pflicht, wo ich weinend davongelaufen war, und das wahrscheinlich vollkommen unberechtigt war...
Im Krankenhaus angekommen verabschiedete Alex sich wieder. Kein Wunder, er hatte bestimmt besseres zu tun (das klingt sooo asozial). Ich lief so schnell ich konnte zu der Dame am Empfang. „Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen wo Patrick Meyer liegt?", fragte ich sie rasch. Sie hob eine Augenbraue. „Patrick Meyer?" Ich nickte hektisch. Als die Frau sich in ihren Bildschirm vertiefte, hörte ich hinter mir schnelle Schritte und einen Ruf: „Julie." Ich fuhr herum und entdeckte Patrick, wie er die Stufen einer Treppe herunterlief. „Pat, was ist passiert? Geht es dir gut?", ich rannte zu ihm und fiel ihm in die Arme. „Ich hatte Angst um dich", nuschelte ich im in seinen Pulli. Er nahm mich in den Arm und flüsterte mir zu: „Alles ist gut. Das wollte ich dir am Telefon die ganze Zeit sagen. Als ich noch auf die Party zurückkam, nachdem ich hinter dir her bin, hatte sich ein Kumpel von mir mit einer Glasscherbe in die Hand geschnitten. Ich bin mit ihm ins Krankenhaus, da es genäht werden musste. Ich wollte mit dir reden und hab dich deshalb angerufen" „Ich hatte verdammte Angst um dich. Was wäre, wenn dir etwas wirklich schlimmes passiert wäre. Ich hätte mir das nie verzeihen können. Ich möchte dich einfach nicht verlieren", schluchzte ich. Ich hatte erneut angefangen zu weinen. Er schob mich ein Stück weg und schob mein Gesicht mithilfe von zwei Fingern nach oben, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. „Ich dich auch nicht. Dafür liebe ich dich zu sehr."
Und mit diesen Worten legte er seine Lippen auf meine. Sie waren so weich. Wie von alleine erwiderte ich den Kuss. Ich spürte, wie er in den Kuss hineinlächelte. Wir lösten uns voneinander. „Ich... ich liebe dich auch", sagte och und küsste ihn erneut.
Wir fuhren auseinander, als wir hinter uns ein Räuspern vernahmen: „Haben Sie Ihren Patrick gefunden?", fragte die Frau vom Empfang. „Ähm, ja, Danke", erwiderte ich fröhlich. Sie nickte einmal und setzte sich dann wieder hinter ihren Bildschirm. Ich drehte mich wieder zu Pat um. „Wollen wir nach Hause?", fragte ich zaghaft. Er nickte und griff nach meiner Hand.
Schweigsam liefen wir Hand in Hand durch das nächtliche Köln, bis ich es nicht mehr aushielt und das Wort ergriff: „Sind wir jetzt eigentlich zusammen?" Er blickte mich an. „Julie, möchtest du mit mir zusammen sein?" „Ja, nur zu gerne", erwiderte ich und er verband unsere Lippen erneut.

Yay, das erste Pärchen. Ich wollte mich eigentlich nur bei euch bedanken, denn wir stehen kurz vor den 500 reads und 100 votes. Das ist für mich so unfassbar viel. Dafür wollte ich mich nochmal bedanken.
DAAANKEEE!!!!!!

Köln, die Stadt der YouTuber[Sturmwaffel FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt