• Neunzehn •

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Ich renne.
Es fühlt sich an, als würden meine Lungen bersten und mein Herz schlägt viel zu schnell.
Pure Angst umhüllt mich, während ich immer und immer weiter in die Dunkelheit hinabsinke.
Niemand kann mich retten, ich bin vollkommen allein.
Niemand ist hier, der mir Beistand leisten könnte.

Da bin nur ich und die endlose Dunkelheit, die mich nach und nach auffrisst.

Schweißgebadet wachte ich auf.
Tränen rannen mir über die Wangen und das Herz schlug mir bis zum Hals.
Nur ein Albtraum. Ein ganz normaler Albtraum.
Ich wiederholte diesen Satz etwa zehn Mal in meinen Gedanken, obwohl mir klar war, dass das alles anderes als ein normaler Albtraum war.
Es hatte sich so unglaublich real angefühlt, als würde ich wirklich durch die Dunkelheit rennen. Ich war so froh, wieder wach zu sein.

Da ich mich beruhigen musste ging ich ins Bad und nahm eine eiskalte Dusche, in der Hoffnung die Reste des Albtraums, die noch an mir klebten abwaschen zu können.
Als ich fertig war, blickte ich mich im Spiegel an.
Manchmal fand ich mich hübsch, doch im Moment war das definitiv nicht der Fall. Im Moment sah ich verängstigt, ausgelaugt, verschlafen und weiß Gott noch was aus. Meine braunen Augen starrten mir aus dem Spiegel leer entgegen.
Ich riss meinen Blick vom Glas und zog mich an, nachdem ich meinen Körper abgetrocknet hatte.

Es war zwar erst halb sechs, doch schlafen würde ich heute ganz bestimmt nicht mehr.
Als ich mir gerade Socken überstreifen wollte, fiel mir erneut die fette, hässliche Narbe an meinem rechten Fuß auf. Sie reichte von der äußeren Seite meines Fußes bis etwa vier Zentimeter in die Mitte, allerdings konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, wie ich sie mir zugezogen hatte.
Meine Brüder hatten mir immer nur erzählt, ich sei in eine Scherbe getreten, als ich gerade mal drei Jahre alt war. Obwohl ich damit keine schlechte Erinnerung verband, hasste ich diese Narbe.
Ich hasste sie so sehr und ich konnte nicht einmal sagen, warum.

-

"Wir werden toll aussehen, das kann ich dir versprechen!", meinte Caroline, während sie meine Haare zu großen Locken drehte.
"Natürlich werden wir das", meinte ich breit lächelnd, obwohl mir der Traum von heute nach immer noch im Kopf herumschwirrte.

Gerade eben saß ich vor meinem Spiegel, während Caroline sich mit meinen Haaren beschäftigte.
Ich hatte ihre bereits geglättet und sie sah in dem weißen, mit spitze besetzten Kleid einfach wundervoll aus.
Ich trug ein kurzes rotes Ballkleid, das ich bereits zum Junior Prom getragen hatte. Care und ich trugen dieselben Schuhe, nur in verschiedenen Farben. Die High-Heels in denen meine Füße stecken waren schwarz, die von Caroline beige.
Die Kette meiner Mutter hatte ich heute auch tragen wollen, doch Care war der Meinung gewesen, dass sie das Gesamtbild kaputt gemacht hätte. Damit hatte sie wahrscheinlich auch recht.

"Was läuft eigentlich zwischen dir und Tyler?", fragte sie gespielt beiläufig.
"Was?", fragte ich fast schon entsetzt.
"Du und Tyler? Wird das noch was?" Sie grinste.
"Um Himmels Willen, nein! Wir sind nur Freunde, wirklich!", versicherte ich ihr.
Mit Tyler könnte ich niemals zusammen sein, das ging einfach nicht.
"Naja, ich glaube ja-"
"Nein, Care. Einfach nein. Tyler und ich sind kein Paar und werden auch nie eins sein. Ich finde die Geschichte zwischen dir und Niklaus Mikaelson um einiges interessanter!"

Verschwörerisch grinste ich sie durch den Spiegel an. Sie verdrehte die Augen.
"Das ist... nichts."
"Ach ja, diese Art von nichts... Selbstverständlich."
Sie lachte und schüttelte den Kopf.

"Et voilà!", meinte sie und steckte den Lockenstab aus.
Ich stand auf und schaute mich im Spiegel an.
Ich sah okay aus. Nicht so wunderschön wie meine beste Freundin, doch ich gefiel mir einigermaßen. Auf jeden Fall um einiges besser als heute morgen, nachdem ich von dem Albtraum geplagt aufgewacht war.
"Ich muss noch nach Hause, etwas holen. Wir treffen uns in einer halben Stunde auf dem Fest!", beschloss sie und ich nickte.
Stefan und Damon waren auch schon weg, sie hatten beschlossen so früh wie möglich dort hinzugehen, falls sich die Hathaways dort aufhalten würden.
"Bis dann. Du findest ja raus."

Als ich gerade mein Handy und meine Schlüssel in einer Clutch verstaut hatte, klingelte es an der Haustür.
Wer war das? Caroline etwa, die hier irgendetwas hatte liegen lassen?
So schnell es in den Schuhen nun einmal ging rannte ich die Treppen herunter und ging an die Tür.

Doch wen ich sah, als ich öffnete verschlug mir für einen kurzen Moment die Sprache.
Kol Mikaelson stand im Anzug vor mir. Er hielt mir eine Hand hin und grinste mich schief an.

"Delilah Rose Salvatore, darf ich bitten?"

Hello^^
Ich werde heute auf jeden Fall boch schreiben, aber wann der nächste Teil lommt,kann ich noch nicht sagen:)
Warum denkt ihr, holt Kol sie ab?😌

》Salvatore-Sister || TVD/TO《Where stories live. Discover now