Kapitel 13

560 29 1
                                    

„Woher wusstest du, dass er dir einen Antrag machen will?"

Versuchte er gerade, mich in ein Gespräch zu verwickeln?

Und wenn schon!

Denn ich fand es gar nicht so schlecht, dass wir uns ein wenig unterhielten.

Allerdings vermisste ich es mehr, von ihm geneckt zu werden, als ernst und sachlich mit ihm zu reden, aber es war wenigstens ein Anfang.

Doch auf die Dauer würde das nicht reichen.

Die Lockerheit, die Einfachheit zwischen uns fehlte.

Da war nur gehemmte und betretene Stille.

Es war nicht wirklich echt!

...aber das könnte es sein.

„Ich hab einen Ring in seinem Zimmer gefunden.

Ich weiß, das ist nicht wirklich ein Beweis, aber er hat vorher schon was in der Richtung angedeutet.", antwortete ich und nahm noch einen etwas größeren Schluck von dem Whiskey.

„Warum ist es der falsche Zeitpunkt?", fragte er nach kurzem Warten direkt.

Ich wusste, er erwartete nun eine ernst gemeinte Antwort und ich wusste, dass ich ihm die nicht geben würde.

Vermutlich hatte er sich schon eigene Gedanken gemacht und ich wollte nicht irgendwelche seiner Vermutungen schüren, nur, weil ich mich vielleicht einmal in der Wortwahl vergriffen hatte.

„Ich glaube nicht, dass dich das was angeht."

Das klang zwar ziemlich hart, doch er musste es akzeptieren.

Ich würde ihm nicht sagen, dass er der Grund dafür war, zumindest teilweise.

Ich musste zu Stefan halten, das würde ich immer, denn ich fühlte mich ihm auf merkwürdige Weise verpflichtet.

Wir kannten uns so gut und mit ihm war einfach alles perfekt.

Es gab keinen Grund, ihn zu verletzen, geschweige denn zu verlassen.

„Tut mir leid.", murmelte er mit gesenktem Blick.

Als er hoch sah, lächelte ich ein wenig: „Schon in Ordnung."

Wie sollte ich ihm das denn auch vorenthalten?

Damon hatte die Wahrheit verdient.

Aber es war allein meine Entscheidung, wer wann und wie davon erfuhr.

Und das würden ganz bestimmt nicht Damon, Stefan, Caroline oder Bonnie sein!

Gut, vielleicht würde ich mit Bonnie schon darüber reden können, aber ich kannte ihre Meinung über Damon.

Ich konnte ihr doch nicht sagen, dass ich mich zu ihm hingezogen fühlte?!

Nein, selbst meine beste Freundin war kein guter Gesprächspartner dafür.

Also würde ich wohl allein damit klarkommen müssen...

In dem Moment spürte ich Damons Blick auf mir und sah ihn ebenfalls an.

Und wie ich ihn da so anblickte, kam mir ein Gedanke, den ich mir nicht verwehren konnte:

Würde es wirklich irgendwo einen Gott geben, dann hatte er seinen Körper sicherlich nach seinem Abbild geschaffen!

Ich wusste, dass ich ihn damit ganz schön in die Höhe hob, aber es stimmte doch?!

Ich war mir sicher, es gab keine Frau, die einfach so an ihm vorbei gehen konnte, ohne später an ihn denken zu müssen!

...war das hier gerade ein Eingeständnis, dass ich auf ihn stand?

Niemals, diesen Gefallen wollte ich ihm nicht tun!

Ich wollte nicht irgendeine sein und ich wollte auch nicht unbedeutend sein!

Aber da wäre ich wieder bei dem Problem, dass er - seit er weg gewesen war - sehr schwer einzuschätzen war.

Ich wusste, dass er mich einmal geliebt hatte, aber jetzt?

Es war viel passiert.

Und ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie es gerade um seine Gefühle stand.

Ja, Damon hatte Gefühle!

Darin bestand für mich kein Zweifel.

Denn er hatte einmal gefühlt, und zwar für Katherine!

Vielleicht war das ein schlechtes Beispiel, aber es stimmte.

Er war am Boden zerstört gewesen, als sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn nie geliebt hatte.

Er tat mir noch jetzt leid, wenn ich daran dachte, wie ihn dieses Miststück ausgenutzt hatte.

Und das nur, um Stefan eifersüchtig zu machen und ihn - egal ob über kurz oder lang - wieder zu bekommen!

Die hatte wirklich einen Arschtritt verdient!

Aber ich sollte mich nicht aufregen, denn das war sie nicht wert...

Gerade begann ein neuer Song.

(Ich hatte wohl nicht bemerkt, dass die ganze Zeit über das Radio gelaufen war...)

Ich fand ihn gut, kannte ihn aber nicht.

Prompt sprang Damon auf, als hätte er meine Gedanken gelesen, und stellte sich vor mich.

Er machte eine adrette Verbeugung und hielt mir seine Hand hin: „Dürfte ich um diesen Tanz bitten, Miss Gilbert?"

Catch me on! [The Vampire Diaries]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora