[2] Fifteen

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Jeder der mich kannte wusste,dass ich bei Dingen die mir wichtig waren nicht sehr schnell aufgab.
Ich dachte nichtmal daran aufzugeben,nichtmal eine Sekunde.
Obwohl das auch gar nicht notwendig gewesen wäre,da ich nach einer Sekunde auch schon den Schlüssel für die Tür unter der Fußmatte bemerkt hatte.

Ich wunderte mich ein wenig darüber,dass Donghae so leichtsinnig war und seinen Schlüssel einfach unter die Fußmatte legte,da ich von ihm eigentlich erwartet hatte er wäre schlauer und nicht so dumm seinen Schlüssel am auffälligsten Ort der Welt zu verstecken.
Es wirkte so gestellt...

Ich schüttelte den Kopf.
Das wichtigste war jetzt Jue zu finden oder Hinweise in Donghaes Wohnung,die mir zeigen konnten wo sie sich befand.

Schnell steckte ich den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Das erste was ich sah wirkte auf mich eher ziemlich einladend.
Im Flur war alles aufgeräumt und sauber,selbst seine Jacken hangen noch ordentlich übereinander an der Tür mir gegenüber.
Die kleine Küche sah auch nicht anders aus und es stand sogar noch vereinzelt Essen draußen,als wäre vor kurzem noch jemand hier gewesen.

Hatte ich überhaupt recht mit meiner Vermutung,dass Donghae hier nicht mehr wohnte?
Würde er es nämlich noch tun,wäre ich in Schwierigkeiten,obwohl ich ihn dann über Jue ausfragen konnte.
Er konnte hier also gar nicht mehr wohnen,da er mir sonst alles viel zu einfach machen würde.

Vorsichtig lief ich weiter durch die kleine Wohnung auf der Suche nach etwas,was mir helfen konnte. Außer einer ordentlichen Wohnung,die so gar nicht nach Donghae aussah,fand ich allerdings nichts.
Meine Hoffnung war schon wieder am Ende,ich hatte Hunger und ich war müde.
Kurzgesagt wollte ich also einfach nur noch nach Hause.

Bis ich dann in Donghaes Zimmer kam.
Mir tat es wirklich nicht leid in seine "Privatsphäre" einzudringen,wenn man das überhaupt noch so nennen konnte bei dem was ich fand, denn sein Zimmer war vollkommen verwüstet. Viele Klamotten lagen noch auf dem Boden herum und der Schrank war weit geöffnet,als hätte er seine Kleidung in Eile herausgerissen.

Mir fielen die vielen Blätter und Fotos auf dem Boden auf,welche dort unachtsam hingeschmissen worden waren. Als ich sah was auf den Fotos war,stockte mir der Atem und ich riss erschrocken die Augen auf.

Auf allen Bildern war Jue.
Mal mit mir zusammen oder alleine,jedoch war sie auf jedem Bild rot eingekreist.
Auch auf den Zeitungsartikeln,auf denen eigentlich ich im Vordergrund stand und sie nur im Hintergrund.
Ich hob einen für mich interessant aussehenden Artikel auf und sah ihn mir genauer an.

Es war ein Foto von mir und Jue zu sehen wie wir Händchen haltend über den Flughafen liegen.Der Titel sprang einem schon förmlich ins Auge.
'Hat Min Yoongi eine Freundin?'
Achso,das war der Zeitpunkt an dem manche Fans Vermutungen aufgestellt hatten und versucht hatten herauszufinden ob sie meine Freundin war.
Ich äußerte mich in den Interviews gar nicht dazu,da wir beide beschlossen hatten,dass es besser wäre wenn wir unsere Beziehung geheim hielten.

Auch auf diesem Artikel war sie rot eingekreist,jedoch war der Kreis viel öfter gezogen worden und neben hier stand ein kleines Wort.
"Found."las ich das englische Wort vor und wurde mir im gleichen Moment über dessen Bedeutung bewusst.
Donghae hatte nach ihr gesucht und das wie ein kranker Stalker.
Als er dann diesen Artikel gefunden hatte war er sich wahrscheinlich zu hundert Prozent sicher,dass Jue und ich in einer Beziehung waren.

Angewidert von diesem kranken Typen legte ich den Zeitungsausschnitt zurück und sah mich weiter um. Hier musste doch etwas sein!
Nur eine Kleinigkeit,welche mir zeigen konnte wo Jue war,denn irgendwo musste er unvorsichtig gewesen sein. Es gab immer eine Schwachstelle,ich musste sie nur finden.

Als erstes nahm ich mir den Schreibtisch vor und öffnete dessen Schubladen,jedoch fand ich nur noch weitere Bilder von ihr.
Es machte mich wütend zu wissen,dass dieser Typ sie die ganze Zeit beobachtet hatte und dementsprechend aggressiv riss ich mittlerweile die Schubladen auf.
Dass ich nichts fand was mir weiterhelfen konnte,steigerte dies nur noch und so suchte ich bestimmt mehrere Stunden weiter bis Jin irgendwann mal nach mir suchen kam und mich letztendlich mitschleppte.

Am Ende war mir eines klar:
Ich musste irgendwie anders an Informationen kommen und ich hatte auch schon einen Plan,welcher zwar vollkommen bescheuert war,aber vielleicht von nützen sein könnte.

The Ghost { m.yg }Where stories live. Discover now