Sofort wurde es ruhig und jeder einzelne war mit Angst erfüllt, als plötzlich der grausame Lord neben dem Dorfältesten auftauchte.
Instinktiv schützend zog er Makoto an sich und versuchte die Situation zu retten.
„Bitte, verzeiht uns, wir sind noch nicht...-"
„Ist sie das?", unterbracht er einfach die Worte des alten Mannes und sah zu Makoto.
„Hey, wie heißt du, Kleine?"
In schroffen und ernsten Tonfall sprach er zu Makoto und ging sogar etwas in die Hocke, um ihn näher betrachten zu können. Er erkannte tatsächlich nicht, dass es sich hier eigentlich um einen jungen handelte.
„Makoto...", murmelte er leise, aber so, dass es sein Gegenüber noch verstand.
Zuerst natürlich hatte er Angst, aber dann spürte er etwas warmes, als er dem Dämon in die Augen schaute und die Angst verflog.
Der Dämon schmunzelte und musterte Makoto von oben bis unten. Dann stand er auf und beobachtete die Leute, die ihn regelrecht anstarrten.
„He, alter Mann...", er wandte sich wieder an den Dorfältesten und sah ihn böse an."wieso ist sie eigentlich so...", er sah wieder zu Makoto herunter, „...so gekleidet? Man könnte fast meinen, sie wäre ein Junge."
Ein Schock für jeden Einzelnen im Dorf. Jetzt blieben sogar dem Ältesten die Worte im Hals stecken.
„Das können wir erklären... Also..."
Der Älteste war ratlos und der Dämon schien langsam ungeduldig zu werden.
Makoto sah dies als eine Chance. Er wollte den anderen wirklich von Nutzen sein und lieber sich selbst als irgend jemanden anderen aus seinem geliebten Dorf opfern. Makoto wollte keinen Streit mehr unter den Menschen im Dorf. Er wollte, dass seine Eltern endlich einmal stolz auf ihn sein konnten.
„Ich mag das so..."
„Hm?", überrascht, dass etwas aus Makotos Richtung kam, war der Dämon neugierig, was der Kleine zu sagen hatte.
„Die Sachen... Ich ziehe gerne Sachen für Jungs an, das ist bequemer."
Makoto war nervös und die Angst war deutlich an seiner Stimmer heraus zu hören. Trotzdem ging der Dämon darauf ein.
„Und die Haare?"
„Abgeschnitten..." Zusätzlich zeigte er in die Richtung der Jungen, die sich kurz vorher noch über ihn lustig machten, weil er sich für sie opfern will. Es war absolut nicht gelogen, wenn Makoto damit andeutete, er würde von den Jungs geärgert werden. So war es ja schließlich auch. Tag für Tag musste er die Schikane der anderen Kinder im Dorf ertragen.
Doch dies schien ja nun ein Ende gefunden zu haben.
Nachdem er die Jungs, auf die gezeigt wurde, böse Blicke zuwarf, gab der Dämon nur ein kurzes „Achso." von sich und hielt ihm die Hand hin.
„Also, Makoto-chan, lass uns gehen."
Überrascht sah Makoto den ach so boshaften Dämon an und starrte auf dessen Hand. Er konnte nur schwer glauben, dass er ihm tatsächlich glaubte. Makoto konnte ihn täuschen und die anderen damit retten. Makoto hatte es geschafft.
„Makoto!"
Gerade als er die Hand des Dämons ergreifen wollte, packte die nun sehr verzweifelte Mutter ihr Kind und drückte es fest an sich.
„Bitte! Nimm mir nicht mein Kind, ich flehe dich an!"
Man konnte deutlich erkennen, wie sich die bis vor kurzem erschienene Erleichterung auf den Gesichtern der Dorfleute in Angst verwandelte.
Sie befürchteten, dass der Dämon, so wütend wie er nun sein sollte, sie alle bestrafen würde. Aber das tat er nicht. Stattdessen tätschelte er der weinenden Frau den Kopf.
„Ihr wird es gut gehen."
Zwar sagte er das in einem schroffen monotonen Klang, aber die Frau spürte, dass da noch mehr war.
„Mama..."
Makoto sah seine Mutter traurig, dann sanft lächelnd an. Sie liebte dieses lächeln ihres Sohnes einfach.
„Ach Makoto!"
Ein letztes mal drückte sie ihren Sohn und lies schweren Herzens von ihm ab. Es tat ihr bis in die Seele weh, ihren geliebten Sohn gehen zu lassen. Das sah man ihr an. Aber sie wollte ihm vertrauen. Sie war schon immer sehr stolz auf ihren kleinen weinerlichen Jungen, auch in diesem Moment.

„Also dann."
Der Dämon nahm den kleinen Jungen an die Hand und stand auf. Dann schnippte er mit dem Finger und prompt erschienen einige seiner dämonischen Handlanger. Diese trugen große Körbe bei sich. In diesen befanden sich die Dinge, welche den Dorfleuten über die Jahre gestohlen wurden.
Als die Körbe auf den Boden fielen und alle Dinge sich großflächig auf dem Platz verteilten, nutzen die Dämonen die Chance um zu verschwinden.
Die Handlanger, sowohl auch der Dämonen Lord, waren verschwunden. Auch Makoto war nun fort.
Während die bis eben noch verängstigten Leute sich gierig über die Sachen hermachten, trauerte die Mutter als Einzige ihrem Jungen nach. „Makoto...", wimmerte sie immer wieder und weinte sich in den Armen ihres Mannes aus, welcher kurz nach dem Geschehen dazu gekommen war.
„Was für ein Wunder, dass er es nicht bemerkte."
Der Dorfälteste stand Arme verschränkend da, den Blick starr auf den Wald gerichtet.
„Das wird schlimme Folgen mit sich tragen...", er schmunzelte und zupfte an seinen langen Bart. „Wahrscheinlich größere Folgen, als wir uns nur erdenken können."
Der Dorfälteste befürchtete eine schlimme Strafe, nachdem sie den großen Lord einfach betrogen hatten. Dieser kam aber nicht.
Zwar hörte die Tyrannei der Dämonen auf, aber jedem im Dorf war ganz Angst und Bange bei dem Gedanken, dass der Herscher der Dämonen ihr schönes Dorf dem Erdboden gleich machen würde. Aber es passierte nichts.
Ein halbes Jahr verging und trotzdem kam er nicht.
Hatte er etwa noch nicht bemerkt, dass Makoto eigentlich gar kein Mädchen war? Oder lag es an etwas anderem?


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