Kapitel 17

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Ich hatte seit dem Rennen nicht mehr mit Luke geredet. Meine Arbeit nahm mich so sehr in Anspruch, ich schlafe fast in meinem Atelier. Essen wurde mir von einer sehr netten Dame so um die dreißig immer gebracht. Lea war die einzige, mit der ich mehr Wörter als nur „Hallo" oder „Mir geht es gut." gewechselt hatte. Wir haben sogar Nummern getauscht und wollten uns nach dem Ball treffen. Denn sie hatte genauso wie ich sehr viel zu tun.

Der Ball war schon morgen und ich musste zum Glück nur noch die Kleider bügeln. Meine Schwester hatte mir noch am selben Abend des Rennens die Skizzen und Designs der Kleider und Anzüge geschickt. Henry hatte noch dazu vor zwei Tagen angekündigt, dass seine Freundin auch kommen würde. Somit war es noch ein Kleid mehr, welches dazu noch aufwendiger war als meines.

Meine Schwester erschien gerade im Atelier, um die Anzüge zusammenzulegen, damit wir sie gleich dem jeweiligen Besitzer bringen konnten.

„Wie viele Kleider brauchst du noch?" Sie schaute auf das Kleid von Herzogin Alexandra, welches ich gerade glatt bügelte. Es war ein schwarzes bodenlanges Spitzenkleid.

„Es fehlt eigentlich nur noch das von Meredith. Das Kostüm der Queen und Rachel  ihres muss nicht gebügelt werden." Meine Schwester nickte.

Sie war immer noch nicht damit einverstanden, dass ich mein Kleid selbst entworfen und genäht hatte.

Ich schaute auf die Uhr. Drei Uhr. Noch genügend Zeit.

Das Kleid von Alexandra hatte ich jetzt auch schon fertig und als nächstes kam das von der Kleinen dran. Für Meredith hatte Chrisi ein Kleid in schwarz mit Punkten, die zum Rand runter größer wurden, designet. Jedoch wurde dieses von Ellie geschneidert.

Nach dem Bügeln hängte ich es, genauso wie das vorherige, auch auf einen Bügel und legte es auf den sauberen Tisch.
Das Kleid von der Queen war in dem üblichen Stil, nur in einem „bleu foncé". So der Fachbegriff. Es ist ein leicht dunkles Blau.

Dazu einen „Bleu outremer moyen" - Blauen Kragen. Die Begriffe standen auf den Zetteln, die an den Stoffen hingen. Letzterer ist ein weißer mit einem Blaustich, etwas stärker als bei Ultramarin.
Es war einfach zu bügeln, nur bei den extra teuren Knöpfen und dem Kragen war es ein bisschen schwerer.

Ich schrieb meiner Schwester, dass sie mit Ellie hochkommen darf, um mit mir dann die Kleidung zu verteilen.

Keine viertel Stunde später standen wir in den Gängen und suchten die Räume, in denen jemand anwesend war. Prinz Louis und seine Familie wohnten nicht im Palast, sondern irgendwo anders. Ich weiß aber nicht wo... Zumindest bekommen diese morgen ihre Kleidung.

Meine Schwester übergab den zuständigen Bediensteten die Kleider und Anzüge.

„Muss ich noch was machen oder darf ich mich um mein eigenes Kleid kümmern?" Ich sah meine Schwester fragend an und Ellie blickte mich neugierig an. Keiner hat bis jetzt mein Kleid gesehen. Aber es mussten noch Änderungen vorgenommen werden, die ich nicht selber machen kann, wenn ich das Kleid an habe. Das ist der Grund, warum Ellie mir helfen muss.

„Ja, geht ruhig." Ich nickte und machte mich dann mit Ellie auf den Weg zu meinem Atelier zurück.
Ellie stellte die ganze Zeit Fragen wegen des Kleides und war aufgeregter als ich. Ich wusste nicht mal, ob es mir passte.

Meine beste Freundin machte mir den Reisverschluss an der Seite zu und ließ die Schnürung am Rücken des Kleides echt aussehen.  Sie hat noch nichts gesagt, seit ich das Kleid rausgeholt und angezogen hatte.

„Ist es so schlecht?", fragte ich leise. Ich hatte das Kleid noch nie an und war selber neugierig, wie es an meinem Körper aussah.

„Nein! Oh Gott. Ich bin nur überrascht, dass du es so gut hin bekommen hast. Designer selber brauchen erst ein paar Anläufe, um so etwas Gutes hinzubekommen." Ich lächelte stolz bei den Worten meiner besten Freundin.
Die Tür zu meinem Atelier öffnete sich und ich erblickte Lea. Ich lächelte,  war aber verwundert, sie jetzt schon hier zu sehen.

„Brauchst du Hilfe?" Lea schüttelte den Kopf. „Ich habe für heute Feierabend und da dachte ich mir, ich besuche dich und naja. Taddaa." Ich lachte kurz. „Kein Problem, oder Ellie?" Ich drehte meinen Kopf nach hinten.
„Nein, sie kann uns ja helfen beim Anpassen des Kleides.", schlug Ellie vor. Lea nickte einverstanden und legte ihre Tasche auf einen Stuhl.

„Hast du das Kleid designet oder deine Schwester?", fragte Lea mich. „Ich.", verkündete ich stolz.
Ich schnappte kurz nach Luft als Ellie hinten eine Schleife band. Das Kleid sitzt. Schnell drehte ich mich zu Elli um.
„Und wie sehe ich aus?" Meine Augen leuchteten. „Du siehst wie eine Prinzessin aus.", machte mir Ellie ein Kompliment.
Schnell ging ich zum großen Spiegel, um mich zu bewundern. „Lea, wie findest du es?" Ich schaute sie durch den Spiegel an. „Du siehst wunderschön aus.", sagte sie außer Atem.

„Danke. Ellie, müssen wir noch was verbessern? Ich finde es sitzt wie angegossen. Es hätte sogar einen Ticken lockerer sein können, aber so ist es auch gut." Ellie stimmte mir zu und ich lächelte zufrieden. Grinsend sahen wir alle zusammen in den Spiegel.

Blue - The BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt