23.

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Es war ein vertrautes und gleichzeitig fremdes Gefühl neben Fynn im Bett aufzuwachen.

"Ich werde für eine Weile zu meinem Vater ziehen", erklärte Aidan seinem Cousin, anstatt ihm einen guten Morgen zu wünschen, "Ich will ein besseres Verhältnis zu ihm aufbauen."

Und das tat Aidan auch. Wenige Stunden später rief Aidan bei seinem Vater an um ihn danach zu fragen und dieser stimme glücklich zu.

Alles schien endlich so zu laufen, wie Aidan es gerne hätte. Wüsste er doch nur, was noch alles auf ihn zu kam.

Später am Tag holten Darcy und Connor Aidan von Fynn ab um ihn zu fahren, da Ramiro zu beschäftigt war um seinen Sohn abzuholen.

"Du ziehst das jetzt wirklich durch?", fragte Connor nicht ganz sicher ob das eine gute Idee war.

"Ja. Ich weiß nicht ob meine Mutter jemals wieder auf die Beine kommt und wenigstens irgendwo hätte ich gerne noch Familie."

Connor nickte stumm. Vielleicht machte er sich einfach zu viele Sorgen.

"Was sagt Fynn dazu?", fragte Darcia und sah kurz in den Rückspiegel um Aidan ins Gesicht zu sehen.

"Ich glaube es ist besser, wenn wir ein wenig Abstand haben", antwortete Aidan. Er war fest überzeugt, dass die familiären Bande ihn nicht mehr allzu lange davon abhalten konnten nicht mehr mit Fynn zusammen zu sein. Und genau das wollte er gerade am aller wenigsten: Noch mehr Drama.

"Das ist deine Meinung, aber was sagt Fynn?", fragte Darcy noch einmal.

"Ich glaube ihm kann es egal sein, wie ich mein Leben lebe", antwortete Aidan trocken. Fynns Meinung hierzu interessierte ihn kein bisschen.

Als alle drei an Ramiros Haus waren, bedankte sich Aidan und ging endlich auf das Haus zu um rin paar mal zu klopfen. Oliver, sein Onkel, machte ihm die Tür auf.

"Sieh an, sieh an, Aidan Winstead ist Heim gekehrt. Eleanora, schau ihn dir an, ist er nicht bezaubernd?"

Aus einem der Zimmer kam diese Eleanora. Eine lateinamerikanische Schönheit mit langen braunen Locken und einem freundlichen Lächeln im Gesicht.

"Aidan also? ¡Que mono! Hey, Aidan."

Die Frau, ging auf Aidan zu und drückte diesen ganz fest. Dieser erwiderte die Umarmung zwar, hatte aber keine Ahnung wer diese Eleanora war. Zumindest schien so so herzlich zu sein wie der Rest der Familie. 

Dieses Wort 'Familie' klang nach wie vor ziemlich Fremd für Aidan. Seine Mutter hatte er immer so genannt, aber mit Onkel Oliver und Ramiro bekam alles eine ganz neue Bedeutung.

"Warte, mein kleiner Amigo, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Eleanora. Ich bin deine Madrastra", stellte sie sich vor und Aidan hatte keinen blassen Schimmer was dieses Wort bedeuten sollte. Mutter klang ähnlich, aber das war ausgeschlossen.

Das Fragezeichen in Aidans Gesicht war wohl ziemlich deutlich, da Oliver einsprang und ihm das Wort übersetzte. "Stiefmutter", erklärte er also kurz und ich nickte.

Schön zu wissen, dass mein Vater nach dieser herzlichen Geschichte über meine Mutter vergessen hatte zu erwähnen, dass er geheiratet hatte.

"Komm, ich zeig dir dein Zimmer", sprach Eleanora aufgeregt, die wahrscheinlich verstanden hatte, dass Aidan nicht ein Wort von dem verstand was sie auf Spanisch sagte. Sie griff nach Aidans Hand und führte ihn die Treppen hoch und dort in eines der Zimmer.

Es war schlicht eingerichtet und Aidan erkannte die üblichen Züge eines Gästezimmers. Nun wohl oder übel seines Zimmers.

"Machs dir gemütlich, Aidan. Dein Vater kommt bald nach Hause und dann können wir uns alle gemütlich kennen lernen." Jetzt, wo sie etwas mehr sprach, bemerkte Aidan einen starken spanischen Akzent.

"Danke, Eleanora", sagte Aidan mit einem leichten Lächeln. Seine Stiefmutter verschwand aus dem Zimmer und Aidan blieb alleine dort. Es war komisch sich nun zu überlegen wo was hin konnte. Das war jetzt sein zweiter Umzug und immer noch konnte er sich nicht daran gewöhnen nun hier zu leben.

Aidan hievte seine Sporttasche und seinen Koffer auf das Bett und öffnete beides. Er begann die einzelnen Gegenstände heraus zu holen und irgendwo hin zu stellen. Klamotten in den Schrank, Bücher in die Regale, Schulsachen in die Nähe des Schreibtisches, das Foto von ihm und Fynn beim Eislaufen auf den Nachttisch. Aidan hatte ja nicht vor sämtlichen Kontakt abzubrechen. Nur eine Pause von den 24 Stunden am Tag die sie im selben Haus verbrachten.

{...}

Der Kleine war einfach gegangen. Fynn wusste nicht genau ob das eine Abfuhr war oder ein Hilfeschrei, doch er entschied sich Aidan gehen zu lassen, wenn das sein Wunsch war. Mehr Gedanken machte sich Fynn um Jake. Er war so unglaublich gemein zu ihm gewesen und dabei war nichts davon seine Schuld.

Fynn musste zugeben, dass an dem Tag seine Eifersucht mit ihm durchgegangen war. Also war das einzige was er wirklich tun konnte, sich bei Jake zu entschuldigen. Er griff nach seinem Handy und rief Jake an, hoffte er war noch wach, obwohl er sich mit der australischen Uhrzeit kein bisschen auskannte.

Es brauchte etwas, bis jemand am anderen Ende der Leitung ran ging. Die Frau klang etwas überrascht, größtenteils jedoch traurig.

"Guten Tag, kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte die Dame.

"Ähm. Ja. Mein Name ist Fynnigan. Ich würde gerne mit Jake sprechen. Kann ich ihn irgendwie erreichen?", fragte Fynn nicht ganz sicher, wieso Jake sein eigenes Handy nicht da hatte.

Die Frau am anderen Ende begann zu schluchzen und so erklang als nächstes die Stimme eines Mannes am Hörer.

"Fynnigan, richtig", fragte dieser.

"Ja. Dürfte ich fragen was los ist?"

"Jake ist leider nicht mehr erreichbar. Ich schätze du warst ein Freund von ihm, richtig?"

"Ja", meinte Fynn nun etwas unsicher. Was meinte der Mann mit 'nicht mehr erreichbar'?

"Jake hat beim Campen einen Schlangenbiss abbekommen und hatte sehr starkes Fieber."

Die Frau im Hintergrund schluchzte wieder laut auf. Und jetzt verstand Fynn: Jakes Eltern hatten sein Handy um Anrufern mitteilen zu können, dass Jake nicht mehr am Leben war.

-

Hey, Hühnchen :3

Bringt mich nicht um, okay? Ich wäre euch echt dankbar dafür :')

Außerdem (für diejenigen, die mich noch leiden können) habe ich ein neues Buch namens 'Guardian' raus gebracht. Ich saß eine ganze Weile am ersten Kapitel und es würde mich sehr freuen, wenn jemand rein schauen könnte! :)

Bis zum nächsten Update :3

Nike

Just CousinsWhere stories live. Discover now