6| confusion and trouble

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6. Kapitel
Grace

Es ist schon zwei Tage her, dass Louis bei mir geschlafen hatte. Wir hatten bisher noch nicht über den Vorfall in dieser Nacht geredet und von mir aus brauchten wir das auch garnicht tun. Ich würde ihm nichts von dem Auto Unfall erzählen, vielleicht von Faith aber selbst dafür war es zu früh. Ich vertraue ihm, dafür das ich ihn erst ein paar Tage kenne, aber ich habe zwei Menschenleben auf dem Gewissen.
Wenn ich daran dachte stiegen mir wieder die Tränen in die Augen, schnell zog ich meinen Pulli über die Handballen und tupfte unauffällig an meinen Augen herum.
"Miss Mortage? Ist alles Okey? Geht es ihnen nicht gut? Wollen sie mal raus gehen?" weckte mich mein Englisch Lehrer aus meinen Gedanken.
"Nein alles bestens ich habe nur... nur eine Pollenallergie" stotterte ich meine Ausrede und klatschte mir innerlich gegen die Stirn, Pollenallergie wirklich?
Doch er blickte mich nur ungläubig an und fuhr dann mit dem Unterricht fort. Zum Glück war Stella nicht in meinem Engisch Kurs so konnte sie mich nicht ausfragen was wirklich los war.
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"Hallöleee" trällerte Stella während sie sich mit ihrem Tablet an meinen Tisch in der Mensa setzte an welchem ich bisher alleine mein Putensandwich verspeist hatte.
Ich nuschelte nur ein leises 'hey' und bis dann noch ein bissen ab, nur um danach meinen Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken zu legen und den fabelhaftesten Geschmack der Welt zu genießen.
"Diese Dinger sind echt der Wahnsinn..." sagte ich langsam und beäugte mein Sandwich.
"Ich will ein Typen der mich so ansieht wie du gerade dieses Putensandwich..."antwortete Stella mir darauf, worauf ich lachen musste und meine eigentliche schlechte Laune ein bisschen vergaß.
"Achso und übrigens, es haben mich ziemlich viele auf meinen Style angesprochen und mir gesagt wie schön er doch geworden sei, also danke noch mal Grace" sie schenkte mir ein Lächeln und fuhr dann sofort fort.
"Und ich wollte dich fragen oben du heute Nachmittag vielleicht Lust hast mit mir zur Kirmes zu kommen die momentan hier in der Stadt ist? Nur wir zwei, mal sehen vielleicht sehen wir ja noch andere."
"Ja gerne doch, hab heut Nachmittag eh nichts vor, wollte eigentlich noch ins Studio... aber das kann ich auch auf morgen verschieben, Elena hat mir ja den Schlüssel gegeben."antwortete und aß dann das letzte Stück meines Sandwiches.
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Also stand ich später nach der Schule, so gegen drei vor meinem Kleiderschrank und überlegte, was ich anziehen könnte. Letztendlich entschied ich mich für eine kurze schwarze Hose und einen zu großen grauen Pulli mit drei dunkelblauen Streifen über der Brust, da es nicht wirklich kalt aber auch nicht wirklich warm draußen war, und außerdem holte mich Stella erst um fünf Uhr ab und ich denke wir bleiben da so bis zehn oder so und dann ist es schon was kühler. Ich begutachtete mein Outfit noch einmal im Spiegel und ging dann wieder in mein Zimmer um noch etwas Hausaufgaben zu machen und Gedichte zu lesen. Ich liebte die Poesie. Manch einer würde jetzt sagen, dass ich dann ja Glück hätte wenn dieses Thema im Englisch Unterricht dran kommt, aber jetzt mal ehrlich Leute... Gedichte wurden nicht geschrieben um analysiert zu werden, sie sollten nicht den Verstand sondern die Gefühle ansprechen, sollten inspirieren und anrühren. Und das nächste mal wenn wir Poesie im Unterricht haben werde ich dies dem Lehrer auch sagen.

Um kurz vor fünf klappte ich mein Buch zu und ging noch einmal ins Bad um meine Haare zu kämmen und mein Gesicht noch mal ab zu pudern, ich werde nach einer Stunde sowieso wieder aussehen wie ein fettiges Stück Fleischwurst. Ich seufzte und schlenderte dann aus dem Bad hinaus um mir meine Vans anzuziehen. Ich packte schnell mein Handy und drei und zwanzig Dollar in meine Hosentasche und lief die
Treppe runter ins Wohnzimmer.
"Hey Mum, Dad. Äh ich wollte fragen ob ich mit Stella auf die Kirmes darf?" Ich faltete die Hände vorne zusammen und wippte ungeduldig auf meinem Zehenspitzen herum.
"Nur du und Stella? Oder sind da Jungs dabei?" Fragte mein dad und schaute kritisch über seine Brille,welche er beim lesen trug.
"Ja ist jedenfalls so geplant, also wenn wir Luis und so treffen gehen wir vielleicht mit ihnen aber sonst." Lächelte ich ihn an.
"Luis wer?"
"Louis von euren Freunden der Sohn" sagte ich Augen verdrehend.
"Ach der Louis, na dann ist okay. Hab viel Spaß meine Engel." Wünschte mir mein das und meine mum grinste mir zu, dann hupte es schon vor unserem Haus.

EngelWhere stories live. Discover now