2. Liegt es an der Hitze?

402 64 30
                                    

Ich hätte echt nicht gedacht das es so heiß in Kanada war. Das merkte ich jetzt. In der Nacht. Und die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch. Es war so, als hätte sich die ganze Hitze des Tages gespeichert um mich jetzt wachzuhalten. Das Bett war auch nicht das gemütlichste, bei jeder Bewegung gab es ein knarren von sich das einen direkt wieder wach machte, wenn man nicht schon wach war wie ich. Ich hatte einfach ein komisches Gefühl im Magen und jetzt versuche ich es auch noch auf die Hitze zu schieben. Es war ungewohnt wieder diesen Holz Geruch der Wände in der Nase zu haben aber das macht keinen Sinn , da es früher doch nur ein Traum war.Manche Erinnerungen sitzen aber so tief und beeinflussen meine Sinne.Ich denke ich werde langsam verrückt. Der Mond schien in mein Fenster herein, direkt auf mein Bett. Ich teilte mir mit Kris ein Zimmer, da es Sunny noch etwas zu früh fand, mit mir in einen Ehebett zu schlafen, was die Mädels in ihren Zimmer stehen hatten.Sie war sehr unschuldig im Thema Beziehung und liebe.


Ich zog mir die Decke bis zu der Nase hoch und beobachtete Kris, er war noch an seinem Handy und hatte seine Lippen dabei leicht konzentriert geöffnet, es sah witzig aus und meine Mundwinkel zogen sich nach oben.


So gerne würde ich jetzt zu ihm in sein Bett krabbeln.


Ich gab ein leichtes seufzten von mir und schloss dann wieder die Augen.


Irgendwie schaffte ich es dann,einzuschlafen. Am nächsten Tag war es super heiß. Ich ging Duschen und Frühstückte dann mit den anderen draußen auf der Terrasse.

„Schon Pläne für heute?"

Fragte ich und schaute die Mädchen an.

„Ja, wir gehen in die Stadt und Shoppen etwas~"

Sunny grinste und biss dann in ihr Brötchen.

„Ohne mich."

Brummte Kris rau und studierte die Kanadische Zeitung, was glaub ich eigentlich nur daraus bestand das er die Bilder betrachtete.

„Seit wann kannst du Kanadisch...?"

Hauchte ich leise zu Kris und grinste ihn an. Er sah mich nur an.

„Kommst du denn mit Schatz?"

Fiepste Sunny und sah mich an.

„Nein, ich denke ich werde mich etwas im Wald umsehen, wir haben doch den ganzen Monat Zeit."

„Na gut, kein Tütenschlepper für uns."

Sunny grinste und aß dann weiter. Ich nippte an meinem Tee und sah in die Ferne.


Nach dem Frühstücken machten sich die Mädchen auf den Weg. Ich zog mir meine Wanderschuhe an und streckte mich ausgiebig, bevor ich dann schließlich losging. Es war alles so schön, im leichten Sonnenlicht schimmerte ein Bach der nicht sehr breit war, sodass ich ohne Mühe drüber springen konnte. Ich legte mich auf die Wiese und lächelte vor mich hin, döste sogar kurz weg.Es waren jedoch nur ein paar Minuten. Ich stand wieder auf und rieb mir die Grashalme vom Körper und von meiner Kleidung.


Als ich weiterging, erstreckte sich eine kleine Lichtung, mitten im großen Wald. Ich schmunzelte und atmete die frische Luft ein. Es machte echt gute Laune sich hier im Wald zu entspannen. Als ich einen Schritt nach vorne machen „wollte", rutschte ich weg und landete auf dem Boden. Verwirrt sah ich aufmeinen Schuh, wessen Sohle auf einmal Blutrot verfärbt war. Ich weitete die Augen.


Es waren nur Beeren. Ein kleiner Beerenhaufen. Ich seufzte und stand wieder auf, mein Hintern schmerzte und war nun Grün vom Gras.

„Ich fasse es nicht.."
Hörte ich eine helle Stimme hinter mir, sodass ich ziemlich erschrak. Ich wusste was es war, ich bin auf die Beeren eines Wanderers oder Jugendlichen getreten die er hier gelagert hatte, es waren ja auch viele. Ich biss die Zähne zusammen und drehte mich dann um.

„Es tut mir echt-...."

Ich weitete die Augen.


Vor mir stand ein Reh mit verengten Augen, ab und zu zuckte es mal mit den Ohren und schnaufte.

„Es ist heiß und trocken hier, ich renne eine Stunde durch die Hitze um kalte Beeren am Fluss zu Sammeln und was macht der Typ hier? Tritt auf meine Beeren drauf und macht Marmelade daraus, ich fass es echt nicht. Menschen sollten nicht in den Wald gehen dürfen"


„Ich glaub ich bin verrückt."

Murmelte ich leise und hatte keine Ahnung was sich gerade hier abspielte.

„Ja das bist du, eindeutig"

Ich fing an zu lachen und machte dann verscheuchende Bewegungen mit den Armen.

„Tsch, weg."

Sagte ich zu dem Reh was die Ohren anlegte.

„Wie bitte? Hör auf zu lachen du Bohnenstange."

Zischte das Reh und scharte mit den Huf den Waldboden nach hinten. Das war eindeutig die Hitze die mich die Stimmen hören lies. Ich fand das Geweih vom Hirsch interessant und somit packte ich nach diesen...Wieso fühlte ich das? Das ist doch nur eine Einbildung...

„So jetzt reicht es Freundchen, jetzt stampfe ich mal deine Nüsse zu Brei so wie du es mit meinen Beeren getan hast du Mistkerl."

Ich weitete die Augen und fiel direkt in den Matschbeerenhaufen rein als das Reh wütend schnaubend auf mich zu kam. Ich schob mich mit den Füßen weiter nach hinten und atmete hastig. Doch was ich hinter dem Reh sah, war wohl meine Rettung. Ein Luchs pirschte sich an das Reh heran und als er genau hinter dem Reh stand, gab er dem Reh ein Hieb aufs Hinterteil,angemerkt das es ohne Krallen war. Das Reh sprang Hektisch zur Seite.

„Was ist es diesmal Luhan?"

Fragte der Luchs in einer dunklen Stimme und schaute dann zu mir.



Truth // Taoris - Yellow eyes Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt