Kapitel - 22

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"Ned ist so verliebt in seine Freundin", lachte und rief ich ihm aus dem Badezimmer zu. Ich machte mich gerade für unseren Abend fertig, während er, wie immer, in meinem Bett lag und die Decke anstarrte.

"Seine erste Freundin, oder nicht?", hörte ich Harry fragen.

"Ich denke", antwortete ich und starrte mein Spiegelbild an. Ich schminkte mich ein wenig mehr als sonst und band mein langes Haar zu einem hohen Zopf. Gestern kaufte ich mir ein Outfit für die Party und freute mich schon riesig es anzuziehen. Der Bustiertop aus Spitze passte sich perfekt meinem Oberkörper an und der Bleistiftrock kaschierte perfekt meinen kleinen Bauch und der weiße Blazer rundete das Outfit noch auf. Alles in einem war ich mehr als nur zufrieden mit meinem Aussehen. "Er hat seinen Computer glaub ich seit einer Woche nicht mehr angefasst wegen ihr", kam ich lachend aus dem Badezimmer.

"Endlich", meinte Harry und setzte sich auf. Als er mich ansah, erstarrte er für wenige Sekunden und musterte mich. Seine Augen lösten irgendetwas in mir aus – oder vielleicht bildete ich es mir nur ein, weil ich es generell nicht mochte im Mittelpunkt zu stehen.

"Zu viel?", fragte ich schüchtern und sah mich noch einmal im Spiegel an. Ich konnte mich an keiner der Partys hier erinnern, weswegen ich gerade ein wenig an meinem Outfit zweifelte. War ich vielleicht ein wenig overdressed?

Auf seinen Lippen bildete sich ein schiefes Lächeln und danach schüttelte er sofort den Kopf. "Ich kenne dich bloß nur nicht so", deutete er auf mein enges Oberteil und fügte noch: "Sieht sehr gut aus – Carter kann sich glücklich schätzen."

Ich rollte meine Augen und drehte mich um, da ich die Röte auf meinen Wangen verstecken wollte. Während ich mit der Hitze in meinem Gesicht kämpfte, tat ich so als würde ich irgendetwas in meine Tasche packen. "Dankeschön – ich dachte schon das hier wäre zu viel", lachte ich und drehte mich wieder zu Harry.

"Zu viel? Für die Partys hier hast du eindeutig zu viel an", lachte Harry und nahm mir meine Tasche ab, während ich in meinen Schuhen schlüpfte. "Bei manchen denkst du dir, ob sie nicht doch die Shorts mit ihren Unterhosen verwechselt haben", hielt mich Harry fest während ich auf einem Bein balancierte.

"Wir haben Winter", runzelte ich lachend meine Stirn und stellte mich nun auf beiden Füßen hin. Es war ein wenig ungewohnt wieder auf hohen Schuhen zu stehen, doch anders als die anderen Male, tat es nicht mehr so weh.

"Der Winter hielt die Mädls auch nie ab ihre Beine zu zeigen", ging Harry lachend als Erstes raus in den Flur. Ich schaltete das Licht im Zimmer ab und machte auch die Tür hinter mir zu. "Nicht, dass mich das jemals gestört hat."

Ich lachte und rollte meine Augen. "Sind wir nicht vielleicht ein wenig zu spät?", sah ich auf meine Uhr am Handgelenk – es war bereits kurz nach zehn. Meine Eltern sollten jede Minute nachhause kommen, weswegen ich so schnell wie möglich aus dem Haus möchte. Mir fiel es in letzter Zeit immer schwerer und schwerer mit ihnen zu reden.

"Wir sind sogar viel zu früh", lächelte Harry mich an und öffnete die Haustür. Gentlemanlike, so wie immer, ließ er mich zuerst aus dem Haus. Von weiten sperrte er sein Auto schon auf und fragte: "Bist du bereit für die Nacht deines Lebens?"

"Aus irgendeinem Grund habe ich Angst", lachte ich während ich in sein Auto einstieg. Bevor ich mich anschalte, blieb ich wie erstarrt sitzen. "Muss ich Angst haben?", fragte ich ihn nun ernst.

Harry rollte seine Augen und schüttelte lachend den Kopf. "Wird bloß nur eine gewöhnliche Party, aber unser erstes Mal zusammen-" Harry stoppte den Satz und schüttelte den Kopf und lachte leise: "Das hat sich gerade total falsch angehört."

Ich lächelte ihn an und schüttelte den Kopf: "Ich weiß wie du es gemeint hast." Und auch, wenn ich wusste, dass er es nicht so meinte, errötete ich leicht und starrte auf seine großen Hände. Aus irgendeinem Grund kam dieses eine Gefühl wieder zurück.

Concussion h.s - ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt