Kapitel 11: Schmerz

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Chleos POV

,,Stop Lucas, hör auf..."  Doch ich kam nicht dazu meinen Satz zu beenden, da mein Bruder mich bereits ins Wasser warf.

Als ich nach Luftschnappend die Wasseroberfläche erreichte, war ich wie benebelt. Ich konnte nicht mehr klar denken.                                                       In meinem Kopf spielten sich immer wieder die gleichen Bilder ab.                     
Sie - Ihre dumpfen Hilfeschreie - Ihre kleinen Hände, die langsam unter der Wasseroberfläche verschwanden.  Der Schmerz.

Plötzlich entfuhr mir ein schriller Schrei, der meine Kehle zum brennen brachte. Das Wasser war zwar noch nicht mal Hüfthoch, doch die Erinnerungen überrollten mich trotzdem. Meine Kniee wurden weich und so sehr ich auch versuchte dagegen anzukämpfen, gaben sie schließlich doch nach.                                                              Aber anstatt erneut im frischen Wasser zu versinken, stützten mich die Hände meines Bruders.

Ununterbrochen redete er auf mich ein, doch ich verstand kein Wort.                        Ich dachte nur an eins > Ich muss aus dem Wasser <

Also kratzte ich meine letzten Kräfte zusammen, löste mich aus Lucas' Griff und lief schwankend Richtung Strand. Meine Sicht war durch die angesammelten Tränen schon verschwommen, meine Welt fing sich an  zu drehen und ich konnte mich kaum noch aufrecht halten . Trotzdem lief ich weiter.

Doch sobald ich den warmen Sand unter meinen Füßen spürte, ließ der Adrenalienschub vollständig nach und ich brach zusammen.                                          Meine Finger krallten sich so fest in den Sand, dass ich das Gefühl hatte meine Knochen würden jeden Augenblick  brechen, und mein Magen zog sich Schmerzhaft zusammen. Mein Atem ging nur noch stoßweise und der Sand, der bereits von meinen Tränen durchnässt war rieb unangenehm an meiner Haut.                    
Ich kniff meine Augen schmerzvoll zusammen um diese Bilder aus meinem Kopf zu bekommen, aber es brachte nichts. Der Schmerz erinnerte mich bloß nur noch mehr an Maria.   

Mein ganzer Körper zitterte. Plötzlich spürte ich eine kalte Hand auf meiner Schulter, die mich stark zurück zucken ließ. Beruhigend streichelte sie mir die Schulter, aber ich wollte meinen Bruder jetzt nicht sehen. Ich konnte es einfach nicht.                                                        ,, Bitte Lucas, geh einfach! Ich will dich nicht sehen!" Schrie ich verzweifelt, den Blick auf den Boden gerichtet. ,, Schhhh, beruhig dich erstmal. Alles ist gut."

Sprach eine ruhige Stimme auf mich ein. Eine bekannte Stimme. Aber nicht die von Lucas. Zögernd hob ich meinen Kopf und öffnete meine Augen, die sich sofort vor Überraschung weiteten.                                                                                                      Geschockt sah ich in strahlend hellblaue Augen. Liam setztze gerade an etwas zu sagen, als die Stimme meines Bruders ihn unterbrach. ,,Hey du! Was willst du von ihr? Lass sie in Ruhe!" Ich sah in Richtung Wasser und entdeckte meinen Bruder besorgt auf uns zu eilen. ,,Hast du nicht gehört?! Lass sie gefälligst in Ruhe!" Keifte er Liam an. ,,Ganz bestimmt nicht, Guck doch was du mit ihr gemacht hast!"

,,Was ich mit ihr gemacht habe? Ich würde ihr nie was tun, und jetzt verpiss dich wenn du nicht gleich den Geschmack von meiner Faust schmecken willst!"                                        ,,Ich lass sie nicht alleine" erwiderte Liam mit einem überraschend ruhigen Ton. Mein Bruder war kurz vorm ausrasten, das sah man ihm an. Seine Kieferknochen zuckten unkontrolliert umher und jeder Muskel war angespannt. Mit zusammen gepressten Zähnen erwiederte er ,,Sie braucht keine Hilfe von irgendeinem dahergelaufenen Typen der denkt, einfach so fremde Mädchen ansprechen zu können" Mittlerweile war der Klos in meinem Halz etwas zurück geschwollen und ich war in der Lage etwas zu sagen. ,,Hört auf"
Beide Jungs sahen mich an.
Aber mein Bruder war der erste der sich fasste.

Er eilte die restlichen Schritte auf uns zu, wodurch Liam ein schritt zurück wich und seine Hand von meiner Schulter nahm.
Lucas ließ sich neben mir auf die Knie fallen und nahm mich in den Arm. Niemand sagte mehr was. Ich spürte nur noch Liams Blicke auf mir und meinem Bruder ruhen.

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Ich weiß, ich wollte früher updaten aber da sind Dinge dazwischen gekommen.
London, Operation,....
Naja aber ich hab es doch noch geschafft😅
Ein bisschen kürzer als sonst, aber ich hoffe euch gefällt euch trotzdem 💜

Troublemaker or saver   *wird gerade überarbeitet *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt