One of a kind ~2~🌱

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Seine leise Stimme, Worte die ihre Haut streiften wie eine warme Sommerbriese. Der Geruch nach Nadelholz, der sie stehts aufs neue in seiner Wohnung begrüßt. "Alice!", reißt er sie aus ihren Gedanken. Sie steht noch immer in der Kirschholztür und er im cremefarbenen Flur, er mustert sie. "Alice.", wiederholt er sanfter und tritt einen Schritt zurück, damit sie eintreten kann. Vorsichtig tritt Alice ein, entrinnt dem Wind, der ihre dunkelbraunen Haare durcheinander gebracht hat und schließt die Tür. "Noah!", ihre Augen funkeln, als er sie zur Begrüßung in seine Arme schließt. "Hey.", wispert er leise und sie spürt seinen warmen Atem.
Zuhause.
                            **** Flashback****

Ruckartig zieht sie ihr Kind von dem ungepflegt aussehenden Jungen weg. "Geh nicht zu nah an ihn ran!", zischt sie leise. Das achtjährige Mädchen sieht ihre Mutter mit großen blauen Augen an: "Wieso Mama?" Die Frau seufzt: " Wer weiss was er für Krankheiten mit sich trägt! Warscheinlich ein Ausreißer!" "Was ist das?", fragt die Kleine. "Leute die von Zuhause weglaufen, Alice.", meint ihre Mutter mit einem verächtlichen Unterton. Dann wendet sie sich wieder der Wurstbudenstand zu.
"Was ist ein Zuhause überhaupt?", wispert Alice so leise, dass es eigentlich keiner hätte hören können. Da hockt sich der Junge vor sie hin und betrachtet sie eingehend mit seinen grauen Augen.
Er ist höchstens elf.
"Sie sagen Zuhause ist ein Platz, an dem du gebraucht wirst, sie sagen Zuhause ist ein Platz, an dem dein Herz ist. Aber eigentlich kannst du selber entscheiden wo dein Zuhause ist, denn Zuahuse ist ein Platz, an den du gehen kannst wenn niemand sonst für dich da ist." "Und wo ist dein Zuhause?" Ein bitteres Lächeln zieht sich über seine schmalen Lippen: "Ich habe mich entschieden, mein Zuhause in meinem Herzen zu tragen." Alice will gerade protestieren, dass das ja garnicht geht, als ihr Mund ihr zuvor kommt: "Aber eine Person kann doch kein Zuhause sein!" "Zuhause ist ein Platz, an den du gehen kannst, wenn sonst niemand da ist, natürlich kann es eine Person sein." "Und wie findet man die?", löchert sie ihn weiter mit eifrig funkelnden Augen. "Ein Zuhause bekommst du nicht einfach, wenn du es suchst, dein Zuhause kommt zu dir wenn du es an wenigsten erwartest, Alice."
"Danke.", wispert das Mädchen leise. "Danke dir.", lächelt der Junge sanft. Er erhebt sich wieder und verschwindet zwischen den Buden des Weihnachtsmarktes.

****Flashback Ende****

Er sagte Zuhause, ist ein Platz den du dir aussuchen kannst und bis zu ihrem Treffen mit Noah, hatte sie es nie verstanden. Sie hatte Stunden damit verbracht darüber nachzudenken, sie hatte selbst ihre Mutter gefragt, die das ganze für völligen Quatsch hielt. Aber jetzt verstand sie und als sie jetzt in Noahs Augen sieht, weiß sie auch wieso hier ihr Zuhause ist. Sanft zieht er sie näher an sich heran und küsst sie. Als er ihr eine Strähne braunes Haar aus dem Gesicht streicht, hört man das Geräusch von Hundepfoten auf dem Holzboden. Kurz darauf kommt ein brauner Fellball aus dem Wohnraum der kleinen Wohnung auf sie zugeschossen. Schwanzwedelnd  hüpft der Terrier um die beiden herum. "Marron!", Alice beginnt zu lachen, sie beugt sich zu ihm runter und beginnt den aufgedrehten Hund zu streicheln. "Irgendwann spannst du mir meine Freundin aus Kumpel.", grinst Noah und Alice blickt mit funkelnden Augen zu ihm auf. "Er kommt doch nicht an dich ran Noah!" "Tztz, hast du das gehört  Marron?" Der Terrier kläfft freudig. "Ich nehme an du hast noch nichts gegessen?", der dunkelhaarige betrachtet Alice fragend. Als ihre Antwort ein verlegenes Lächeln ist, grummelt er etwas unverständliches und begibt sich in die Küche.
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TrashWhere stories live. Discover now