Fahrt mit Problemen anderer Art(34)

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Ricardas Sicht:

Wie jeden Morgen wachte ich mürrisch in einem kuschelig warmen Bett auf und möchte nicht aufstehen. Wie jeden Morgen immer das gleiche Spiel. Und nun lieg ich hier und überlege was ich für Möglichkeiten habe im Bett zubleiben,wo es warm, sicher und entspannt ist. Meine Möglichkeiten sind wie eigentlich immer begrenzt und es scheint immer aufs Minimalste eingestellt zu sein. Ich muss aufstehen, ob ich will oder nicht, damit mir etwas vom Tag bleibt und mein Argument aufzustehen ist das köstlich riechende Frühstück, was mich runter in die Küche zieht. Langsam nahm ich Raphaels Arm von mir runter und nahm einen riesen Teddybären, der neben dem Bett stand, als Ersatz für mich. Als ich so vor dem Bett stand und auf den schlafenden Raphael mit dem Bären im Arm sah, konnte ich einfach nicht anders und machte ein Foto. Echt zu süß mit dem friedlichen Gesichtsausdruck, einzelne Strähnen im Gesicht und einen echt flauschigem Teddy welchen er umklammerte.
Schnell ging ich duschen, nahm die Sachen von gestern und ging mit noch nassem Haar die Treppe runter und dem kleinen Gang zur Küche entlang.

Wilhelm saß mit einer Zeitung in der einen Hand und mit einem Brötchen in der anderen Hand am Tisch und sieht so aus, als wäre er nie angegriffen worden.Sein Kaffee dampfte ruhig vor sich her und zog in kleinen Wölkchen zu mir rüber, sodass ich kurz nachgab und den wohltuenden Duft einatmete. Kopfschüttelnd grüßte ich und setzte mich mit an den Tisch.
Kurz runzelte Wilhelm die Stirn, schaute mich dann aber fragend an.
Hertha lief freudestrahlend auf mich zu, gab mir ein Küsschen auf den Kopf und sagte:
"Na du kleine Heldin, schon hungrig? Wie wäre es mit einem Kaffee? Hier sind noch Croissants und Pancakes. Wo hast du denn deinen Freund gelassen? Achja, da waren noch zwei Jugendliche, sie waren vor der Tür. Leider hatten wir kein Zimmer für sie. Die müssten im Wohnzimmer sein. Der Junge war ja echt unhöflich, aber das Mädchen war wirklich liebenswert. Haben uns gefragt ob ihr da wärt. Sie meinten, dass es Geschwister von dir wären und haben sie somit aufgenommen. "

" Danke Hertha. Ich sehe meine Hilfe als selbstverständlich an. Raphael schläft noch. Aber du musst uns nicht so verwöhnen. Ich bin dir sehr dankbar, dass du uns überhaupt aufgenommen hast und wenn ich dir irgendwie weiterhelfen kann, dann sag einfach Bescheid. Ich gehe mal die beiden anderen wecken. Bis nachher. Ach und Wilhelm, ich hoffe es geht ihnen besser. "

Wilhelm grummelte irgendwas zustimmendes, bevor ich im Wohnzimmer verschwand und meine schlafende Geschwister vorfand.

,,Jack, Sara aufstehen!''

Sara wurde langsam wach und stieß ausversehen gegen Jack, der mit einem Poltern von der Couch viel.
Grinsend schüttelte ich den Kopf und ging nun hoch um Raphael zu wecken. Lächelnd musterte ich nochmal den schlafenden Raphael, bevor ich auf ihn zuging und ihn leicht an der Schulter rüttelte.
"Aufwachen Raphael, es gibt Frühstück und wir müssen dann auch weiter fahren. Du kannst nachher im Auto weiterschlafen. "
Langsam stand er auf und machte sich im Bad fertig, während ich freudig die Treppen runter hüpfte.

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Hertha und ihrem Mann und fuhren wieder auf die Autobahn. Raphael ist nun wieder friedlich eingeschlafen und ignoriert anscheinend die laute Musik, die aus meinem Radio ertönte. Doch als nur Schrott lief, schob ich meine neue Lieblingscd (One X von Three Days Grace) in den dafür vorgesehenen Schlitz. Bei dem Zehnten Song(oben-Time of Dying) stellte ich etwas leiser (damit man mich ein bisschen besser hört) und sang mit.
Nach ein paar Stunden Fahrt hielt ich an einer Tankstelle, um mir kurz die Beine zu vertreten und natürlich auch um zu tanken. Raphael wurde durch das zuklappen der Tür wach und schaute sich verwirrt um.
^Durch das Geräusch von der Tür wird er wach, aber nicht von der lauten Musik? Das ist echt seltsam. ^

^Du sagst es Flame. ^

^Uhh, heute nennst du mich mal nicht Helga. ^

^Helga sei leise. ^

^Verdammt zu früh gefreut. ^

Grinsend erledigte ich das Tanken und Stöbern und fuhr weiter. Es lief zum wiederholten Male Time of Dying und ich war erschrocken, dass ich so lange gebraucht hatte.Doch ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich nur eine halbe Stunde weg war. ^Hä?^

^Du Dummerchen! Es ist auf ständige Wiederholung eingestellt. ^

^Oh.^

Schulterzuckend konzentrierte ich mich auf die Straße. Bis ich bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte.Es war trotz der Musik seltsam leise.Ich schaute kurz zum Beifahrersitz und war zum zweiten Mal heute schockiert. 'Scheiße, ich hab Raphael vergessen!'

^Wie dumm kann man nur sein und seinen Mate vergessen? ^

^Sorry, war halt nunmal damit beschäftigt mich mit dir zu unterhalten.^

Ich änderte meinen Kurs(so wie es mir halt möglich war) und fuhr wieder zurück. Dort stand ein wütender Raphael wartend an einem Baum gelehnt und schien am Fluchen.
'Ups. Das gibt Stress.'

^Aber sowas von Schwester. Jetzt heißt es nurnoch Überleben und eine gute Ausrede finden. ^

Schnell parkte ich vor ihm ein und stieg aus. Da fing Raphael auch schon an mich mit Gemecker und Geschimpfe zu überschütten.
"Gehts dir noch gut? Einfach so weg zufahren, genau vor meiner Nase. Es hätte sonst was passieren können. Außerdem stehe ich hier mitten in einem fremden Land an einer Tankstelle und DU hättest mich hier einfach alleine mit irgendwelchen Monstern gelassen, komplett schutzlos!

"Raphael,es tut mir leid. Ich war komplett in Gedanken. Außerdem dachte ich du wärst wieder eingeschlafen und wärst halt noch im Auto. Sorry nochmal. Kommt definitiv nicht wieder vor. "

Grummelnd und immernoch sauer stieg Raphael ein. 'Verdammt, das hab ich wirklich verbockt.'
Leise und mit einer erschütterten Miene schaute ich auf die Straße, jedoch wanderte mein Blick kurz zu Raphael. Raphael schauten mich noch nichteinmal an. Mit einer kalten Miene starrte er aus seinem Fenster und hatte seine Arme vor der Brust verschränkt.Es wirkte, als würde er mich von sich abblocken oder wegstoßen. Ich war zwar selbst schuld, aber es versetzte mir trotzdem einen Stich. Nach dem fünften Mal Time of Dying stellte ich einen anderen Song ein. Die Stimme des Sängers tröstete mich immer ein bisschen und ich fühlte mich nicht mehr ganz so elendig. Ich hoffe ich kann das wieder gerade biegen.

Nach den nächsten zwei Stunden hielt ich wieder an um zu tanken, als ich stolperte und der Länge nach auf die Nase flog. Aus dem Auto erklang ein gehässiges Lachen und ein "Geschieht dir recht" .
Nun gut ich sehe es ein.Ich habs verdient. Nach einer Weile musste ich aber auch lachen, obwohl meine Knie offen waren und meine Handflächen ebenfalls komplett kaputt waren.Das Blut färbte den Asphalt dunkelrot. Irgendwie war das mal wieder typisch für mich. Raphael stieg aus um zu tanken und ich ging zum Toilettenhäuschen um mich zu säubern. Doch als ich rauskam war das Auto nicht mehr zusehen.
'Will der mich verarschen?' Die Panik überrollte mich, wurde jedoch von Flame gedämpft.
^Um genau zusein schon. Das Auto steht dort hinten auf dem Parkplatz, hinter dem LKW.^

Fluchend jedoch auch verständnisvoll und lachend kam ich vor dem Auto zum stehen.
"Ich glaube jetzt ist das geklärt. Jetzt können wir wieder normal weiterfahren,oder?"

Nickend schaute Raphael mich mit einem fetten Grinsen an und zeigte mir ein Foto, wo ich komplett geschockt und mit offenem Mund, mich suchend nach dem Auto umschaute.
Schmollend setzte ich mich auf den Beifahrersitz und zischte einmal, da meine Knie einfach anfingen höllisch zu brennen und dies durch den ganzen Körper zog.

^Heul nicht rum Mädchen. Das sind nur ein paar kleine Schürfwunden, die sind in zwei Minuten wieder verheilt. ^

Beleidigt erwiederte ich darauf nichts und wartete, dass der Schmerz verging.

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So mal wieder ein neues Kapitel. Hoffe es ist nicht allzu schlecht geworden. Und ja ich weiß, meine Rechtschreibung ist beschissen.
Naja, bis zum nächsten Kapitel.
Gruß Schrotti

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⏰ Last updated: Apr 04, 2018 ⏰

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