Horrorfilm(33)

124 11 9
                                    

Ricardas Sicht:
Als es dunkel wurde und ich aufgrund des immer dichter werdenden Nebels kaum noch die Fahrbahn erkennen konnte,nahm ich die nächste Ausfahrt und fuhr auf eine Fläche vor einer kleinen Hütte.
Alte Neonröhren ,die anscheinend mal den Namen dieser Hütte beleuchtet hatten,flackerten und einige waren sogar ganz erloschen.Von dem Auto aus konnte man nurnoch das große D sowie ein A und ein L erkennen.Raphael und ich gingen dichter ran und mit ein wenig Feuer konnten wir entziffern,dass dort Donalds stand.Alles sah aus wie in einem Gruselfilm. Wir setzten die Füße auf eine alte Stufe ,die zu knacken begann,sodass ich mir wirklich Sorgen machte,dass wir einstürzen würden. Doch erstaunlicherweise hielt sie und wir klopften an die schwere Tür. Zunächst hörten wir nichts und ich dachte,dass sich mein erster Eindruck doch nicht getäuscht hätte,doch dann hörten wir Schritte,die dichter kamen.
Irgendwo im Wald,der links und rechts war und uns bis auf die Straße hinter uns umgab,hörten wir nun Kettensägengeräusche.Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich machte mich bereit uns zu verteidigen,falls irgendjemand uns versucht anzugreifen ,oder gar ein Monster aus dem Schatten springt.
Doch nichts weiter passierte und stattdessen hörten wir einen Riegel der geöffnet wurde und ein ältere Dame,so um  die 60-70 öffnete die Tür.

"Hallo,wie kann ich euch helfen?" Fragte sie freundlich.Immernoch dachte ich an den Horrorfilm ,den wir noch mit den Mädels kurz vor der Fahrt geschaut hatten.
"Wir sind Reisende und suchen ein Zimmer für die Nacht,da der Nebel zu dicht ist um weiter zu fahren ." Sagte ich und wunderte mich,dass ich diesen Satz zu gut kannte.Diese Situation glich bis jetzt haargenau diesen Film.Fehlte nurnoch,dass die alte Dame ihren Kopf wie eine Eule drehen konnte und plötzlich Zombies und andere Schattenwesen auftauchen würden.Und ganz ehrlich,ich will keine Hauptdarstellerin in so nem scheiß Film sein.
^Ach komm,du bist wieder überdramatisch.^

^Tut mir ja leid,aber ich rechne mit Allem.Und irgendwann wirst du mir dafür danken.^

"Kommt doch rein,meine Enkel wollten heute vorbei kommen,konnten aber wegen dem Nebel nicht losfahren.Also habt ihr Glück und das Gästezimmer ist schon vorbereitet.Ihr wollt euch sicherlich noch vorher stärken.Ich hab selbstgebackene  Kekse und Kuchen ."

^Na siehst du! Sie ist nur eine alte höfliche und freundliche Frau.Was soll denn jetzt noch passieren?^

^ Vielleicht  hast du recht,aber ich weiß nicht.Ich hab so ein ungutes Gefühl und ich werde es nicht los.Aber vielleicht liegt es daran,dass ich hunger hab.^

^Es wird schon nichts passieren.^

Raphael und ich ging also hinter ihr  ins Haus.Es roch wirklich herrlich nach Keksen und dampfender Tee stand auf einem kleinen Tisch im Wohnzimmer.
"Nehmt Platz ihr Lieben.Also ich bin Hertha und wohne hier schon seit Ewigkeiten.Früher war das mal eine kleine Unterkunft für Reisende,aber das ist schon lange her.Jetzt kommen nurnoch meine Enkel mich besuchen.Ansonsten wohnt hier noch Wilhelm,mein Mann.Also erschreckt euch nicht,wenn er gleich Heim kommt.Er hat die Angewohnheit jeden Abend Holz zu sägen,egal bei welchem Wetter. Aber nungut.Erzählt was über euch.Warum seid ihr noch so spät unterwegs? Seid ihr zusammen? Und bist du ,Mädchen ,nicht ein bisschen zu jung um Auto zufahren?"

"Das neben mir ist Ricarda und ich bin Raphael.Wir sind  auf dem Weg zu Ricardas Oma in Kanada und machen quasi eine Weltreise.Und ja.Wir sind zusammen,aber noch nicht so lange."

"Und ich bin zwar für den normalen Führerschein zu jung ,aber ich hab eine Sondererlaubnis."

Ich überprüfte den Tee,wer weiß was da drin ist. Ich konnte aber nichts schlimmes entdecken.Vorsichtig nahm ich einen kleinen Schluck von der warmen Flüssigkeit und machte einen genüsslichen Gesichtsausdruck.Dieses Getränk erinnerte mich an etwas aus meiner Kindheit.Zimt,Orangensaft  und Apfelstückchen.
"Dir scheint mein Apfelpunsch zu schmecken."

"Er erinnert mich an den von meiner Oma."

"Es ist nicht mein eigenes Rezept ich hab es von einer guten Freundin.Leider hab ich sie aus den Augen verloren."

"Hieß sie zufälligerweise Madleen?"

"Ja.Von wo weißt.....,warte mal .Madleen ist deine Oma?"

"Ja."
Und schon war mir diese Frau symphatisch.Das Horrorfilmgefühl war plötzlich ganz weit weg.
Ein Heulen durchdrang aber das angenehme Gespräch. Ein Scharren kurz darauf an der Tür ließ mich erstarren.Bitte lass es nicht irgendein Problem sein.Wir hatten doch schon genug.
"Oh nein! Mein Mann ist noch draußen und die Wölfe sind wieder da."

"Keine Angst.Können sie uns die Wölfe beschreiben?"

"Ja,es sind große blutrünstige Kreaturen.Und Ricarda scheint darüber nicht überrascht.Es sind streunende Werwölfe.Rouges.Ich hab das Gefühl ihr wisst Bescheid.Also ich bin eine Gartenhexe."

Ich nickte und ging zu der Terassentür.Der Garten war nicht abgegrenzt und führte in den Wald.Ich verwandelte mich und vergaß,dass die Tür aber nochgeschlossen war.Das Scharren hatte schon  lange aufgehört,das heißt wiederrum ,dass der Rouge weiter weg ist.
Mein Blick wanderte zu Raphael und machte ihm deutlich,dass er die Tür aufmachen sollte.Er verstand öffnete die Tür ein Stück,sodass ich mich gerade so durchquetschen konnte und suchte nach einem Duft.Dieser ekelige Geruch von nassem Hund und Blut vermischt mit dem Duft des Wolfes ließ meinen Kopf in sekundenschnelle zur Seite schießen und schon präschte ich los.Mein Tarnfell sorgte dafür,dass mich niemand sah und mein Geruch war verdeckt.Sicher ist sicher.
Schnell rannte ich immer dem Geruch nach bis dieser immer kräftiger wurde.Nun vorsichtig und langsam pirschte ich mich an und suchte nach einem geeigneten Versteck,wo ich alles sehen und hören konnte.Unter Baumwurzeln fand ich Schutz  und sah einen  Wolf mit kahlen Stellen im Pelz und angelegten Ohren.Er war eindeutig wütend und aggressiv.Ein Mann stand dort,die Kettensäge weit von ihm weg.Wilhelm ,vermute ich.

"Bitte,bitte tu mir nichts.Ich mach alles was du willst,aber töte mich nicht.Meine Frau hat nur noch mich hier."

Langsam ging Wilhelm nach hinten und versuchte zu fliehen ,doch der Wolf ging dichter und knurrte bedrohlich.Echt jetzt?
Unschuldige Menschen angreifen und dann noch so einen auf großer böser Wolf tun? Na warte Bursche.
Langsam kroch ich aus meiner Deckung und schlich immer weiter auf den Typen ,Schuldigung Wolf, zu.
Mein bedrohliches und lautes Knurren hallte durch die Umgebung und der Rouge drehte sich schnell um.Der hat wohl nicht damit gerechnet,dass noch ein Wolf auftaucht. Knurrend umrundeten wir uns.Wilhelm versuchte weg zulaufen,stolperte aber und es hörte sich an,als wär sein Bein gebrochen.
Belustigung glänzte in den Augen des Wolfes und er stürzte sich in meinem unkonzentrierten Moment auf mich.Na warte Kleiner ,dir bringe ich Manieren bei.

Eins muss ich ihm lassen,kämpfen kann er.Aber er ist zu überstürzt und seine Schwachstellen zeigt er zu offen.Er versucht sie gar nicht erst zu verstecken.
Paar mal traf ich ihn an felllosen Stellen und paarmal riss ich ihm sogar Fell aus,aber als er dann frech wurde und mir in meine Pfote biss,war es vorbei mit meiner Geduld.Mit einem gezielten Hieb flog er weg und landete gegen einen Baum.Okey,irgendwie müssen die Bäume wegen mir immer leiden,wenn ich kämpfe. Ich rannte auf den Rouge zu und brachte den Kampf zu ende. Mein Kopf ging zu Wilhelm,der sich mit seinen Händen vorwärts zog.
Behutsam und mit gesenktem Kopf ging ich zu ihm.Er kniff die Augen zu und hatte Angst.Mit meiner Schnautze stubste ich ihn an und hoffte,dass er die Augen öffnet.Wenn er hier weiter liegen würde,würde er erfrieren und in meiner menschlichen Gestalt kann ich ihn nicht tragen.Langsam öffnete er die Augen.Ich legte mich hin und deutete auf meinen Rücken.Ich versuchte ihn lieb anzuschauen,damit er keine Angst vor mir hat.Ratlos schaute er mich an,zog sich dann aber auf meinen Rücken.
Vorsichtig lief ich los,nahm dann aber an Tempo zu,da der alte Mann sich ziemlich gut an meinem Fell festkrallte.
Ich folgte der Spur zurück und heulte ,als ich vor der Tür war.Raphael riss die Tür auf und war anscheinend ziemlich besorgt gewesen.Ich drängelte mich an ihm vorbei  und legte Wilhelm auf das Sofa. Hertha kam sofort und war sichtlich erfreut,dass ihr Mann nur paar kleine Kratzer hat.Schnell war ich wieder menschlich und erzählte ihr von dem gebrochenen Bein.Sie verarztete ihn und ich erzählte was sonst noch vorgefallen war.Wilhelm jedoch war schon bei meiner Verwandlung vor Anstrengung eingeschlafen und bekam von allem nichts mehr mit.
Müde stopfte ich mir die letzten Kekse in den Mund und ließ mich auf der Hälfte von Raphael tragen.Im Gästezimmer angekommen ,zog ich mich um und schlüpfte unter die Bettdecke.Nach so einen langen Tag hab ich wirklich ein warmes Bett vermisst.
☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆
Fortsetzung folgt irgendwann......

Element Agent *abgebrochen*Where stories live. Discover now