46. Kapitel

3.4K 130 11
                                    

46. Kapitel

Neugierig lugte ich aus dem Fenster um zu kontrollieren ob Josh wirklich in seinen Wagen gestiegen war um noch einmal für den morgigen Kampf zu trainieren. Und ja sein Auto war weg. Sehr gut, jetzt konnte ich meinen Plan ausführen. Mit einem grinsen sah ich kurz nach Ethan, der seelenruhig auf der Couch eingeschlafen war. Ich musste mich beeilen, nicht das er aufwachte und mich suchte. Aber ich musste jetzt los sonst würde es zu spät sein. Denn ich musste Josh endlich klar machen das ich wieder zu Sex bereit war und da er es mir mit Worten nicht glaubte, mussten nun Taten folgen. Schnell schnappte ich mir meine Tasche und tapste aus dem Haus. Die kühle Abendluft traf mich und vereinzelt liefen ein paar Passanten entlang. Ich grinste, denn ich war voller Vorfreude aber auch nervös. Was wenn Josh mich auslachen würde? Wenn er mich für eine Schlampe halten würde? Oder wenn er mich unattraktiv fand? Ich schüttelte den Kopf, mach dich nicht verrückt! Josh findet dich durchaus sehr attraktiv, das sind nur deine Nerven! redete ich mir ein während ich ins Auto stieg. Immer nervöser fuhr ich auf den Parkplatz des Einkaufszentrums. Als ich ausstieg und die riesen Mall betrat waren überall hunderte Menschen mit unzähligen Tüten, mein Ziel war im dritten Stock. Als ich mich langsam zu den Aufzügen begab fühlte ich mich beobachtet, so unauffällig wie möglich sah ich mich um, doch da war nichts. Es waren einfach nur normale Menschen in dieser Mall die entweder mit ihren Starbucks Kaffees zum Ausgang hetzten und dabei wild telefonierten, oder Mütter die mit ihren kleinen Kindern shoppen gingen und dabei schon nah an einem Nervenzusammenbruch waren, eine Mutter hatte sogar Drilling in ihrem Kinderwagen. Das bildete ich mir ein, weil ich noch nie in so einem Shop war. Es war einfach nie mein Ding gewesen oder sollte ich eher sagen, ich hatte nie wirklich die Möglichkeit es >mein Ding< werden zu lassen? Ash hätte mich hochkantig verprügelt und für eine Schlampe betitelt oder wer weiß, vielleicht hätte ihn das einen Grund gegeben seine Freunde noch mehr >Spaß< mit mir zu erlauben.


Unsicher sah ich den Unterwäscheladen an. Ich wollte dort rein, aber meine Füße bewegten sich nicht. Wieso stellte ich mich denn so an? Ich verstand mich selbst nicht, aber es war mir unangenehm, wenn die Verkäufer einen schief ansahen? Oder die Kunden? Wieso war ich eigentlich so ein Angsthase geworden? Tief ein und ausatmen, Lily und los! sprach ich mir Mut zu und lief in den Laden, es kam mir vor wie in Zeitlupe und es fühlte sich an als ob das ganze Einkaufszentrum mich anstarrte wie ich den Laden betrat. Doch als ich im inneren des Ladens war, traf mich nur kühle Luft und ein angenehmer Geruch nach Flieder.

Unsicher sah ich mich um, ob mich nicht wirklich jemand anstarrte, doch die Frauen hier waren mit sich selbst beschäftigt. Entweder sahen sie sich einen Bikini an oder Spitzenunterwäsche, andere ließen sich von einer Verkäuferin beraten.

>>Kann ich Ihnen helfen?<< riss mich eine zarte Stimme aus den Gedanken und ich starrte eine blond, lächelnde Frau etwa Ende vierzig ins Gesicht. Sie war vielleicht so groß wie ich und hatte etwas mehr auf den Hüften. Das war ein Wunder, denn jede andere Verkäuferin war ein Zahnstocher auf zwei Beinen. Ihr Hüftgold machte sie mir irgendwie symphatisch.


>>Geht es Ihnen gut?<< hakte sie stirnrunzelnd nach, die Falten wo sich dabei auf ihrer Stirn bildeten, sahen niedlich aus. Oh Gott Lily! Sprich endlich! Sie muss dich ja für eine Irre halten! >>Ähm...entschuldigen sie...äh ich war in Gedanken. Ja, ja sie können mir durchaus helfen ich...suche, U-unterwäsche<< Nein wirklich, Lily? In einem Unterwäscheladen suchst du Unterwäsche? Nicht eine Winterjacke? Sofort verschwanden wieder die Falten auf ihrem Gesicht und sie lächelte wieder. >>Na da sind sie bei uns genau richtig, haben sie schon eine Vorstellung?<< Überfordert sah ich mich um, zwischen Tangas, Spitzenunterwäsche, Balconette BHs und lauter anderen Unterwäschearten von denen ich keine Ahnung hatte. Ich trug weder Tangas noch Strings. >>N-nein<< stotterte ich schließlich. Ich musste aussehen wie Bambi verloren in einem Unterwäscheshop. Oh Gott. Aber die Verkäuferin schien das nicht zu stören. Sie ließ ihren Blick an mir herunter gleiten und nickte dann sichtlich zufrieden. >>Sie haben eine tolle Figur und wegen ihrem braunen Haar und ihren grünen Augen habe ich denke ich genau das richtige für Sie! Und nennen sie mich doch bitte Lisa. Gehen sie doch schon mal in eine Umkleide ich bringe Ihnen gleich etwas zu trinken und ein Set, in Ordnung?<< Ich blinzelte. Wow, das war etwas vollkommen anderes als ich erwartet hatte. >>Natürlich<< murmelte ich und huschte zu den Umkleiden mit grauen Vorhängen. Schnell versteckte ich mich in einer und atmete tief ein und aus. Als ich mich im Spiegel sah, war es ein Wunder das Lisa noch nicht den Notarzt oder die Irrenanstalt gerufen hatte. Meine Haare waren völlig zerzaust, ich war knallrot und meine Augen wirkten zu groß für mein Gesicht.

Rehability-Stille Wasser sind tief Där berättelser lever. Upptäck nu