Tredici

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"Also ehm wie geht's dir?", fing ich an als ich mich im Restaurant umblickte anstatt Will anzusehen.
"Das hast du mich bereits zum vierten Mal gefragt und mir geht's immer noch gut", antwortete er amüsiert und legte dabei seine Hand auf meine, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen.
Ich lächelte ihn etwas gezwungen an ehe ich antwortete.
"Ja ich weiß. Es ist nur so, dass ich immer noch etwas aufgelöst bin von dem Abend als du mir von den beiden Kriminellen berichtet hast", log ich, um auf das Thema zu sprechen zu kommen.
In Wirklichkeit war ich mehr nervös über das Gefühl beobachtet zu werden.
Es war so als würde sich jemandes Blick direkt in meinen Hinterkopf bohren, doch sobald ich mich umdrehte war es weg.
"Dawn, du musst dir deswegen keine Sorgen machen. Wir haben das unter Kontrolle", versuchte mich Will zu beruhigen.
"Habt ihr sie schon schnappen können?", hakte ich nach obwohl ich die Antwort wusste.
"Nein", antwortete er gezwungen ruhig.
Ich tat so als wäre ich erschüttert deswegen und sah auf den Tisch.
"Aber falls es dich beruhigt einer von ihnen ist tot", warf er sofort ein.
"Wirklich? Durch wen?", fragte ich gespielt schockiert nach.
"Dawn vielleicht sollten wir das Thema wechseln", kam es von ihm.
"Gott nein, ich finde das viel zu interessant. Vor allem wenn du das erzählst", sprach ich sofort und versuchte es etwas zu retten in dem ich mit meiner Hand seinen Arm auf und abrieb.
"Oh ehm wirklich?", gab er von sich.
Ich rutschte mit meinem Stuhl näher zu ihm.
"Wirklich", sprach ich lächelnd.
"Ich ehm wissen wir noch nicht. Unsere Quelle wird es uns aber erzählen sobald er es gelöst hat", antwortete er, wobei er auf meine Hand sah, die auf seinem Arm ruhte.
"Quelle? Gott, dein Job ist so interessant, wie in diesen ganzen Actionfilmen", schleimte ich und versuchte dabei mein Gesicht nicht zu verziehen, weil Dante, Ty und Jordan in meiner Wohnung saßen und alles mithörten.
Ich war von ihnen verkabelt worden.
Will lachte auf.
"Na ja, schon irgendwie", sprach er grinsend.
"Und wer ist diese Quelle? Denkst du sie ist vertrauenswürdig?", hakte ich neugierig nach.
Die Quelle konnte nur Giuseppe sein.
"Sie hat keine Wahl als vertrauenswürdig zu sein", kam es von ihm zurück, weshalb ich meine Augenbrauen zusammenzog.
"Okay...ehm was wollten die zwei Kriminellen eigentlich austauschen?", hakte ich nach.
"Dawn wir sollten echt das Thema wechseln. Es sind Informationen die geheim bleiben müssen", gab er von sich, weshalb ich anfing zu schmollen.
"Komm schon, das ist viel zu interessant. Außerdem werde ich das keinem erzählen. Wem denn auch? Du und Ty sind die einzigen Personen die ich in meinem Leben habe", versuchte ich es auf die Mitleidsschiene.
Er schüttelte nur etwas traurig seinen Kopf.
"Dawn ich kann wirklich nicht. Das was auf dem Stick ist, ist streng vertraulich", plauderte er unwissend aus.
Also wusste die FBI von dem Stick Bescheid...
Aber was war nun auf dem scheiß Teil?!
Ich nickte nur.
Weiter konnte ich ihn nicht ausfragen, da er all meine Versuche abblockte.

"Okay, ich gehe mich mal schnell frisch machen bevor wir aufstehen", teilte ich ihm kurz mit nachdem wir eine halbe Stunde über banale Sachen geredet und etwas gegessen hatten.
Auf dem Weg aufs Frauenklo konnte ich Augen auf mir spüren.
Ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden vom ersten Moment an als ich mich mit Will getroffen hatte.
Gott, ich bilde mir den scheiß nur ein...
Ich hätte nicht so viel Horrorfilme mit Aurora gucken sollen.
Auf der Toilette sah ich zunächst in den Spiegel und schüttelte meinen Kopf.
"Du bildest dir das ein", murmelte ich bevor ich meine Hände wusch.
Gerade als ich sie abtrocknete kam eine weinende Frau herein und sah sich aufgelöst im Spiegel an.
"Gott, ich bin so blöd", schluchzte sie und versuchte verzweifelt den Fleck aus ihrer weißen Bluse zu waschen.
Ich blickte sie mitleidig an.
"Kein guter Tag huh?", sprach ich sie an.
Sie sah kurz erschrocken zu mir ehe sie antwortete.
"Nein, nicht wirklich. Ich bin hier auf einem Meeting mit einem möglichen Investor aber sehen Sie mich mal an", antwortete sie und fuhr sich gestresst durch ihre blonden Haare.
Ohne wirklich darüber nachzudenken zog ich meinen roten Blazer aus und überreichte es ihr.
"Du kannst das hier anziehen, wenn du es zuknöpfst sieht man den Fleck nicht", bot ich ihr an.
Sie zog perplex ihre Augenbrauen zusammen.
"Wirklich?", fragte sie ungläubig.
"Klar, ich mag den Blazer eh nicht", sprach ich gleichgültig.
Sie nahm ihn etwas zögerlich an bevor sie es anzog.
"Hey jetzt siehst du aus wie ich vorher", gab ich grinsend von mir als ich uns beide vor dem Spiegel ansah.
Sie lachte auf.
"Ja wegen den blonden Haaren", stimmte sie mir zu.
"Du kannst mir deine Nummer geben dann könnte ich dir dein Blazer zurückbringen und danke deswegen", sagte sie daraufhin.
"Quatsch. Du kannst ihn behalten und jetzt solltest du zu dem Investor", schüttelte ich ihren Vorschlag ab.
Sie nickte lächelnd.
"Danke nochmal", bedankte sie sich bevor sie aus der Toilette eilte.
Ich seufzte auf und verließ das Badezimmer dann auch.
Das komische war nur, dass ich keine Blicke mehr auf mir spürte.

Ruthless. |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt