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„Fuck, hör nicht auf Clarke." Ich greife fester in das Bettlaken, Clarke ist einfach unglaublich. „Gott, ja!"

„Wer hätte gedacht, dass du so laut sein kannst." Mit einem Augenrollen drücke ich ihren Kopf wieder runter, aber in diesem Moment hören wir Schritte auf dem Flur.

„Shit!" schnell ziehe ich Clarke zu mir und werfe die Decke über uns, gerade als Noah die Tür aufdrückt.

Ich bin noch völlig außer Atem, aber versuche es zu verstecken, während Clarke nur ins Kissen lacht.

„Mama, Mommy, ich habe Hunger."

„Buddy, es ist 7 Uhr morgens."

„Ja." Er zuckt mit den Schultern und sieht mich erwartungsvoll an.

„Er kommt so nach dir." Kommentiert Clarke, wofür ich ihr unter der Decke in die Seite kneife.

„Wir sind gleich da."

Als er die Tür schließt beginne ich sofort damit Clarke zu kitzeln. Sie dreht und windet sich mit Tränen in den Augen unter mir, aber hat keine Chance. Grinsend lasse ich von ihr ab als ich über ihr lehne und schaue ihr dabei zu, wie sie die Tränen wegwischt. Schmetterlinge fliegen durch meinen Bauch wie an dem Tag wo wir uns das erste Mal gesehen haben. Sie ist so wunderschön, auch schon morgens, wenn sie aufsteht, was sie mir aber nie glaubt.

„MAMA!" jetzt Lachen wir beide los als wir Noah erneut rufen hören.


„Ok komm, bevor er verhungert."

Nachdem wir uns angezogen haben gehen wir in die Küche, wo Noah schon angefressen auf dem Barhocker sitzt und ungeduldig mit seinem Finger auf dem Tresen tippt.

„Was möchtest du denn, Bud?"

„Nutella!"

„Was, das konntest du dir nicht selber machen?" Clarke lacht, als sie mir einen Kuss in den Nacken drückt und an mir vorbei zum Kühlschrank geht.

Noah lächelt über diese Geste, bevor er wieder zu mir schaut.

„Ich meinte Nutella auf Pancakes!"


„Ah, jetzt verstehe ich."

Es ist inzwischen drei Monate her, dass Finn verhaftet wurde. Zum Glück sind Costia und ich mit einem blauen Auge und jeder Menge Überstunden noch gut davongekommen. Ich habe auch sofort meine Arbeitszeiten halbiert, als Clarke mich gebeten hat wieder bei ihr und Noah einzuziehen. Es hat einen Monat und jede Menge Gespräche gebraucht, bis wir entschieden haben es nochmal zu versuchen und alles besser zu machen.

„Nyko kommt nachher vorbei, wisst ihr schon was ihr macht?" höre ich Clarke Fragen, die wie immer morgens am Tresen steht und ihren Kaffee trinkt.

„Er will mir von seinem neuen Geschwisterchen erzählen!" ich lache, während Clarke ihren Kaffee auf den Tresen spuckt und ihn geschockt ansieht.

„Geschwisterchen?"


„Ja, er sagt Tante Octavia schenkt ihm eine Schwester."

„Wow... ok."

Ich werfe Clarke einen Lappen zu, die mit roten Wangen über den Tresen wischt. Kurz darauf lege ich die fertigen Pancakes auf drei Teller, Clarke schneidet ihre sorgsam, während Noah und ich sie einfach mit den Fingern essen und verschlingen. Ich sehe aus dem Augenwinkel wie Clarke mit den Augen rollt, aber ignoriere es.

„Bekomme ich auch ein Geschwisterchen?" jetzt verschlucke ich mich an meinem Essen, bis Clarke mir auf den Rücken klopft.

„Hättest du gerne eines, Schatz?" fragt Clarke grinsend.

„Ja! Aber einen Bruder- oder nein eine Schwester- oder..." während er seinen inneren Monolog laut weiterführt grinse ich zu Clarke herüber, die sich auf die Lippe beißt, bevor wir wieder zu Noah schauen. „...ein Bruder könnte besser mit mir Fußball spielen, aber das können Mädchen auch!"

„Bud." Ich wuschle ihm durch die Haare und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. „Wir warten ab, in Ordnung?"

„Ok Mommy."

Ich zwinkere Clarke noch zu, bevor ich ins Schlafzimmer gehe und mich für die Arbeit fertigmache. Nun ist alles so geregelt wie es sollte, wir haben genug Zeit für Noah, wir lieben uns und streiten uns nicht mehr. Unser Sohn ist wirklich glücklich und zeigt es uns jeden Abend, wenn er ins Zimmer gerannt kommt und uns fest umarmt, bevor er schlafen geht.

Als ich die Treppe runterkomme ist bereits die Küche aufgeräumt und Noah bereit für die Schule. Er ist da genau wie ich, schnell und effektiv, während Clarke eine halbe Ewigkeit braucht, bis sie angezogen ist. Ich grinse als meine Ex-Frau-und-wieder-Freundin gähnt und Noah noch einen Kuss auf die Wange drückt.

„Bis später Mama!"

Er rennt bereits aus der Tür, während ich um Clarkes Hüfte greife und sie an mich heranziehe. Automatisch wickeln sich ihre Arme um meinen Hals, sie sieht mich so verträumt an wie am ersten Tag, es ist ein unfassbar schönes Gefühl ihr anzusehen, wie wichtig ich ihr bin und wie sehr sie mich liebt.

„Ich hole ihn von der Schule ab und wir sind um 15 Uhr hier, gut?" sie grinst und drückt mir einen feuchten Kuss auf die Lippen.

„Perfekt."

Lächelnd und glücklich wie noch nie greife ich nach Noahs Hand und gehe mit ihm zum Auto, während er mir erzählt was heute in der Schule alles passieren wird. Ich bin dankbar, dass alles so gekommen ist, denn nun weiß ich meine Familie mehr zu schätzen und ich weiß eines, ich werde sie nie wieder enttäuschen.

/ 5 Jahre später /

Ich laufe durch das Chaos im Wohnzimmer und ducke mich passend, als Noah eine Tasche über mich hinweg und zu Clarke wirft, die sie gekonnt auffängt.

„Wann kommt deine Mutter?" frage ich und stopfe die letzten Spielsachen in die Boxen.

„Sie müsste in ehm... oh Gott! Sie müsste in 10 Minuten hier sein."

„Chill Mama, sie kennt uns doch." Noah sieht sie verwirrt an, während ich ihm einen bösen Blick dafür zuwerfe, dass er so mit Clarke spricht.

„Ok, das Essen ist fertig und es ist aufgeräumt, eigentlich sind wir auch fertig. Noah räum bitte dein Spielzeug und das von deiner Schwester weg."

„Ich habe kein Spielzeug." Brummt er als er den Flur mit den Boxen in der Hand entlanggeht. „Ich bin kein Baby mehr."

„Wie war das junger Mann?"

„Nichts nichts!" man hört wie er den Gang nun schneller entlangläuft, worauf Clarke und ich lachen müssen.

Sie sieht wieder so atemberaubend aus in ihrem weißen Sommerkleid, ich frage mich wie ich nun den ganzen Nachmittag meine Hände von ihr lassen konnte. Während sie mir irgendwas davon erzählt, was es gleich zu essen gibt, greife ich an ihren Arm und ziehe sie zu mir. Meine Lippen landen auf ihren, sie quiekt etwas geschockt, aber dann lächelt sie in den Kuss und legt ihre Arme um meinen Hals.

„Wofür war das?"

„Einfach dafür, dass du du bist."

Als sie mich erneut küssen will hören wir Babygeschrei und Noah der ruft, dass er gerade beschäftigt ist und nicht kann. Ich lächle, küsse Clarke nochmal und gehe dann zum Kinderbett, welches im Wohnzimmer steht. Vorsichtig streichle ich über den Kopf meiner Tochter und hebe sie in meinen Arm.

„Ruhig Hope, alles wird gut." Flüstere ich und drücke ihr einen Kuss auf die Wange.

Als Abby mit ihrem neuen Freund das Haus betritt ist wieder Chaos entstanden, aber Clarke und ich haben nur gelacht und es so gelassen. Noah starrt auf sein Handy, bis ich es ihm wegreiße und er seine Großmutter und den neuen Freund vernünftig begrüßt. Hope sitzt durchgehend auf meinem Arm und spielt mit meinen Haaren, während ich nur grinsend durch das Haus laufe, mit einer perfekten Familie und allem was ich mir je gewünscht habe.

Clexa-Short-Story --- ScheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt