Prolog

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Clarke ging, wie jeden Tag in der Woche, durch die große Tür des Polis Kindergartens.
Das Gebäude war groß und hell und machte schon von außen einen ziemlich wohlhabenden Eindruck.
Direkt hinter den Eingangstüren sah man bemalte Wände mit den verschiedensten Figuren aus Disney und diversen anderen Zeichentrickmotiven.
Die Eingangshalle war groß und verfügte über ein paar Sitzmöglichkeiten. Auf den kleinen Tischen befanden sich verschiedenste Flyer über das Angebot des Kindergartens.
Es gab 3 Abzweige von der Halle aus.
Einmal den Gang auf der linken Seite für die Neuankömmlinge.
Im mittleren Gang befanden sich die Räume für die Kinder, die schon ihr zweites Jahr im Kindergarten verbrachten, wozu auch ihr Sohn gehörte.
Und rechts befanden sich die Räume der ältesten Kinder.
Ebenfalls rechts, neben dem letzten Abzweig führte eine Treppe nach oben.
Das Geländer war durch Trenngitter geschützt, um sicherstellen zu können, dass die Kinder nicht von der Treppe herunter fallen konnten.
Da oben hatten sie den Turnraum und auch noch einige Räume für verschiedenste Angebote.
Routiniert betrat die blonde Frau den Gang, welcher zu den Räumen der Kindergartenkinder im Alter ihres Sohnes führte.

Schon von Weitem sah eine der Erzieherinnen die junge Mutter zu ihnen kommen.
„Aden, deine Mama ist da!", rief die sanfte Stimme durch den Raum, wo die Kinder friedlich miteinander spielten. Der kleine Junge war allerdings ganz vertieft in ein Puzzle, welches er gerade mit einem kleinen Mädchen spielte.
Clarke musste schmunzeln bei dem Anblick.
Ihr Sohn war mit seinen Gedanken immer total vertieft in das, was er gerade machte.
Wartend stellte sie sich in den Türrahmen, denn die Kindergartenräume durften nicht mit Straßenschuhen betreten werden.
„Aden~" Neugierig schaute der blonde Junge auf und sofort fing er an zu strahlen, als er seine Mama erblickte.
„Deine Mama ist da", wiederholte seine Erzieherin lachend.
„Mom!" Sofort sprang der Kleine auf und lief eilig zu seiner Mutter, welche in die Hocke ging, um ihn in ihre Arme zu schließen und ihn direkt im Anschluss auf ihren Arm zu heben.
„Hallo mein Schatz. Hattest du einen schönen Tag?", fragte die junge blonde Frau ihren Sohn, welcher sich kurzzeitig an ihre Schulter gekuschelt hatte und sie dann mit großen Augen ansah.
„Ich kann jetzt bis 10 zählen!", erzählte der Kleine voller Stolz.
„Guck! 1 .... 2... 3... 4.... 5... 6..." Der Kleine ließ bei jeder Zahl einen Finger aufploppen und musste dann stocken.
Hilfesuchend drehte er sich zu seiner Erzieherin um.
„Aden, was kommt nach der 6? Die?...." Sanft drückte sie Adens Zeigefinger hoch, welcher die 7 symbolisierte.
„7!", gab er grinsend von sich, ehe er seine Zählkünste mit '8...9.... und 10!' beendete.
„Das ist ja super, mein Schatz! Das hast du wirklich toll gemacht", sagte seine Mutter stolz zu ihm.
„Lexa hat mir das beigebracht!", verkündete er fröhlich.
„Und du hast das super gemacht, kleiner Fratz. Gehst du noch eben das Puzzle wieder wegräumen?", fragte ihn seine Erzieherin, was er mit einem ‚Okay' beantwortete und die Blonde ihn wieder runter ließ.
Sofort rannte der Kleine eifrig zu seiner Freundin und half ihr das Puzzle einzuräumen.

„Er ist ein richtiger Wirbelwind", lachte Lexa und wandte sich mit einem liebevollen Lächeln an die Mutter ihres Schützlings.
„Ohja, das ist er. Dieser Kindergarten ist einfach das Beste was wir uns heraussuchen konnten. Danke das ihr euch so toll mit den Kids beschäftigt", entgegnete sie ebenso freundlich.
„Das ist unser Job, Clarke", platze eine andere Braunhaarige in das Gespräch der beiden Frauen und legte leicht einen Arm um die Schultern der Blonden, welche kurzzeitig zusammen gezuckt war.
„Gott, Octavia! Du hast mich erschreckt!" Die Angesprochene lachte leicht und zuckte mit ihren Schultern.
„So kennst du mich", meinte sie frech.
„Echo, lässt du das bitte? Deine Eltern kommen bestimmt gleich, um dich abzuholen", rief Lexa einem Kind zu, welches gerade dabei war, eine Kiste aus dem Regal zu ziehen.
Aufmerksam schaute das angesprochene Mädchen zu ihren Erzieherinnen und nur wenige Sekunden später hörte man schon, wie die ganze Kiste ausgekippt wurde.
Lexa verdrehte ihre Augen.
„Dieses Kind macht mich noch wahnsinnig! Ich gehe mal zu ihr", murmelte Lexa.
„Entschuldigt mich." Und schon war Lexa auf dem Weg zu der kleinen Chaotin.
Octavia konnte nicht anders und kicherte belustigt.

Gedankenverloren folgte Clarke der Braunhaarigen mit ihrem Blick und heftete sich an sie fest.
„Ich glaube, die beiden werden niemals Freunde~", gab Octavia von sich und schüttelte ein wenig ihren Kopf, als sie ihre beste Freundin ansah.
„Hallo? Erde an Clarke?", fragte sie und wedelte mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht herum.
Verwirrt schüttelte die Angesprochene ihren Kopf.
„Was?", fragte sie leicht neben der Spur.
„Ist alles okay?", wollte die Braunhaarige besorgt wissen.
„Hmh klar... sorry.. Ich war mit meinen Gedanken nur woanders." Erst jetzt wendete sie ihren Blick wieder zu ihrer besten Freundin, welche skeptisch ihre Lippe nach oben verzog.
„Hmh~", gab Octavia wissend von sich.
„Ich weiß genau, dass deine Gedanken sich hier im Raum aufgehalten haben", meinte sie frech.
„Ach komm- red keinen Blödsinn O-"
„Mom! Heute kommt Dad nach Hause!" Mit voller Aufmerksamkeit wandte die Blonde sich wieder an ihren Sohn, welcher schon wieder vor ihr stand.
„Das stimmt Aden. Mal sehen ob er zuhause ist, bevor du ins Bett verschwindest", grinste sie frech und kitzelte den Kleinen in der Seite, welcher sich lachend zwischen ihren Fingern wand.
„Na komm Wirbelwind~ Schuhe anziehen." Liebevoll schubste sie ihn ein wenig Richtung Flur.

„Gleich Mom!" Schnell rannte der kleine nochmal zu Lexa und klammerte sich an ihr Bein.
„Nanu?" Verwirrt schaute sie an ihrem Bein herunter und strich dem Blonden durch seine Haare.
„Wann komme ich wieder?", wollte er neugierig wissen.
„Noch 3x schlafen", antwortete Lexa und man konnte von der Tür aus sehen, dass Aden das mit seiner Erzieherin an den Fingern abzählte.
„Nun aber schnell, deine Mama wartet schon!", grinste sie und schaute dem Jungen hinterher, welcher geradewegs an seiner Mama vorbei rannte, um sich auf die kleine Bank im Flur zu setzen - unter seiner Garderobe, welche durch einen Löwen gekennzeichnet war.
„Deine Gedanken sind schon wieder nicht hier bei mir~" Clarke hörte diesen Satz ihrer Freundin nur im Unterbewusstsein, denn in dem Augenblick traf ihr Blick jenen von Lexa.
Sie konnte es nicht vermeiden, dass sie ein wenig rot wurde, ehe sie sich selbst zwang, wieder ihre beste Freundin anzusehen.
„Sorry..".
„Ist es wegen Finn?", wollte die Braunhaarige wissen.
Clarke schüttelte allerdings nur ihren Kopf, was Octavia dazu brachte, resigniert aus zu seufzen.
„Clarke ....-"
„Octavia... es ist alles gut. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende." Sie versuchte sich ein Lächeln aufzuzwingen und ging dann zu ihrem kleinen Sohn, welcher gerade den Klettverschluss an seinen Schuhen zu machte.
Sie half ihm noch mit seiner Jacke und schnappte sich dann seinen Rucksack und seine Brotdose aus dem Fach, um den Kindergarten wieder zu verlassen.

It takes two to tangoWhere stories live. Discover now