Kapitel 8 ~ Die Stadt

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Da saß ich nun und mein erster Gedanke war:

Mein Leben scheint mich wirklich zu hassen...

warum ausgerechnet die zwei... das ist ja wie in einem schlechten Manga... Was passiert als nächstes?! Kumiko wird eifersüchtig, da ich da bin und will mit Akio noch irgendwo anders hin, damit er sich nicht in mich verliebt, was zu dem Zeitpunkt, aber bereits zu spät ist?! Ich drehte meinen Kopf wieder weg und schaute auf den Boden vor mir, bis Akio anfing in einem belustigten Ton zu sprechen:
Bist du es, Kazumi?! Was hast du denn da an? Rock, Hemd, Weste und Schleife?
Ich schaute nach links weg.
Also bist du es wirklich! Was machst du hier in solchen Klamotten?
Er schien sich innerlich tot zu lachen. Warum nur... Mit kalter Stimme antwortete ich dann:
Was geht dich das denn an? Was sucht ihr denn hier!?
Ich bin bloß hier, da ich Kumiko unbedingt die Innenstadt zeigen wollte!
Kumiko schwieg und nickte bloß.
Jetzt sag schon! Was machst du hier?
Denken, Kazumi, denken! Was soll ich sagen?! Ich werde ihm defenitiv NICHT vom Café erzählen! Ach egal, was interessiert mich denn schon ihre Meinung, solange sie da nicht vorbei schauen, ist alles in Ordnung.
Helfe in einem Café aus.
Akio schaute etwas überrascht.
Achso! Sag's doch gleich!
Dann schaute er zu Kumiko.
Lass doch demnächst mal zusammen in dieses Café gehen! Ist doch eine tolle Idee oder nicht?
Kumiko schaute etwas nervös hin und her, aber ehe sie antworten konnte, schritt ich ein und sagte mit ernster Stimme.
Nein, das ist eine extrem schlechte Idee.
Weshalb denn? Ist doch toll! Dann können wir dir mal bei deiner Arbeit zuschauen!
Vergiss es! Es ist eine schlechte Idee!
Ach komm schon, welches Café freut sich nicht über 2 weiter Kunden?
Während Akio immer noch versuchte, mich zu überzeugen und dabei auch so optimistisch und überzeugend klag, nervte es mich immer mehr. Bis ich dann sah, dass eine Bahn gerade hielt und ehe Akio etwas weiteres sagen konnte, stieg ich blindlinks in die Bahn, ohne auch zu schauen, wohin zu fuhr, dass letzte was ich sah, waren die erstaunten Gesichter von Akio und Kumiko. Ich verstand anfangs nicht ganz, weshalb sie so erstaunt waren, dass ich diese Bahn nahm, bis ich sah, wohin sie fuhr...
Das ist jetzt nicht wahr oder...
Ich fuhr in den teuersten Stadtteil von allen, wo nur die reichsten und angesehensten Familien lebten, eine ganz andere Welt, als die Umgebung, in der ich normalerweise wohnte. Zu meinem Pech war dies dann auch noch ein Expresszug, der nur dahin fuhr... Ich setzte mich auf einen Platz und wartete. Akio bringt mir wirklich nur Unglück... wenn ich da bin, kann ich erstmal auf die nächste Bahn zurück warten, hoffentlich dauert es nicht all zu lang... Nach 15 min Fahrt stoppte die Bahn dann. Nicht sehr viele Leute stiegen aus und alles war relativ leer. Was soll ich denn auch schon von Reichen erwarten? Weshalb sollten die auch mit der Bahn fahren? Ich ging zum nächsten Plan und schaute nach, wann der nächste Zug Nachhause kam und murrte vor mich hin:
Das kann jetzt doch nicht wahr sein... 2 Stunden?! Das kann doch nur ein schlechter Witz sein...
Ich schaute auf meine Uhr. 16:04 ... ich bin dann frühesten um 18:30 Zuhause... toll... ich kann 2 Stunden in diesen Klamotten hier warten... Ich griff in meine Rocktasche und hoffte etwas Geld zu finden. Ich schaute etwas enttäuscht auf meine Hand. 2€... und im teuersten Stadtteil... mit etwas Glück krieg ich irgendwas essbares... Ich schaute mich kurz um und sah eine Bank. Ich setzte mich auf sie und ließ meinen Blick durch den Bahnhof schweifen. Er sah viel ordentlicher aus als die anderen Bahnhöfe und schien auch etwas größer zu sein. Eine pure Verschwendung hier... hier fährt doch eh niemand mit der Bahn hin, also weshalb ist dieser Bahnhof besser als die anderen? Aber die eigentliche Frage ist. Was soll ich jetzt 2 Stunden lang machen... Die nächsten 20 Minuten verliefen recht langweilig. 1-ne Bahn stoppte hier und nur 2 Personen stiegen aus. Alles war ereignislos, nur der Wind wehte ein etwas Papier weg. Wie langweilig es hier ist... vielleicht sollte ich mich doch lieber etwas umschauen... das ist immer noch interessanter, als hier noch eine halbe Ewigkeit zu warten. Ich stand dann auf und verließ den Bahnhof. Das erste, was ich erblickte, war ein kleiner Springbrunnen und einige Läden. Ich ging weiter und folgte einer Straße, mit recht vielen Läden auf der linken und rechten Seite. Ab und zu sah ich auch ein paar Preise und zuckte erschrocken zusammen. Was sind das den für höllisch hohe Preise! Ich bog ein paar Mal ab und fand mich dann an einem kleinen Spielplatz wieder. Jetzt müsste ich mich hier nur noch verlaufen und verzweifelt an diesem Spielplatz sitzen, bis es anfängt zu Regnen und mich ein gut aussehender Junge aus der Gegend findet und zum Bahnhof begleitet. Tja. Aber leider ist das hier ja kein klischeehafter Manga. Ich blickte mich um und sah einige Häuser, mit wirklich schön bepflanzten Vorgärten. Als ich dann weitergehen wollte, fing es einwenig an zu tröpfeln Das kann jetzt doch nicht wahr sein oder?!... Ich blickte mich um und suchte nach einem Ort, wo ich mich unterstellen könnte. Fehlanzeige. Es gab nichts, wo ich mich unterstellen könnte, also ging ich wieder zu der Straße mit den ganzen Läden, in der Hoffnung einen Laden zu finden, wo es Regenschirme gab. Während ich nach einem Laden suchte, wurde das Tröpfeln immer stärker und es fing an zu regnen. Meine Klamotten waren inzwichen vollkommen durchgeweicht und es fühlte sich einfach nur wiederlich an. Ich schaute auf meine Uhr.  16:56... toll noch eine ganze Stunde... Nach 10 Minuten suchen, gab ich auf und schaute, während ich zum Bahnhof ging, die ganze Zeit auf den Boden. Alter... was ist das für ein scheiß Tag heute... erst die Sache mit Akio... dann die Aktion am Bahnhof und dann das hier... mein Glück hat mich wirklich verlassen, wenn ich überhaupt jemals welches gehabt hätte... Ich war vollkommen in Gedanken versunken, sodass ich nicht hörte, dass jemand mich ansprach. Ich hörte es nur ganz leise, aber es wurde immer lauter.
Hey du! Hey! Hallo?!
Ich schaute auf und in die Richtung von wo es zu kommen schien. Ein gut gekleideter Junge mit 2 Mädchen an seiner Seite stand da und schaute mich etwas verwirrt an. Ich seufzte nur und fragte kalt:
Was ist?
Was los ist? Weshalb läufst du einfach alleine ohne einen Regenschirm durch den Regen? Willst du vielleicht mit zu mir kommen, ich wohne hier in der Nähe...
Ich hatte nicht bemerkt, das der Regen schlimmer geworden ist, aber mich störte eher dieser Typ. Was denkt der sich bitte?! Wer würde bitte schön da mitgehen?! Der will doch nur noch ein Mädchen abgreifen! Jetzt tut er noch einen auf, ich bin freundlich und nett und will dir helfen, damit ich ihm folge und er später mit noch einem Mädchen angeben kann! Ich antwortete abweisend:
Nein, natürlich nicht!
Und ging weiter, aber ich hörte Schritte hinter mir.
Warum denn nicht? Wir sind doch schon seit einem halben Jahr Klassenkameraden und bei diesem Wetter solltest du wirklich nicht draußen rum laufen.
Hä? Der Typ ist in meiner Klasse? Seit wann? Ich schaute etwas verwirrt und überlegte kurz und dann fiel es mir ein. Aber ehe ich etwas antworten konnte, sagte er etwas bestürzt:
Ich sitze seit einem halben Jahr schon vor dir?... Erinnerst du dich wirklich nicht?... jedenfalls... willst du zu mir kommen, bis der Regen aufhört?

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⏰ Last updated: Feb 26, 2017 ⏰

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