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„Woods!" ich schrecke hoch und schaue zu meiner Vorgesetzten.

„Ja Indra?"

„Ist der Bericht über den Einbruch beim Juwelier letzte Nacht fertig?"

„Ja, ich schicke ihn dir." Antworte ich verschlafen.

„Gut. Und jetzt geh nach Hause, du siehst schrecklich aus." Ich nicke, bevor ich ihr die 20 Seiten schicke und den PC runterfahre.

Total übermüdet stolpere ich aus dem Polizeirevier und zu meinem Auto, ich bete nur, dass es ohne Probleme anspringt. Tatsächlich habe ich heute Glück, also fahre ich so schnell aber vorsichtig wie es nur geht nach Hause. Zu Hause, ja, so kann man es nicht wirklich nennen. Mehr die kleine zwei-Zimmer-Wohnung in der ich lebe, seit Clarke unser Haus übernommen hat. Seit einem Jahr hat sich so viel verändert und ich kann sicher sagen, dass nichts davon positiv ist.

In der Wohnung angekommen lasse ich mich sofort auf die Couch fallen und atme tief durch, wie schön wäre es jetzt einfach einzuschlafen. Im Halbschlaf bekomme ich mit wie mein Handy vibriert, genervt ziehe ich es aus der Tasche.

[Clarke: Noah fragt nach dir und wann du Morgen zu seiner Party kommst.]

Ich rolle mit den Augen, was denkt Clarke würde ich tun? Gar nicht zum Geburtstag meines einzigen Sohnes kommen? Ein bisschen kann ich sie aber auch verstehen, denn im letzten Jahr unserer Ehe hatte ich wirklich nicht viel Zeit für die beiden. Ich werfe es mir noch immer vor, ich bin schuld an der Scheidung.

[Lexa: Ich rufe später an. Morgen bin ich wie mit ihm besprochen um 18 Uhr da. Bis dann.]

Ohne weiter nachzudenken knalle ich das Handy auf den Tisch und schließe die Augen. Ein bisschen schlaf habe ich mir nach 24 Stunden arbeiten verdient.

/ Vergangenheit /

„Clarke bitte, ich hatte einen langen Tag."

„Das hast du immer!" irritiert und völlig übermüdet schaue ich in das wütende Gesicht meiner Frau.

Wir sind inzwischen schon jahrelang zusammen und auch schon lange genug verheiratet um den anderen in und auswendig zu kennen. Ich liebe sie über alles und würde alles für sie tun, deshalb gebe ich auf und lasse mich auf das Sofa fallen.

„Du hast recht, aber der neue Job-"

„Lexa, es freut mich, dass du nun so weit oben beim FBI bist, aber du bist nie zu Hause! Ich muss alles alleine machen und Noah leidet darunter." mein Atem stockt.

„Hat er was gesagt??" Clarke verschränkt die Arme und lehnt sich am Küchentresen an, ich sehe den Konflikt in ihren Augen.

„Er hat zu einem Freund gesagt du wohnst inzwischen im Büro, weil du kaum noch hier bist. Die Mutter des Kindes hat mich daraufhin gefragt ob wir uns getrennt haben."

„Oh mein Gott." Ich schlage mir die Hände vors Gesicht und atme tief durch, Tränen bilden sich in meinen Augen. „Clarke es tut mir so leid."

„Entschuldige dich nicht bei mir, sondern bei ihm. Ich bin es gewohnt."

Ich will etwas sagen, aber innerhalb von ein paar Sekunden ist sie aus dem Zimmer verschwunden.

/ / / / /

Es sind Wochen vergangen und laut Clarke hat sich nicht viel an meinen Arbeitszeiten geändert. Dass ich es schwer habe ständig meinen Boss zu vertrösten und meine Arbeit liegen zu lassen scheint sie nicht zu interessieren, sie sieht nur die Stunden in denen ich nicht zu Hause bin. Als mein Handy vibriert und ich sehe, dass es Noah ist, lasse ich sofort alles fallen.

Clexa-Short-Story --- ScheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt