Dead Man's Peak

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„Du verstehst es", es war mehr eine Aussage, als eine Frage. „Hier entlang! Dead Man's Peak ist ganz auf dem Gipfel." Er deutete einen schmalen Pfad entlang, der sich im tiefen Dickicht verlor.

Stumm folgte sie dem fremden Jungen namens Peter Pan zum Tod ihres Bruders. Sie gingen nicht zu schnell und brauchten trotz der unebenen Pfade nicht allzu lange bis zum Gipfel des Berges.

Vor einer Kurve bedeutete Peter Pan Avis anzuhalten und wandte sich ihr zu: „Warte hier. Und komm nicht dazu. Zum Abschied nehmen wirst du noch Zeit haben."

Abschied nehmen... Wieso sollte sie Abschied nehmen wollen? Averil konnte nicht fassen, dass sie gerade so dachte, aber irgendwie ließ sie der Gedanke daran, dass ihr Bruder bald tot war kalt. Er hatte es nicht anders verdient.

„Ich hab euch gewarnt", hörte sie Peter Pan sagen.

Avis lugte um den Felsen. Da lag Liam. Killian hatte sich über ihn gebeugt. War er schon tot? Immer noch spürte sie keinerlei Anzeichen von Traurigkeit.

Peter Pan ging auf ihre Brüder zu: „Er wird sterben, sobald das Gift sein Herz erreicht."

Er war also noch am Leben. Nun war sie sogar ein wenig enttäuscht. Sie lehnte sich zurück an den Felsen und lauschte dem Gespräch zwischen Peter Pan und Killian.

„Bitte! Er ist mein Bruder und alles was ich habe", vernahm sie Killians Stimme.

„Vielleicht hättest du ihn nicht dazu anstacheln sollen!"

„Er ist so starrköpfig. Es tut mir leid! Kannst du was tun?"

„Auch, wenn ich keine große Lust habe, heute ist dein Glückstag! Es gibt tatsächlich etwas..."

„Und was?"

Eine lange Pause folgte, bis Peter Pan fortfuhr: „Diese Quelle. In diesem Wasser steckt die Kraft von Neverland. Dieses Wasser hält die Insel und uns so...jung. Und nicht nur das: Mit einem Schluck davon, wird jede Krankheit geheilt!"

„Danke."

„Aber, ich muss dich warnen: Jeder Zauber hat seinen Preis! Und diese Quelle ist keine Ausnahme. Verlass diese Insel nur, wenn du ihn bezahlen willst!"

„Ja, was immer du verlangst, es gehört dir!" Killian wusste nicht, was er tat. Er dachte es würde ein Preis im Sinn von Gold und anderen Kostbarkeiten sein...

Plötzlich stand Peter Pan wieder neben ihr: „Er sollte gleich erwachen, falls du dich verabschieden möchtest."

Avis zögerte kurz, doch stemmte sich von der Felswand ab und trat neben ihre Brüder. Killian blickte nicht einmal zu ihr auf, als er Liam das Wasser zu trinken gab. Benommen öffnete Liam die Augen.

Killian hatte Liam den gesamten Weg zurück zum Strand gestützt und half ihm nun ins Ruderboot. Averil beobachtete ihn dabei. Den ganzen Weg über hatte keiner der drei ein Wort verloren.

„Er ist also das Einzige was du hast?", fragte sie herausfordernd, als Killian ihr die Hand reichte, um sie ebenfalls ins Boot zu führen.

Sein Gesicht verlor an Farbe und er wich ihrem Blick aus. „Avis... So hatte ich das nicht gemeint, dieser Junge, er..."

„Versuch es nicht. Hast du überhaupt eine Ahnung, was diese Pflanze anrichtet? Kennst du den Preis für die Heilung?", schnitt sie ihm das Wort ab und trat einen Schritt zurück. „Ihr solltet bleiben, aber ich weiß, dass ich nicht Grund genug bin, dich und Liam zurück zu halten! Du wirst ihm immer weiter folgen, aber was tust du, wenn er tot ist?"

„Avis!", schrie er aus dem Wasser. „Es tut mir schrecklich leid, aber jetzt komm!", erneut streckte er ihr die Hand entgegen.

„Nein, Killian. Ich bleibe", erklärte sie ruhig.

„Na schön", Killian schob das Boot in tieferes Wasser und sprang zu. Sie liefen aus, ohne sich auch nur einmal zu Averil umzudrehen.

„Verlässt du diese Insel nicht?" Peter Pan trat zwischen den Bäumen hervor und stellte sich neben Averil.

Avis antwortete ohne zögern: „Ich werde bleiben, was hätte ich davon zurück zu segeln in mein altes Leben? Also, wenn du nichts gegen ein wenig Gesellschaft hast, würde ich gerne bleiben", Avis war überrascht, wie schnell sie die Antwort hatte und wie leicht es ihr fiel sich gegen die zu entscheiden, die sie kannte.

„Gut, ich hab nichts dagegen. Willkommen auf Neverland!", er hielt ihr die Hand hin: „Peter Pan".

Sie ergriff die Hand verschmitzt lächelnd: „Avis Stracany."

Er zog eine Augenbraue hoch und lächelte: „Avis Stracany, hm? Was ist mit Averil Jones?"

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Er zog eine Augenbraue hoch und lächelte: „Avis Stracany, hm? Was ist mit Averil Jones?"

„Keine Ahnung. Verloren", lachte sie.

Sie beobachteten, wie die Jewel of the Realm das Segel aus Pegasusfedern hisste und wieder hoch in den Wolken verschwand.

Avis war der Spitzname, den Killian ihr immer gegeben hatte. Er bedeutete Vogel. Ihr Leben lang war sie eingesperrt gewesen, doch nun war sie endlich frei. Stracany war ein altes Wort, sie hatte es auf Schriften entdeckt. Stracany bedeutet verloren. Auf gewisse Weise war sie verloren und zugleich frei.

Once Upon A Time - Losing AverilWhere stories live. Discover now