Kapitel 5

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Kaum zehn Minuten später begann Sky aus ihrer Trance zu erwachen. Sie blinzelte, streckte sich und stand schließlich langsam auf. Gemütlich schlenderte sie auf Laurell und ihre Mutter zu und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie setzte sich mit an den Tisch und goss sich ebenfalls etwas Wasser ein. "Schön, dass du da bist. Tut mir leid, dass ich nicht ganz pünktlich war. Ich hoffe das macht nichts.", sagte Sky und Laurell schüttelte den Kopf. "Ist doch kein Problem. Ich war ja auch etwas zu früh da.", erwiderte sie und Sky nickte. "Soll ich dir erst einmal mein Zimmer zeigen? Dann können wir uns auch umziehen und ich erkläre dir was ich mir überlegt habe.", meinte Sky und sah Laurell fragend an. "Ja, gerne.", antwortete Laurell und stand zusammen mit Sky auf. "Danke für das Wasser.", bedankte sich Laurell noch schnell bei Aquene, dann eilte sie hinter Sky her. "Hier ist mein Zimmer.", erklärte Sky und öffnete eine Tür. Was Laurell dann sah verschlug ihr die Sprache. Das Zimmer war wunderschön geschnitten und in einem sanften, leichten Grün gestrichen. An der linken Wand hingen mehrere Instrumente und darunter stand ein Klavier. An der großen Fensterfront stand das Bett, durch eine Trennwand ein wenig abgetrennt zum Rest des Zimmers. An der rechten Wand hingen viele Bilder und dort befand sich auch Skys Schreibtisch. Rechts davon konnte Laurell eine weitere Tür entdecken. "Da geht es zum Bad. Da kannst du nachher auch duschen, wenn du magst.", erklärte Sky und deutete auf die Tür. Laurell nickte und stellt ihre Tasche ab. "Das Zimmer ist wunderschön.", meinte sie andächtig und sah aus dem Fenster. Sky lachte leise und ging in das Badezimmer, Laurell folgte ihr. Es war riesig , aber was sollte man auch anderes erwarten bei diesem Haus. Laurell beobachtete wie Sky durch eine weitere Tür verschwand und tapste ihr leise hinterher. Was sie dann sah verschlug ihr endgültig die Sprache. Es war ein begehbarer Kleiderschrank, in dem ordentlich gereiht Kleider, Hosen und Shirts hingen, Schuhe ordentlich an einander gereiht standen und Schmuck in Kästchen mit durchsichtigen Deckeln da lagen. "Wahnsinn.", flüsterte Laurell mit großen Augen und Sky drehte sich lachend um.
"Die meisten Sachen ziehe ich gar nicht an. Mit so schicken Kleidern, Röcken und Blusen kann ich wenig anfangen, aber manchmal muss ich mit zu irgendwelchen Meetings meiner Eltern. Da brauche ich das.", erklärte Sky und zog ein paar Sport Sachen aus dem Schrank.

"Ich hätte auch gerne so ein Haus. Es ist super schön und gemütlich.", schwärmte Laurell und Sky lächelte. "Du kannst ja öfter vorbei kommen. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn du hier hin und wieder mal übernachtest, dann können wir viel reden, lustige Filme gucken und einfach Spaß haben.", schlug Sky vor und Laurell sah sie verdutzt an. "Was ist? Habe ich etwas falsch gemacht?", fragte Sky. "Nein. Ich habe dich nur noch nie so viel auf einmal in so einem lockeren Ton reden hören.", erwiderte Laurell breit grinsend, woraufhin Sky kurz nachdenklich die Stirn runzelte und dann in das Lachen mit einstimmte. "Was genau machen wir heute eigentlich?", fragte Laurell und Sky begann sich umzuziehen. "Ich habe geplant mit dir zu einer schönen Stelle zu Joggen, die ich dir zeigen möchte. Die Route führt durch den Wald, sollte aber nicht zu lang sein. Wir können am Ziel eine kleine Pause machen.", erklärte Sky und stand schließlich in Unterwäsche vor Laurell, welche sie mit großen Augen anstarrte, dann rot wurde und den Blick senkte. Sky lachte leise und zog sich die Sportsachen an. "Tut mir leid, wenn ich dich in Verlegenheit gebracht habe. Ich habe nur kein Problem damit mich vor anderen Mädchen umzuziehen.", erklärte Sky schnell und Laurell kicherte verlegen. "Warum solltest du. Du hast einen tollen Bauch und lange Beine. Wer sich da für seinen Körper schämt müsste ziemlich dumm sein.", sagte Laurell, während sie ihre Sportsachen nahm und zum Badezimmer ging. "Laurell.", sagte Sky plötzlich und Laurell drehte sich fragend um. "Ich habe die Hoffnung, dass du mit etwas Sport und etwas mehr Muskeln eine andere Einstellung zu deinem Körper bekommst. Du bist nicht hässlich oder dick. Nur damit du das weißt.", sagte Sky sanft. Laurell nickte und drehte sich schnell um, damit die Tränen nicht auffielen, welche sich gerade ihren Weg in ihre Augen bahnten. In dem hellen Badezimmer zog sie sich eilig ihre Sachen über und stapfte dann hinaus. Sky war nicht mehr in ihrem Zimmer und Laurell lief vorsichtig die Treppe herunter. Verunsichert blieb sie im Flur stehen und tapste dann zum Wohnzimmer, in dem sie Sky entdecken konnte. "Hey, da bist du ja.", stellte Sky fröhlich fest als sie sich umdrehte. "Ich habe dir noch etwas zu trinken fertig gemacht, damit du dich an unserem Ziel erfrischen kannst.", meinte sie und reichte Laurell eine Flasche, die an einem Gürtel festgeschnallt war, so dass man sie um den Bauch legen konnte. "Danke.", erwiderte Laurell leise, dann liefen beide aus dem Haus. "Mom. Wir sind dann mal weg.", rief Sky noch durch das Haus und ihre Mutter antwortete mit einem glockenhellen 'Ja'. "Komm. Wir gehen am Hintertor raus.", bestimmte Sky und ging zügig los. Laurell sah sich währenddessen in dem riesigen Garten um. "Echt schön hier.", stellte sie fröhlich fest und Sky bejahte lachend, während sie Laurell ein kleines Tor aufhielt. "Jetzt geht es los. Bist du bereit?", fragte Sky und drehte sich Laurell zu, diese nickte zögerlich, woraufhin Sky langsam los lief und Laurell ihr hinterher rannte. Nach und nach reduzierte Sky ihr Tempo so weit, bis Laurell ohne Probleme neben ihr her laufen konnte und sah sie prüfend von der Seite an. "Alles gut?", fragte sie Laurell. "Ja, noch geht es.", erklärte diese und lächelte. "Wir werden wahrscheinlich nicht schneller laufen.", meinte Sky und deutete nach vorne. "Da oben wollen wir hin, auf den Turm." Laurell stöhnte auf. "So weit?", fragte sie entsetzt und Sky lachte. "Das schaffst du. Wir haben Zeit!" Zweifelnd runzelte Laurell die Stirn. "Ich glaube nicht.", antwortete sie Sky. "Klar schaffen wir das. Wir machen hin und wieder kleine Pausen, schauen uns beim Laufen die Natur an und schon sind wir da.", erwiderte sie bestimmt. "Wenn du von Anfang an dir selbst einredest, dass du diese Strecke nicht schaffen kannst, dann geht das auch nicht. Du solltest dringend lernen dein Leben von Grund auf positiver zu sehen. Alles so anzugehen, dass man alles schaffen kann, wenn man es möchte. Wenn es am Ende doch nicht funktioniert, dann kann man wenigstens behaupten man hätte alles in seiner Macht stehende getan, um an das Ziel zu kommen.", erklärte Sky und schenkte Laurell ein aufmunterndes Lächeln.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 13, 2020 ⏰

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