Kapitel 7

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4 Tage zuvor

Wütend rannte ich in das Büro von Deborah. Warum macht sie das immer und immer wieder? Wäre dieser Stalker nicht gewesen, wäre ich schon lange mit dieser Therapie fertig gewesen. Mir ging es besser, ich wäre gut klar gekommen... mit Derek's Hilfe. Und jetzt hatte ich schon ein paar Wochen nichts mehr von diesem Stalker gehört, wieso ließ sie mich immer noch nicht arbeiten?

"Wieso lässt du mich nicht mit ihnen fahren?" Deborah war mitten in einem Telefonat, als ich einfach ohne anzuklopfen in ihren Raum geplatzt kam. Schnell würgte sie ihr Gespräch ab und sah mich mit einem ihrer typischen Grinsen an. "Arizona! Was für eine schöne Überraschung dich hier zu sehen!" "Neeein, Nein,nein,nein,nein, Nein! Keine schöne Überraschung, überhaupt keine schöne Überraschung!", schrie ich sie an. "Ich habe gedacht du würdest mir endlich eine Chance geben, dass ich allen beweisen kann, dass es mir wirklich besser geht! Wieso gibst du mir nicht einfach eine Chance?" Mit einem kräftigen Husten und Nase - hochziehen, unterstrich ich meinen Ausbruch. Denn ja, ich hatte mir wie vorher gesagt eine kräftige Erkältung eingefangen, genauso wie JJ, doch die war noch etwas verschont geblieben, nicht so wie ich. Wenigstens war das Fieber weg, aber das hätte mich auch nicht davon abgehalten hier anzutanzen und Deborah die verdammte Hölle heiß zu machen. "Arizona, Schatz, du bist krank! Und nachdem was du mir am See gesagt hast, musste ich feststellen, dass du mir möglicherweise nicht immer die ganze Wahrheit gesagt hast und dass ich dich mehr hinterfragen sollte. Es ist bess..."
Mit einem Knallen flogen meine Handflächen auf ihren Schreibtisch, sodass ihre Lampe wackelte. "Sag mir nicht ständig was am besten für mich ist, das weiß niemand besser als ich!" Und beeinflusse nicht ständig meine Gedanken, versuch mir nicht immer einzureden, dass es mir schlechter geht, als es mir eigentlich geht! - Hätte ich am liebsten hinterher geschrien. Aber ich sah Tränen in ihren Augenwinkeln glitzern. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein...
Und dann hörte ich, wie sich eine Tür schloss. Meine Augen zu schmalen Schlitzen geschlossen, drehte ich mich langsam zur Tür und sah Derek hinter mir stehen. "Arizona?", fragte er vorsichtig und hielt mein Handy hoch. "Du bist nicht dran gegangen, da hab ich mir Sorgen gemacht... Ich hätte mir wohl eher um Deb Sorgen machen sollen. Was hat sie dir denn getan?" Vor Wut biss ich mir von innen auf die Wange. "Derek Morgan. Ich wollte einfach nur eine Chance! Hast du vielleicht schon mal daran gedacht, dass ich es ohne dich nicht aushalte? Wer weiß wie lange der Fall dauert!" "Ich werde dich doch auch vermissen, Crazy-Girl. Aber wenn Deb sagt du brauchst noch etwas Zeit, dann hab Vertrauen! Sie macht ihren Job schon eine Weile, sie hat Ahnung von Traumen wie deinen." Wie ich es in solchen Situationen hasste, dass er so eine sanfte Stimme haben musste.
"Ich komme bestens klar und eventuell würde ich noch viel besser klar kommen, wenn mir endlich jemand eine Chance geben würde, das auch zu beweisen!", grummelte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Arizona, du bist einfach noch nicht bereit dazu, vertraue mir..", sagte Deborah schon wieder mit ihrer manipulativen Stimme.
Hoffnungsvoll drehte ich mich zu Derek um, doch als ich sein Gesichtsausdruck sah, wusste ich, dass er gleich etwas sagen würde, was mir absolut nicht gefallen würde. "Na ja.. Wenn Deb sagt, dass du vielleicht noch etwas Zeit brauchst.. Schaden kann es bestimmt nicht!", fügte er schulterzuckend hinzu.
Deborah's dankendes Grinsen ließ mich ebenfalls grinsen. Allerdings kein Richtiges. Ich war ziemlich sauer, was man daran bemerken konnte,dass sich mein Mund ziemlich schnell wieder schloss.
Kurz wechselte ich mit beiden einen kurzen Blick. "Ich brauch frische Luft.",stieß ich dann hervor und lief schnellen Schrittes aus der Tür, den langen Korridor entlang, Richtung Ausgang. Meilenweit entfernt, zumindest kam es mir so vor, hörte ich Deb, wie sie mir hinterher rief, ich solle an meinen Termin morgen denken.

'Tz. An den Termin denken, den Termin kann sie mit sich selbst abhalten!', redete ich leise mit mir selbst und lief schnellen Schrittes mit geballten Fäusten den Weg nach Hause. Doch ich kam nicht weit, denn Derek hatte mich eingeholt. "Ist vielleicht keine so gute Idee..", sagte er bestimmt und hielt mich am Arm fest. "Was?", ich entriss ihm meinen Arm und drehte mich ruckartig um. "Dein Termin zu schwänzen, könnte den Menschen vielleicht nur noch mehr zeigen, dass du noch nicht bereit bist." Gerade wollte ich etwas sagen, oder eher schreien, ich wollte meinen ganzen Frust einfach rausschreien, aber meine Grippe kam mir dazwischen. Anstatt ihm zu sagen, dass mir ja auch niemand eine Chance gibt irgendetwas zu beweisen, nieste ich so heftig, dass ich beinahe nach vorne umfiel. "Gesundheit, mein Crazy-Girl. Komm ich bring dich heim ins Bett, da kannst du mich immer noch anschreien." Und da war schon wieder diese sanfte Stimme... Und schneller als ich bis 3 zählen konnte, lag ich in seinen Armen und wurde nach Hause getragen.
Kaum lag ich in unserem großen Bett, schlief ich auch schon ein.

Just Another Case | Criminal Minds FanfictionWhere stories live. Discover now