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Lucy

Gut vier Stunden später entschieden wir uns dazu das Gericht endlich fertig zu machen und richten es schön in einer runden Backform an, gießen die vorbereitete Soße darüber und schieben das Gemüse dann in den Ofen.

"So.", meine Mutter fährt sich mit dem Handrücken über die Stirn. "Jetzt heißt es warten. Ich gehe währenddessen mal duschen und mich fertig machen. Hab bitte ein Auge auf das Ratatouille."

"Tu das. Ich brauche später eh nicht lange im Bad.", ich nicke einverstanden und sie lächelt mir dankbar zu.

"Du bist ein Schatz!", mit diesen Worten verlässt die Braunhaarige die Küche und ich vernehme ihre Schritte, die zum Bad führen.

Seufzend lasse ich mich auf einem der Küchenstühle nieder.

Puuuh...ich bin dann mal fertig mit der Welt.

Nachdem ich das Gemüse fertig geschnippelt hatte, hatte ich mich noch dazu entschieden joggen zu gehen und hatte währenddessen nochmal eine kleine Pause am See eingelegt.

Wie sehr ich diesen Ort doch liebe.

Ich grinse in mich hinein und schnappe mir mein Handy, das ich direkt nach der Schule auf den Küchentisch liegen habe lassen und bis jetzt nicht mehr angefasst habe. Sofort fällt mir ein Schwall von Nachrichten und verpassten Anrufen ins Auge.

Der Übeltäter: Alice.

Etwas verwirrt runzelte ich die Stirn und entsperrte das Gerät.

Was will sie denn?

Da ich im Moment irgendwie das Bedürfnis habe mit ihr zu telefonieren, was wirklich sehr selten vorkommt, weil ich lieber schreibe, gehe ich in meine Kontakte und dann auf den grünen Hörer in ihrem Profil.

Das altbekannte Tuten erklingt und kaum drei Sekunden später hebt meine beste Freundin auch schon ab.

"Lucy! Warum antwortest du erst jetzt?! Ich hab mir Sorgen gemacht!", quatscht sie sofort los und ich rolle mit den Augen.

Da haut man mal ab und schon erwartet sie das Schlimmste...

"Beruhig dich. Mir geht's gut. Mein Handy lag die ganze Zeit auf dem Tisch und war auf stumm. Bin deshalb nicht drangegangen. Was ist denn los und warum machst du dir bitte um mich Sorgen?", ich lache auf, da mich diese Tatsache ziemlich amüsiert.

"Naja...du bist noch nie so ausgerastet und nachdem ich Ju vorgeschlagen habe dich am See zu suchen habe ich weder was von dir noch von ihm gehört.", erklärt mir meine Freundin kleinlaut und ich kann sie vor meinem inneren Auge mit einer ihrer Haarsträhnen spielen sehen.

Stimmt ja...sie hat ihm verraten wo ich bin...

"Warum hast du ihm eigentlich von meinem Ort erzählt? Ich wäre lieber alleine gewesen.", ich schnaufe.

"Ach komm schon...das war alles nur ein großes Missverständnis und jeder hat eine Chance verdient, um etwas erklären zu können...", schießt sie sofort zurück und ich seufze auf.

"Jaja...hatte aber auch was Gutes an sich...immerhin kann ich jetzt den Airfreeze richtig.", gebe ich ihr geschlagen recht.

"Huh? Wie das? Hast du dich tot geübt oder wie?", kommt es neugierig von Al.

"Nun jaaaa...Ju und ich haben uns sozusagen wieder „vertragen" und er hat mir danach geholfen.", antworte ich ihr immer leiser werdend.

Jetzt kommt wahrscheinlich gleich ein „Ich hab dir doch gesagt, dass er gar nicht so schlimm ist wie du denkst!"...

I Hate You | Julien BamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt