Kapitel 1: Neuanfang

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[Gerard]
Hier liege ich nun. An Frank gekuschelt in einem neuen "Leben".
Ich richtete mich auf und schaute auf Frank. Er erwiderte meinen Blick fragend und setzte sich ebenfalls auf.
"Alles okay Babe?"
"Ich kann es einfach noch nicht ganz glauben, dass das hier wirklich alles real ist..." Er kam mir jetzt näher und küsste mich intensiv. Er drückte mich zurück und setzte sich auf mich. Der Kuss wurde dabei nicht einmal unterbrochen. Nach einer Weile löste er sich von mir und grinste.
"Hast du es gespürt Gee? Ich bin jetzt hier! Wir sind jetzt hier und nichts wird uns jemals wieder trennen können!" Ich lächelte und war noch nie so glücklich wie jetzt gerade.
"Bereit deine mom und Helena wieder zu sehen?"
"Ja bin ich." Frank nahm meine Hand und führte mich durch die Straßen. Alle Häuser hier waren weiß und groß. Die Straßen ähnelten sehr der wie in New Jersey, doch hier schien die Sonne und alles war hell und weiß. Wie blieben an einem großen weißen Haus stehen.
Frank schaute mich noch einmal fragend an und ich drückte seine Hand, als Zeichen das ich bereit war. Er klingelte und nahm wieder meine Hand. Die Tür öffnete sich und da war sie. Meine mom. Sie trug ihr Lieblings Sommerkleid und ihre Orangenen Sandalen, passend zum Kleid. Mom sah ebenfalls, genau wie wir, so aus wie damals. Sie lächelte und streckte die arme aus. Ich ging auf sie zu und schubste sie erst etwas zurück was sie deutlich zu verwundern schien. Ich war immer noch sauer wegen den lügen damals, doch dann umarmte ich sie und sie streichelte mir sanft über den Rücken. So wie früher als wir noch eine normale fröhliche Familie waren. Ich schaute über ihre Schulter und sah eine ältere Frau im Türrahmen stehen. Sie trug einen Rock und eine mit Blumen bestickte Jacke. Helena! Ich löste mich von mom und ging auf sie zu.
"Helena?" Sie lächelte und nickte.
Ich sprang ihr schon fast in die arme und hatte Tränen in den Augen, aber es waren Freuden Tränen.
"Ich habe dich so vermisst! Es tut mir leid, dass ich nicht auf deiner Beerdigung war!"
"Ist okay Gee, ich verstehe das und die Dinge sind nunmal so gelaufen wie sie gelaufen sind, aber jetzt sind wir alle wieder beisammen und sollten einen Neuanfang starten! Außerdem musst du mir und deiner mom noch Frank genauer vorstellen!" Ich nickte und wir setzten uns an dem gedeckten Kaffeetisch. Helena hatte ihre berühmte Blaubeertorte gebacken und ich hatte endlich wieder eine schöne Tasse Kaffee vor mir.
"Also dann erzähl mir und deiner mom mal wie ihr euch kennengelernt habt."
"Ähm, also damals in der Schule wurde ich..." Frank merkte, dass ich nervös wurde und nahm unter dem Tisch meine Hand. Ich fühlte mich gleich etwas besser und fuhr fort.
"Ich würde damals mal wieder von welchen aus meiner Stufe zusammen geschlagen und Frank fand mich in der Jungstoilette und half mir." Ich schaute zu meiner mom und sie guckte mich entschuldigend an.
"Nach der zweiten nennen wir es "Rettung" lud Frank mich zu einem Kaffee eine und gab mir seine Nummer."
"Wer würde einem so süßen Jungen wie Gee hier denn nicht seine Nummer geben?" Frank lächelte und ich musste jetzt, im Gesicht, die Farbe einer Tomate angenommen haben. Wenn ich mal so überlege hat mir Frank sehr oft das Leben gerettet...und am Ende sogar selber geopfert...wegen mir...
"Oh gott." mir wurde auf einmal total schlecht und ich rannte raus an die frische Luft. Frank rannte mir sofort hinter her.
"Gee? Was ist passiert?"
"Du hast mir so oft schon das Leben gerettet und du bist sogar wegen mir gestorben...du hast dein Leben für mich geopfert..." Frank nahm mich in den Arm und ich weinte mich aus.
"Gee, ich war einfach der einzige mit Mikey der wirklich für dich da war... Und hättest doch bestimmt das gleiche für mich getan oder? Es kam alles halt so wie war. Aber jetzt sind wir wieder zusammen okay! Wir beginnen ein neues Leben!"
"Danke!"
"Ich liebe dich Gee! Und jetzt lass uns rein gehen ich muss unbedingt noch ein Stück von diesem Kuchen essen!" Ich kicherte und wir gingen wieder nach drinnen. Wir aßen alle noch ein Stück Kuchen und dann gingen Frank und ich wieder. Frank führte mich noch etwas herum und erklärte mir, dass man auch in die Welt mit den lebenden schauen kann. Dafür gibt es so was wie ein großes Buch in einer Bibliothek wo alle Namen der lebenden drin stehen. Doch man kommt da nicht so leicht dran. Ich frage mich wie es Mikey nach meinem tot geht. Aber er wird es schaffen ohne mich!
Zu hause angekommen kuschelten wir uns einfach wieder ins Bett und schauten wie früher Horrorfilme bis wir einschliefen.

The Ghost Of You (Fortsetzung von No Name)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt