"Mama, wie hast du Papa eigentlich kennengelernt?"

Teil 2

Katie P.o.V.
Am nächsten Tag beim Mittagessen schaute Lucy mich erwartungsvoll an.
"Wie ging es dann weiter, mit Pala und die?", fragte sie mich erwartungsvoll.
Ich schmunzelte: "Wo waren wir?"
"Beim Gewächshaus!"
Ich lächelte und erzählte weiter.
"Es war also Nacht, und Travis und ich standen beide verwundert, weshalb wir jetzt hier waren, da..."

Flashback

"Travis? Was machst du denn hier? Willst du wieder unsere Pflanzen ansprüen?", fragte ich, und konnte nicht ganz die Kälte aus meiner Stimme vertreiben.
"Ich weiß nicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es wichtig ist, hier her zu kommen! Ich hätte nicht vor, den Pflanzen etwas zu tun!", er Klang verwundert, jedoch auch ein wenig verletzt. Nicht mein Problem!
Mit Travis hatte ich nichts mehr zu tun!

Da hörten wir plötzlich ein leises Klick, wie, wenn jemand die Tür abschließen würde.
Travis und ich sahen uns an, dann rannten wir zur Tür (wobei er ein wenig schneller ankam) und drückten an der Klinke.
Schnell bewarheitete sich meine Angst.
"Abgeschlossen.", meinte auch Travis.
"Kannst du sie nicht durch deine Hermesfähigkeiten aufmachen?", fragte ich. Wozu war man denn ein Sohn des Hermes, wenn man nicht mal Türen aufmachen konnte.
Leider schüttelte Travis den Kopf.
"Die Tür wird von irgendeiner höheren Kraft zugehalten."
Ich hörte ein leises Kichern in meinem Kopf, die selbe Stimme, die mir auch sagte, ich solle her kommen.
Travis und ich sahen uns an und sagten gleichzeitig "Aphrodite. Das wird eine lange Nacht werden!"
Ich seufzte und setzte mich in eine Ecke während Travis hin und her lief.
"Müsste nicht jemand von deinen Geschwistern merken, dass du nicht da bist?", fragte er mich.
Ich schüttelte den Kopf. "Falls du es noch nicht bemerkt hast, ist es Nacht. Und normale Halbblute, so wie meine Geschwister und ich, schlafen in der Nacht. Was ist mit deinen Geschwistern?"
"Bei uns ist es normal, dass man in der Nacht nicht auftaucht und auch am nächsten Tag erst mittags, um schonmal Vorsprung vor den Verfolger zu haben."
Ich seufzte und lehnte meinen Kopf an der Wand an. Wir hatten also keine Chance, dass jemand uns fand.
Travis lief noch eine Weile hin und her, dann setzte auch er sich hin und wir schwiegen.
Bis er, nach ein paar Minuten, das Schweigen unterbrach und mich fragte: "Was hast du in den letzten zwei Jahren so gemacht?"
Ich schaute ihn überrascht an. "Wieso fragst du?"
"Vielleicht weil du meine beste Freundin bist, eher gesagt warst, und ich dich seit zwei Jahren kaum noch sehe?", meinte er augenverdrehen.
"Nichts. Viel. Trainiert, mich um die Blumen und meine kleinen Geschwister gekümmert.", sagte ich schulterzuckend.
"Warst du mal deinen Dad besuchen?"
Wenn Blicke töten könnten, wäre Travis jetzt ganz sicher bei Hades, mit dem Blick, den ich ihm zuwarf.
"Mein Dad ist tot, falls du das noch nicht mitbekommen hast!"
Travis zuckte zusammen und würde ein wenig blass.
"Was? Aber wieso? Und wann?"
"Kurz, nachdem Mom mich anerkannt hat, war ich bei ihm zu Besuch. Und da hat mich dann eine Dracenae angegriffen. Dad hat sich geopfert, damit ich fliehen konnte."
"Das tut mir leid, Katie. Wirklich.", meinte er, und klang auch, als würde er es ernst meinen.
Ich senkte den Kopf. "Schon in Ordnung.
Was hast du gemacht?"
"Naja, trainiert, Streiche gespielt. Spaß mit meinen Geschwistern gehabt. Das Leben genossen."
Ich nickte, und rutschte näher in Richtung Travis. Naja, ich setzte mich eigentlich neben ihn hin, und lehnte mich an ihn.

Flashback Ende

"Wie süß!", rief Lucy. Ihre blauen Augen strahlten. Die Tomatensuppe, die es heute zum Mittagessen gab, war kaum angerührt, so genannt lauschte sie meiner Geschichte.
"Ist Opa wirklich schön so früh gestorben?"
"Ja Lucy, Opa ist gestorben, als ich vierzehn war." Das war damals echt schwer für mich gewesen. Erst hatte ich meinen Vater, und kurz darauf meinen besten Freund verloren.
"Und nachdem du dich dann an ihm angelehnt hast, habt ihr euch dann geküsst?", fragte sie ganz aufgregt.
Ich lachte. "Hör einfach weiter zu. Der Kuss kommt noch früh genug."

Flashback

Ich wusste gar nicht wirklich, weshalb ich mich an ihm anlehnte. Aber ich tat es einfach. Und es fühlte sich genial an!
Und Travis roch so gut!

Travis P.o.V.
Katie kroch herüber und lehnte sich an meiner Schulter an. Aus einem Reflex heraus legte ich meinen Arm um die und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren.
Oh, ihre wunderschönen, braune Haare.
Ich nahm einen tiefen Atemzug von ihrem Geruch.
Wie sehr ich Katie doch vermisste!
Götter, ich hatte mich in dieses Mädchen verliebt! In ihre grünen Augen, ihre braunen Haare, ihr funkelnder Blick, ihr ganzer Charakter. Und ihre Stimme. Wie sehr ich einfach alles an ihr liebte!

Katie drehte den Kopf und wir sagen uns in die Augen.
Ich könnte in ihren wunderschönen grünen Augen mein Spiegelbild erkennen.
Aus einem plötzlichen Impuls heraus küsste ich sie.

Katie P.o.V.
Travis beugte sich näher zu mir und legte seine Lippen auf meine.
Es fühlte sich an, als würden in meinem Bauch 1000 Schmetterlinge fliegen. Und gleichzeitig ein kleines Feuerwerk hochgehen.
Kurz, es war einfach toll!
Als sich unsere Lippen lösten, sah Travis mir in die Augen.
"Willst du meine Freundin sein, Katie Gardner?", flüsterte er.
Als Antwort müsste ich ihn gleich wieder.

Flashback Ende

Lucy quieckte und strahlte. Langsam machte ich mir echt sorgen. Würde meine Tochter versehentlich mit einem Aphroditekind vertauscht?
"Und ab da wart ihr dann zusammen?"
"Ja. Wir hatten tagsüber zwar immer noch kaum Zeit, haben uns jedoch jede Nacht getroffen. Und immer, wenn ich einen schlechten Tag hatte, habe ich einfach daran gedacht, dass ich am Abend Travis Wiedersehen würde, und schon ging, was auch immer ich machte, leichter." lächelnd griff ich nach Travis Hand. Der grinste. "Hast du mir nie gesagt. Find ich aber toll!"
Wir lachten, und aßen unsere, fast schon kalten, Suppen.

So, das war der zweite Teil. Ich hoffe, es hat euch gefallen!