Teil 1

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Katie PoV:
"Mama, wie hasst du eigentlich Papa kennengelernt?", fragte meine kleine Tochter Lucy eines Abends, als sie gerade ins Bett gehen sollte.
"Haben wir dir dass noch nicht erzählt?", fragte Travis sie. Ja, Travis und ich hatten eine Tochter. 
Ich sah ihn an und lächelte. Ich erinnerte mich noch genau an den Tag, an dem ich ihn kennengelernt hatte. "Das war so..."

Flashback

Heute war mein erster Tag in diesem Kindergarten. Ich war so aufgeregt! Ob mich die anderen Kinder mögen würden? Viele kannten sich schon, aber mein Vater und ich waren erst vor kurzem von Boston nach New York gezogen.
"Pala, ich will nicht!", schluchzte ich und klammerte mich an seinem Bein fest. Er jedoch lachte nur. 
"Du schaffst das! Du bist doch meine schöne, mutige, große Katie!" Zögernd ging ich hinein, hielt ihn aber immer noch fest. Wir gingen zu einem Büro, wo schon eine junge Frau auf uns wartete, welche mich in ein anderes Zimmer schickte, um etwas mit meinem Vater zu besprechen.
Da stand ich nun, lauter Kinder, und ich kannte kein einziges.
"Hallo, bist du neu hier?", ein Junge, in meinem Alter, kam breit grinsend auf mich zu. Schüchtern nichkte ich.
"Ich bin Travis Stoll. Wenn du willst, kann ich dir alles zeigen."
"Ich bin Katie Gardner. Das wäre echt nett, ich kenne hier noch niemanden!"
"Doch, Du kennst mich! Also, komm."
Travis zeigte mir den Kindergarten und stellte mich jedem vor. 
Ich dachte, er würde dannach wieder zu seinen Freunden gehen aber er blieb den ganzen Tag bei mir. 
Und auch den nächsten und wieder den nächsten und... Ach, er blieb einfach immer bei mir!
Wir blieben aber nicht lange zu zweit, unserer Gruppe schlossen sich immer mehr Kinder an. 
Dennoch blieb Travis mein bester Freund. Wir waren inzwischen in der ersten Klasse.
Da sagte mein Vater mir, dass wir wieder zurück nach Boston ziehen würden. Erst starrte ich ihn nur ausdrucklos an, da die Information noch nicht richtig bei mir angekommen war. Dannach schrie ich ihn an, weil ich meine Freunde nicht verlassen wollte. 
Ich rannte zu Travis und heulte mich bei ihm aus. Ich sah, dass er von der Nachricht auch geschockt war. 
Eine Woche später zogen wir dann wirklich wieder zurück. Ich schaute die ganze Zeit aus dem Fenster und ignorierte meinen Vater.
Mit Travis bleib ich in Briefkontakt, doch unsere Briefe wurden immer unregelmäßiger und kürzer. Als wir ca. 11 Jahre alt waren, brachen sie komplett ab.

Falshback Ende 

"Ihr kennt euch schon seit dem Kindergarten?", rief Lucy erfreut, "das ist echt süß!" Travis schmunzelte. "Ja, wir kennen und schon ewig."
"Aber wann habt ihr euch dann wiedergesehen? Also, nachdem Mama weggezogen ist?"
"Erinnerst du dich an dieses Sommercamp, von dem wir dir erzählt haben?", fragte ich sie. Wir hatten uns dazu entschieden, Lucy erst von den Göttern zu erzählen, wenn sie größer war und es besser verstehen würde.
"Ja. Habt ihr euch da getroffen?"

Flashback

Ich seufzte. Schon wieder ein "erster Tag". Ich hasste es, wohin zu kommen, wo sich jeder kannte, und ich niemanden. 
Ich seufzte erneut und lief dann zielstrebig zum größten Haus, welches Babyblau gestrichen war.

Travis PoV:
Leise öffnete sich die Tür zur Hermes Hütte. Wir alle (okay, wie waren nur drei Personen, keine Ahnung, wo die anderen waren) starrten zur Türe. Ein Mädchen mit schulterlangen, brauen Haaren und grünen Augen trat ein. Die anderen beiden widmeten sich wider ihren Aufgaben und ich ging mit einem breiten Grinsen (welches immer auf meinem Gesicht lag) auf das Mädchen zu.
"Hey, bist du neu hier? Ich kann dir- Katie?"
Wow, wow, wow. Stand hier gerade ernsthaft Katie Gardner vor mir? Meine Katie, welche ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte?
Aber ihr Aussehen, und die Art, wie sie sich die ganze Zeit die Haare hinter die Ohren strich...

Katie PoV:
Ich runzelte die Stirn. Woher kannte der Junge meinen Namen? 
Ich sah ihn mir genau an. Die blauen Augen mit dem lustigen Funkeln, das breite Grinsen, war das...
"Travis?", flüsterte ich. Als sein Grinsen noch breiter wurde, wusste ich, dass ich richtig lag. 
"Oh Gott, Travis! Ich hab dich so vermisst!", rief ich und zog ihn in eine dicke Umarmung.
Eine Weile lang waren wir wieder beste Freunde. Wir machten alles zusammen aber langsam begann ich, mehr für ihn zu empfinden, als für einen guten Freund. 
Aber es sollte sich sowieso alles zwischen uns ändern und zwar genau an dem Tag, an dem ich von Demeter aber kannst wurde und in Hütte 4 umzog.
Denn ab diesem Tag war ich Opfer von Travis' Streichen.
Was am Anfang noch relativ lustig war, wurde immer nerviger.
Dazu kam, dass wir kaum noch Zeit hatten, die wir miteinander verbringen konnten. 
Schnell hatten wir andere beste Freunde und waren nur noch bekannte.
Und darauf folgte sehr schnell, dass wir gar nichts mehr miteinander machten.
Hatte ich gerade wirklich meinen besten Freund verloren? Konnte es wirklich sein, dass wir vor ein paar Wochen noch alles miteinander gemacht hatten und unser Kontakt sich jetzt auf eine Verfolgungsjagd am Morgen beschränkte?
Aber dennoch... Ich liebte ihn noch immer. Und eine Stimme in meinem Kopf (ich vermutete stark Aphrodite) sagte mir, dass es auch immer so sein würde.
Ein paar Tage später sagte mir dieselbe Stimme, dass ich um Mitternacht zum Gewächshaus kommen sollte.
Ich wusste nicht wieso, aber ich ging hin.
Ich hatte mit allem gerechnet, was Ich dort treffen könnte, aber nicht mit einem Travis, der genau so verblüfft aussah wie ich. 

Falshback Ende

"Und wie ging es weiter?", fragte Lucy aufgeregt.
Travis sah auf die Uhr. Dass erzählen wir dir ein andermal, geh jetzt schlafen."
Nach einigen Protesten ging sie dann auch, ich ging noch kurz zu ihr ins Zimmer, um ihr gute Nacht zu sagen.
"Denkst du, ich finde auch mal einen Freund, der mich so liebt, wie Papa sich liebt?" könnte ich da Zweifel in ihrer Stimme hören?
"Ich denke schon, Du bist Doch mein kleines Sommerkind!" ich hab ihr einen Kuss auf die Stirn, und machte das Licht aus. "Schalf gut!"
Ja, Lucy war wirklich ein Sonnenkind. Der Name Lucy war bei mir schon seit meiner Kindheit gleichbedeutend mit Sonne und Gold. Ich wusste nicht einmal, wieso, aber es war so.
"Du kannst gut erzählen!", meinte Travis, als ich wieder im Wohnzimmer war. "Aber du hast kein einziges mal erwähnt, wie heiß du mich fandest!"
Ich schüttelte den Kopf. Er hatte sich überhaupt nicht verändert.

Das war der erste Teil der Geschichte. Der zweite Teil kommt morgen. :)
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim lesen!

"Mama, wie hast du Papa eigentlich kennengelernt?"Onde histórias criam vida. Descubra agora